Was wird aus Magdeburg? Intel, Stadion, Brücken: Magdeburgs OB Borris im Kreuzverhör
Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris beantwortete auf der Gala für die Magdeburger des Jahres Fragen zu wichtigen Projekten in der Stadt.

Magdeburg - Die Gala für die Magdeburger des Jahres 2024 ist traditionell eine Gelegenheit, auch mit der Spitze der Stadt ins Gespräch zu kommen. Volksstimme-Lokalchef Rainer Schweingel und Anja Guse aus der Chefredaktion ließen es sich denn auch nicht nehmen, Oberbürgermeisterin Simone Borris zu einem Gespräch auf die Bühne zu bitten.
Nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt
Eine Reihe von Themen, die die sachsen-anhaltische Landeshauptstadt bewegen, wurden bei dieser Gelegenheit angerissen. An erster Stelle des Gesprächs stand das Geschehen rund um den Magdeburger Weihnachtsmarkt am 20. Dezember des vergangenen Jahres. Nach dem schrecklichen Anschlag ist die Stadt weiterhin erschüttert. „Man geht über den Platz und sieht die Blumen, Kerzen und Kuscheltiere, die niedergelegt wurden“, beschreibt Simone Borris ihre Eindrücke. Gleichzeitig sei aber auch der Wille spürbar, wieder nach vorne zu blicken und das Stadtleben fortzusetzen.
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Ein Thema, das viele Menschen vor diesem Hintergrund bewegt, ist der Weihnachtsmarkt 2025. Wird er trotz der aktuellen Ereignisse wie gewohnt stattfinden? „Wir lassen uns unser Leben nicht verbieten und wollen den Weihnachtsmarkt nicht aufgeben“, betont Simone Borris. Es müsse jedoch schnell geklärt werden, wo genau er stattfinden kann. „Das wird eine Entscheidung des Sonderausschusses und des Stadtrats sein.“ Dieser diskutierte auf seiner aktuellen Sitzung am gleiche Tag zum Thema.
Magdeburger Baustellen und Intel
Doch auch andere Themen bewegen die Menschen in Magdeburg. So ist es der Zustand der Infrastruktur, der die Stadt beschäftigt. Besonders die Brücken auf dem Magdeburger Ring sind in einem maroden Zustand. „Ich bin eigentlich nach meiner Wahl angetreten, um weniger Baustellen zu haben“, sagt die Oberbürgermeisterin. „Doch aktuell haben wir drei Brücken, die dringend saniert werden müssen.“
Die Stadt hoffe auf finanzielle Unterstützung vom Bund in zweistelliger Millionenhöhe, „denn allein sei das kaum zu stemmen“, so Simone Borris.
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Ein weiteres großes Thema ist Intel. Kommt der Chipriese nach Magdeburg oder nicht? „Ich bin optimistisch“, erklärt Borris. „Ich glaube, dass auf diese große Fläche ein bedeutender Investor kommen wird, vielleicht auch Intel. Wir stehen im Austausch“, hält sie sich zum aktuellen Stand der Ding bedeckt. Falls Intel aber tatsächlich abspringen sollte, könnten andere Investoren aus dem produzierenden Bereich gefunden werden. Angesprochen darauf, dass mit Intel kein Rückkaufsrecht vereinbart wurde, sagt die Magdeburger Oberbürgermeisterin: „Wir haben aber ein Vorkaufsrecht, und ich bin sicher: Da wird etwas kommen, das Gewerbesteuern bringt.“
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Ein städtebaulich umstrittenes Projekt ist die Bebauung des Prämonstratenserberges. Dieser Idee steht die Magdeburger Oberbürgermeisterin offen gegenüber.
Einen anderen Vorschlag hält sie für kritisch. Dabei geht es um den Vorschlag, einen Neubau für Bibliothek und Volkshochschule auf dem Magdeburger Ulrichplatz zu errichten. Simone Borris: „Ich finde den Entwurf durchaus charmant – aber an einer anderen Stelle. Die Magdeburger wollen ihren Platz und den Springbrunnen behalten.“
Sportstätten der Stadt
Auch der Sport hat in Magdeburg aktuell Hochkonjunktur. Nach den großen Erfolgen der Schwimmer, Handballer und Fußballer stellt sich die Frage nach den Sportstätten.
Eine neue Schwimmhalle ist dringend benötigt. „Wir sind unterwegs und setzen große Hoffnungen darauf, dass wir bald eine Lösung finden“, so Borris. „Nichts ist wichtiger als gute Trainingsbedingungen.“ Mit Blick auf Lukas Märtens als Olympia-Sieger im Schwimmen unter den Geehrten der Gala hob sie die Bedeutung guter Trainingsstätten hervor.
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Das Stadion zeigt ebenfalls bauliche Mängel. „Die Euphorie rund um die 1. Liga sorgt für gute Stimmung, aber wir müssen sehen, wo wir Prioritäten setzen“, erklärt Borris. „Die finanziellen Mittel sind begrenzt, und wir müssen Visionen entwickeln.“
Die Getec-Arena ist zwar stabil, hat aber mit anderen Problemen zu kämpfen: „Es regnet durch“, stellt die Oberbürgermeisterin fest. Ein Neubau sei allerdings trotz der angespannten Haushaltslage nicht ausgeschlossen. Hier sollte man möglicherweise über eine Partnerschaft mit einem privaten Investoren nachdenken. Dieses Modell wurde vor einigen Jahren bei der Sanierung von Schulen genutzt.
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Gründe zur Freude
Und worauf können sich die Magdeburger freuen? „Wir haben tolle Ereignisse vor uns: die Deutschlandtour, die Kaiser-Otto-Preisverleihung und die Eröffnung der Stadthalle“, zählt Borris auf. Auch das Fest der Moderne sowie eine neue Ausstellung der Körperwelten in der Hyparschale werden Highlights sein, so die Magdeburger Oberbürgermeisterin. Darüber hinaus werde der Albin-Müller-Turm saniert.
„Es gibt viele positive Entwicklungen für unsere Stadt!“, so das Fazit der Oberbürgermeisterin während der Gala für die Magdeburger des Jahres.