Katastrophenalarm im Magdeburger Stadtpark

Magdeburg l Zu einem sogenannten „Massenanfall von Verletzten“ sind Rettungskräfte am Donnerstagabend in den Magdeburger Stadtpark gerufen worden. Die Rede war von zehn bis 30 Personen, die versorgt werden mussten. Grund war der übermäßige Alkoholgenuss einiger Parkbesucher im Laufe des Tages.

Die Leitstelle hatte deshalb um 18.45 Uhr Alarm ausgelöst. In einer Meldungskette wurden daraufhin Notärzte, Sanitäter, das Kriseninterventionsteam, Polizei und weitere Einsatzkräfte zusammengezogen. Binnen Minuten verwandelte sich der Platz neben und vor der Stadthalle in ein Notlazarett. Ein Zelt für die Sichtung von Patienten wurde aufgebaut. Technik und Personal für die Versorgung von bis zu 100 Patienten, darunter bis zu 30 Schwerverletzte, wurden bereitgehalten. Wie viele Verletzte tatsächlich behandelt werden mussten, war bis zum Redaktionsschluss unklar.

Insgesamt waren 80 Einsatzkräfte, darunter sechs Notärzte, zwei Notfallseelsorger und 24 Fahrzeuge sowie mehrere freiwillige Feuerwehren, Hilfszüge und Katastrophenhelfer im Einsatz. „Wir haben es mit einer sogenannten Flächenlage zu tun“, sagte Einsatzleiter Armin Hilgers der Volksstimme.

Über das ganze Stadtgebiet und den ganzen Tag über habe es bereits Einsätze gegeben, von der Platzwunde bis zum Kreislaufkollaps, meist als Folge von Alkoholgenuss seien dabei gewesen. Weil die Einsätze Überhand nahmen, habe sich die Leitstelle für den Alarm und die Einrichtung eines Behandlungsplatzes im Stadtpark entschieden. „Das liegt einfach daran, dass wir hier im Stadtpark mit den meisten Patienten rechnen müssen“, sagte Hilgers gegen 20.30 Uhr der Volksstimme weiter.

Ein Blick in das weite Rund des Parkes bestätigte den Verdacht. Auf den Wiesen feierten bei Grill und Bratwurst Hunderte meist jünger Leute den Herrentag und genossen die untergehende Sonne, die allermeisten davon friedlich und gesittet. Einige wiesen allerdings schon deutliche Spuren von Alkoholgenuss auf und suchten wankend und grölend den Weg nach Hause.

Die Rettungskräfte gehen von einem Einsatz bis in den frühen Morgen aus. Vorsorglich waren am Abend bereits zusätzliche Scheinwerfer, angetrieben von Notstromaggregaten, von den Johannitern aufgebaut worden.

Beim Einsatz der Sanitäter und Notärzte handelt es sich nicht um den ersten dieses Jahres im Stadtpark. Auch zum letzten Schultag haben hier die Einsatzkräfte immer wieder damit zu tun, Personen zu versorgen, welche sich eine Alkoholvergiftun oder Verletzungen zugezogen haben.