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Milliarden-Investition Chip-Riese Intel baut in Magdeburg - kommt jetzt auch ein ICE-Stopp?

Intel kommt nach Magdeburg. Das hat der Chip-Riese am Dienstag bestätigt. Mehrere Milliarden Euro will der US-Konzern investieren. Nun hofft man auch auf einen ICE-Halt in Magdeburg.

Aktualisiert: 15.03.2022, 17:52
Intel baut seine neue Chip-Fabrik in Magdeburg. Die Entscheidung ist am Dienstag bekanntgegeben worden.
Intel baut seine neue Chip-Fabrik in Magdeburg. Die Entscheidung ist am Dienstag bekanntgegeben worden. Quelle: intel Cooperation

Magdeburg (vs) - Tausende neue Jobs werden in den nächsten Jahren in Magdeburg entstehen. Denn jetzt ist es offiziell: Intel baut in Magdeburg mehrere Chip-Fabriken. Intel-Geschäftsführer Pat Gelsinger gab dies am 15. März 2022 in einer Videobotschaft bekannt.

17 Milliarden Euro will Intel zunächst in zwei Halbleiterfirmen investieren, bis zu sechs Fabriken sollen folgen. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sprach in einer Pressekonferenz von der größten Investition in Sachsen-Anhalt und Europa.

Investition von 80 Milliarden Euro 

Die Firma werde sich im Gewerbegebiet Eulenberg ansiedeln, dazu im Sülzetal. Die Bauarbeiten sollen im ersten Halbjahr 2023 beginnen. 2027 soll die Produktion starten. In den nächsten zehn Jahren sollen insgesamt bis zu 80 Milliarden Euro investiert werden.

3000 dauerhafte High-Tech-Arbeitsplätze sollen bei Intel in Magdeburg entstehen, dazu Zehntausend Arbeitsplätze bei Zulieferern und Partnern.

Intel wolle zum einen Prozessoren und Grafikchips herstellen, die unter der eigenen Marke verkauft werden und zum anderen im Rahmen der Intel Foundry Services (IFS) als Auftragsfertiger für Drittkunden tätig sein.

Haseloff: "Sind froh, dass wir Deutschland ganz nach vorne bringen konnten." Er sei dankbar, dass sich Intel mitten in Deutschland, mitten in Europa ansiedelt. "Das ist eines der größten Investitionsvorhaben in Deutschland und Europa und ein Quantensprung für Sachsen-Anhalt." Und: "Jetzt fängt die Arbeit erst richtig an."

In Magdeburg werde nun "Intel-City" entstehen. Es werde eine Beschäftigungsinsel sein, die ausstrahlt auf den gesamten Globus, so der Ministerpräsident. "Wir werden Intel nicht enttäuschen. Jeder Mitarbeiter, jede Mitarbeiterin von Intel wird sich hier wohl fühlen."

Intel-Projekt mit Sonderstatus für Europa

Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper: "Das war heute ein historischer Tag für uns."

Haseloff: Alle europäischen Fördermittel werden ausgeschöpft. Das Land sei neben dem Bund und EU ebenfalls beteiligt. Das Projekt habe einen Sonderstatus für Europa bekommen.

Man habe alles gemacht, was ein Investor erwarten kann, so der Ministerpräsident.

Trümper erklärte, ihm sei gesagt worden, dass eine Standortsuche normalerweise drei Jahre dauere, hier aber nur ein Jahr gedauert habe. Man habe das Gefühl gehabt, dass "ihr das am meisten wollt."

Zehntausende neue Einwohner für Magdeburg und Umgebung

Trümper: Für Magdeburg und Umfeld werde es 30 bis 40.000 neue Einwohner geben. Dafür werden weitere Schulen und Kitas benötigt, auch spezielle Kitas, englischsprachige.

Auch die Infrastruktur, der ÖPNV müsse nun ausgebaut werden. Vielleicht werden man nun mit der Intel-Ansiedlung auch einen ICE-Stopp nach Magdeburg holen können. Man setze auch auf den Bund.

Für 40 Millionen Euro wird derzeit auch der Magdeburger Hafen ausgebaut.

Intel ist nach Tesla der zweite US-Konzern, der in Ostdeutschland baut. Tesla investiert in Brandenburg rund 5,8 Milliarden Euro.