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Jan Brandt: Eine mysteriöse Welt

12.10.2011, 04:23

(mäf) l Ihr seid noch auf der Suche nach einem schönen Buch für verregnete Tage? Dann dürfte das Erstlingswerk von Jan Brandt genau das Richtige sein. Zunächst fällt es dem Leser etwas schwer, in den Roman reinzukommen. Doch dann merkt man schnell, dass in Brandts Geschichte nichts zufällig ist. Ausgangspunkt ist Daniel Kuper, der in den 70er Jahren in die ostfriesische Dorfmentalität von Jericho hineingeboren wird. Bereits im Grundschulalter ereignen sich merkwürdige Dinge. So fängt es im September an zu schneien, Daniel trifft scheinbar auf Aliens. So gerät er in der Provinz immer weiter ins Abseits, wird zum Außenseiter. Doch das Buch bleibt zeitlich nicht stehen, sondern geleitet uns bis in die Gegenwart und hält viele weitere Geschehnisse parat.

Wir dürfen uns auch auf wechselnde Textsorten z. B. Briefe und Plakate, handschriftliche Ergänzungen, an manchen Stellen verblassende Schrift und vieles mehr freuen. Auch die vielen Perspektivwechsel, aus denen die Geschichte erzählt wird, schaden der guten Lesbarkeit nicht. Bemerkenswert ist, wie Brandt es geschafft hat, so vielen Themen Aufmerksamkeit zu schenken: Rechtsextremismus, Ufos, Homosexualität, Heavy Metal und Drogen sind nur einige.

Es scheint dem Autor, der schon Erzählungen für die FAZ und die Süddeutsche Zeitung schrieb, gelungen zu sein. Nicht ohne Grund ist "Gegen die Welt" für den diesjährigen Deutschen Buchpreis nominiert.