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Tourismus Instagrammer besuchen Hyparschale Magdeburg

Magdeburg soll interessanter für Touristen werden. Dafür wurden nun Instagrammer exklusiv in die Hyparschale in Magdeburg eingeladen.

Von Sofie Herold 14.11.2019, 23:01

Magdeburg l Es knarrt und knackt nur so beim Reingehen. Überall liegen Glasscherben auf dem Boden. Der Holzboden ist an einigen Stellen komplett aufgebrochen. Graffiti schmücken fast jede einzelne Wand, es ist dreckig, kalt und still. Warmer Atem trifft auf die kalte Luft.

Dies wäre wohl der perfekte Ort, um einen schaurigen Horrorfilm zu drehen: Die verlassene Hyparschale im Stadtpark Rotehorn in Magdeburg. Früher war das architektonisch besondere Gebäude eine Ausstellungshalle für Messen oder Kongresse, sogar Partys wurden hier gefeiert.

Heute ist die Hyparschale nur noch ein baufälliges Überbleibsel aus DDR-Zeiten. Das Gebäude ist ringsherum umzäunt, die Türen sind verriegelt, seit 1997. Vor 22 Jahren wurde das Gebäude polizeilich gesperrt.

Bis jetzt. Exklusiv durften nun 16 Instagrammer und die Magdeburger Volksstimme einen letzten Blick in die brüchige Hyparschale werfen bevor diese ab dem 2. Dezember 2019 saniert werden soll.

Möglich gemacht hat dies die Magdeburg Marketing Kongress und Tourismus GmbH (MMKT), die zum siebten „Instameet“ in die verlassene Halle lud. Einen sogenannten „Lost Place“ (verlassener Ort).

Seit September 2018 veranstaltet die MMKT regelmäßig Treffen mit Instagrammern, die entweder aus Magdeburg oder von außerhalb kommen, um die Stadt Magdeburg auch im Internet für Touristen attraktiv zu machen. „Die Idee des Instameets ist es, die Reichweite der Instagrammer auch aktiv für uns zu nutzen, um unsere Botschaft zu vermitteln. Wir möchten, dass die Menschen schöne Bilder von Magdeburg sehen können und wir zeigen damit gleichzeitig, was es für spannende Ecken hier gibt“, so Thomas Schwenke vom Marketing der MMKT.

Die Instagrammer durften sich frei bewegen im Inneren der Halle, Fotos und Filme machen. Mit dabei war Anna Kuphal aus Magdeburg. Für sie ging mit dem „Instameet“ ein kleiner geheimer Traum in Erfüllung: „Ich wollte hier schon immer rein, weil ich auch als Kind hier war“, gestand die Hobby-Fotografin. Früher begleitete Anna Kuphal ihren Vater zu einer Motorradausstellung in die Hyparschale. Daran erinnert heute nichts mehr in dem Gebäude.

Auch Instagrammerin Julia Heinrich kennt das baufällige Gebäude noch aus ihrer Kindheit. Sie war regelrecht schockiert, wie verfallen die Halle heute ist, und findet es schade, dass es so weit gekommen ist. Auch für die Magdeburgerin war das Treffen eine besondere Veranstaltung.

„Insgesamt fiel die Resonanz der Teilnehmer sehr positiv aus“, erklärte Schwenke. Sie seien froh und dankbar darüber, so etwas auf legalem Wege sehen zu können. Für die MMKT war damit auch dieses „Instameet“ ein Erfolg.

Auch die Volksstimme hat eine Instastory  zur Hyparschale gedreht.