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  7. Intel legt Bau von Chipfabrik in Magdeburg auf Eis: Debatte über Folgen im Landtag

Verzögerungen bei Intel-Chipwerk Noch zwei Jahre Warten: Was sind die Folgen der Intel-Verschiebung?

Der US-Chipkonzern Intel hat seine Pläne für zwei Chipfabriken in Magdeburg vorerst auf Eis gelegt. Was dahinter steckt, wie die Politik reagiert und wie es jetzt weitergehen könnte.

Von DUR/dpa Aktualisiert: 18.09.2024, 13:39
Intel-Chef Pat Gelsinger hat die Pläne des US-Chipkonzerns für Magdeburg vorerst auf Eis gelegt.
Intel-Chef Pat Gelsinger hat die Pläne des US-Chipkonzerns für Magdeburg vorerst auf Eis gelegt. Foto: IMAGO/Chris Emil Janssen

Magdeburg - Intel verschiebt den Start für den Bau seines 30 Milliarden Euro teuren Chipwerks in Magdeburg. Konzernchef Pat Gelsinger stellte eine Verzögerung von rund zwei Jahren in Aussicht - machte aber deutlich, dass es nur eine Schätzung auf Basis der erwarteten Nachfrage sei. Alle Hintergründe und wie es jetzt weitergeht.

18.09.2024: Debatte über die Folgen der Intel-Verschiebung

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18.09.2024: Haseloff plant Regierungserklärung zu Intel-Ansiedlung

Nach dem von Intel verschobenen Baustart für eine Chip-Produktion in Magdeburg plant Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) eine Regierungserklärung im Landtag.

Diese soll am Donnerstag stattfinden, wie aus der Parlamentsdokumentation auf der Website des Landtags hervorgeht.

17.09.2024: Nach Intel-Entscheidung - So reagiert Magdeburgs Stadtpolitik

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Video: Magdeburgs OB Simone Borris zur Intel-Verzögerung

(Kamera/Bericht: Kamera: Ivar Lüthe, Schnitt: Anna Lena Giesert )

17.09.2024: Halbleiterproduktion - Macht sich Intel vom Acker?

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17.09.2024: Intel-Ansiedlung kommt erstmal nicht: So reagiert die Börde

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Intel-Ansiedlung in Magdeburg: Darum geht es bei den Plänen des US-Chipkonzerns

Intel hatte in Sachsen-Anhalt den Bau von zunächst zwei Chip-Fabriken angekündigt. Dabei sollten rund 3000 Arbeitsplätze entstehen. Der erste Spatenstich war für dieses Jahr angepeilt worden.

Erfahren Sie mehr: Fragen & Antworten - Magdeburg, Intel und die Chipfabrik

Die Bundesregierung hatte im vergangenen Jahr staatliche Hilfen von 9,9 Milliarden Euro für die Ansiedlung in Aussicht gestellt. Die Freigabe der EU-Kommission dafür steht aber noch aus.

Ampel-Zoff nach Intel-Absage: Was wird aus Fördermitteln für Magdeburg-Ansiedlung?

Finanzminister Christian Lindner (FDP) hat sich dafür ausgesprochen, nicht benötigte Mittel für die Intel-Chipfabrik in Magdeburg für den Bundeshaushalt einzusetzen.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erklärte: „Wir werden jetzt gemeinsam beraten, wie wir mit nicht genutzten Mitteln sinnvoll und sorgsam umgehen und sie zum Wohle des Landes einsetzen.“

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat eine vorübergehende Verwendung eines Teils der Staatshilfen für Intel zur Schließung von Haushaltslücken nicht ausgeschlossen.

Die Union warnt die Ampel-Koalition nach dem verschobenen Baustart der Intel-Fabrik in Magdeburg vor einer Verschiebung vorgesehener Förder-Milliarden.

Der Unions-Chefhaushälter im Bundestag, Christian Haase, sagte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin: „Die nicht benötigten Intel-Milliarden retten nicht den Haushalt 2025.“

Erste Reaktionen zum Intel-Aus in Magdeburg

Nach der angekündigten Verschiebung des Intel-Großprojekts in Magdeburg setzt Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) weiter fest auf eine Ansiedlung des US-Chipherstellers.

„Intel hält, wenn auch mit einer zeitlichen Verzögerung, weiter an dem Projekt fest. Das ist für uns alle eine wichtige Nachricht“, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.

„Die Nachricht kommt für uns nicht völlig überraschend, wir waren in den vergangenen Wochen in einem engen Austausch mit Intel.“

„Eine heftige Nachricht für die Region“, schrieb Grünen-Fraktionschefin Cornelia Lüddemann auf der Plattform X. „Jetzt muss sich zeigen, wie attraktiv wir als Wirtschaftsstandort sind. Im Dornröschenschlaf auf den Prinz von Intel warten, kann ja nicht die alleinige Lösung sein.“

Lüddemanns Fraktionskollege Olaf Meister, der auch Stadtrat in der Landeshauptstadt ist, bezeichnete die Situation als schwierig. Mit der Verzögerung bei Intel könne man umgehen, so Meister. „Die aufkommende Unsicherheit zum Projekt als unklare Hängepartie ist jedoch eine Belastung für den Standort.“

Der AfD-Politiker Ulrich Siegmund kritisierte, Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) habe den Mittelstand ignoriert und den Fokus auf Subventionen für Intel gelegt. „Was hätten wir erreichen können, wenn wir die gleiche Unterstützung für deutsche Unternehmen aufgebracht hätten“, so der Co-Fraktionschef.

Die Linke in Sachsen-Anhalt hält die Ansiedlung für gescheitert. „Die Verschiebung ist eine Absage: Die Europastrategie von Intel hat sich erledigt“, sagte der wirtschaftspolitische Sprecher Wulf Gallert.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat den verschobenen Baustart der Intel-Fabrik in Magdeburg als eine rein unternehmerische Entscheidung bezeichnet.

Diese habe mit der Konzernpolitik und „Geldbedarfen“ zu tun, sagte Habeck am Rande eines Start-up-Gipfels in Berlin. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht.“ Die beihilferechtliche Genehmigung der EU-Kommission stehe kurz bevor.

Nach der Verzögerung der Intel-Chipfabrik in Magdeburg fordert die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht, die dafür eingeplanten Subventionen für „wirklich innovative Kleinunternehmen“ und Neugründungen einzusetzen.

Das Geld solle zudem in Infrastruktur fließen, sagte Wagenknecht in Berlin.

Halbleiter-Krise belastet Intel: Das sind Pat Gelsingers Pläne für die Zukunft

Intel steht unter Druck. Allein im vergangenen Quartal fuhr der Konzern einen Milliardenverlust ein - und Analysten rechnen noch mit weiteren roten Zahlen. Konzernchef Pat Gelsinger steuert gegen und kündigte Anfang August den Abbau von rund 15.000 Arbeitsplätzen an.

Das sind etwa 15 Prozent der Belegschaft. Insgesamt will er zum kommenden Jahr mehr als zehn Milliarden Dollar einsparen.

Auch die Pläne in Polen werden für diese Zeit ausgesetzt. Zugleich bekräftigte Intel Investitionen in neue Werke im Heimatmarkt USA und entwickelt neue Chips mit der Cloud-Sparte von Amazon.