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Tipp für die Freizeit In Magdeburg feiert die Jugend das Finale für die „Bande 25“ im Schauspielhaus

Am 1.2.2025 sind alle eingeladen, sich anzuschauen, was Kinder und Jugendliche in den vergangenen Tagen im Schauspielhaus des Theaters Magdeburg ersonnen haben.

Von Martin Rieß 31.01.2025, 06:10
Kinder und Jugendliche verbringen die Ferien beim Projekt „Bande 25“ im Schauspielhaus des Theaters Magdeburg. Eine der sechs Gruppen kümmerte sich um den Austausch untereinander. Hier im Bild haben sie Kartons vorbereitet, die Aufgaben für die anderen Teams enthalten.
Kinder und Jugendliche verbringen die Ferien beim Projekt „Bande 25“ im Schauspielhaus des Theaters Magdeburg. Eine der sechs Gruppen kümmerte sich um den Austausch untereinander. Hier im Bild haben sie Kartons vorbereitet, die Aufgaben für die anderen Teams enthalten. Foto: Martin Rieß

Magdeburg - „Die Bande 25“ hat im Schauspielhaus das Kommando übernommen. In den Winterferien bestimmen Kinder und Jugendliche das Bild, machen die Spielstätte zu einem „Ort der kreativen Transformation“. Unter der Überschrift „Komm, wir verändern!“ wird zum dritten Mal eine Kunstprojektwoche angeboten. Es geht darum, die Welt neu zu denken – mit Kunst, Kreativität und Teamgeist. Nur: Wie geht das?

Was im Magdeburger Schauspielhaus bei „Bande 25“ passiert

Ob Anfänger oder Kunstprofi, alle sind willkommen, um sich auszuprobieren und ihre Ideen in einem inspirierenden Umfeld umzusetzen. Die Kinder und Jugendlichen arbeiten zusammen und entwickeln neue Perspektiven.

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In jedem Labor stehen Künstler und weitere Erwachsene den jungen Besuchern zur Seite, ihre Ideen umzusetzen. Einer von ihnen ist Andree Volkmann. Er war bei den beiden Ausgaben der Bande-Ferienangebote mit von der Partie und berichtet: „Es ist überraschend, wie unterschiedlich jedes Jahr unsere jungen Gäste sind.“ Auch mit ihm selbst hat das Labor etwas getan: „Es geht um das Wie, um den Prozess – gar nicht so sehr um das Ergebnis am Ende.“ Andree Volkmann unterstützt die Mädchen im Labor „Germany’s Next Top Frankenschneiderei – Massenware ist tot. Lang lebe die Freiheit!“

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Wie Mädchen aus Stoffresten verrückte Mode machen

Worum geht es dabei? Die zehnjährige Ida Nordt kommt aus Magdeburg und erklärt: „Aus Stoffresten schaffen wir hier neue Kleidungsstücke.“ T-Shirts, Hosen, Blusen beispielsweise. Die neunjährige Johanna Kränzel aus dem Landkreis Börde ergänzt: „Es geht darum, aus den Resten etwas völlig Neues zu schaffen, etwas das es noch nicht gab.“ Auch geht es darum, zu schauen, was die anderen tun, voneinander zu lernen, sich auszutauschen.

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Karola Marsch hat gemeinsam mit Clemens Leander die künstlerische Leitung der „Bande 25“ inne. Sie nimmt den Faden auf: „Gerade in der heutigen Zeit ist es doch wichtig, dass die Menschen miteinander agieren, lernen aufeinander einzugehen und miteinander kommunizieren.“

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Wie junge Leute künstlerisches Handwerk lernen

Dass dabei auch künstlerisches Handwerk vermittelt wird, steht für Christoph Ackermann außer Frage. Der Maler und Grafiker arbeitet mit Kindern in einem anderen Labor daran, Verstecke zu bauen. Es geht darum, die Erwachsenen zu belauschen und einzuschreiten, wenn sie einmal wieder über die Köpfe der jungen Generation hinweg über deren Belange entscheiden.

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In wieder einem anderen Labor wird geschraubt und gehämmert: Nach einem Besuch in den Theaterwerkstätten hat diese Gruppe von dort Reste mitgenommen, weitere Dinge von zu Hause mitgebracht, die sonst im Müll landen würden. Voller Fantasie hauchen die Kinder ihnen neues Leben ein, nutzen sie ganz anders und völlig neu.

Welche Spiele die Jugendlichen entwickeln

Ganz anders geht es in einem nächsten Labor zu: Hier entwickeln die Jugendlichen so etwas Ähnliches wie Exitspiele. Nur durch aktives Handeln, durch Entscheidungen kommt man in diesen voran.

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Elisabeth Hagemeister ist zehn Jahre und kommt aus Schönebeck. Sie ist im „Salon der Veränderung“ mit von der Partie, in dem es um Interviews geht. Es geht darum, herauszufinden, was andere denken und fühlen. „Aber auch das: Zuletzt hatte die Gruppe für einen, der den Raum verlassen hatte, überlegt, was er hätte erfunden haben können.“ Der musste sich fragend an die Lösung herantasten. Der elfjährige Gilbert Engler aus Magdeburg erzählt: „Es geht auch darum, in die Rollen anderer zu schlüpfen.“ Zum Beispiel in die einer uralten Oma Gertrud.

So steht es um das Miteinander der Kinder und Jugendlichen

„Unser Labor“, berichtet die elfjährige Henriette Hoffmann aus Haldensleben, „sorgt dafür, dass alles zusammenhält.“ Nour Alobid ist zehn Jahre alt und kommt aus Osterweddingen. Er erläutert: „Wir gehen in die Gruppen, geben ihnen Aufgaben, die sie erfüllen.“ „Genau“, meint die achtjährige Leni Marie Christin Redmer aus Magdeburg: „Und dann organisieren wir Aktionen, bei denen alle Labore zusammenkommen und sich austauschen.“

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Den Abschluss bildet am 1.2.2025 um 16 Uhr dann eine große Präsentation der entstandenen Werke, gefolgt von einem gemeinsamen Fest bis 20 Uhr. Die Veranstaltung steht allen Interessierten bei freiem Eintritt offen und kann im Schauspielhaus in der Otto-von-Guericke-Straße 64 besucht werden.