Bemühungen um Kauf bislang erfolglos Keine eigene Halle für Boxclub: "Wir haben gewaltige Probleme"
Nordwest/Neu-Olvenstedt (rri). Der 1. Boxclub Nordwest schlägt Alarm. Grund: Seit zwei Jahren bemüht er sich in Verhandlungen mit der Stadt um den Kauf einer Sporthalle aus Kommunalbesitz in seinem Einzugsgebiet. Doch auch nach gut zweijährigen Bemühungen zeichnet sich für Sportler aus "Texas" kein Erfolg ab. "Damit ergeben sich gewaltige Probleme für den Verein", schimpft Vorstandsmitglied Rolf-Dieter Weske. Nun soll es eine Ratsinitiative im Sinne des Vereins geben.
Gegründet worden war der Club in "Texas", um in Nordwest und Neu-Olvenstedt neben dem wettkampfmäßigen Boxen auch Breitensport für alle Generationen zu bieten, den es hier bislang nicht gab. So wurden unter dem Namen Boxclub Nordwest bereits Abteilungen für Gymnastik, Kraftsport oder Tischtennis ins Leben gerufen. Um seine ehrgeizigen Ziele umsetzen zu können, war der Verein von Anfang an auf der Suche nach einem eigenen Objekt, zeigte Kaufinteresse an verschiedenen Objekten. Die Olvenstedter Sporthalle am Brunnenstieg, die der Club zunächst favorisiert hatte, verkaufte die Stadt aber an den Profiboxstall SES. Zweite Variante war die Sporthalle der ehemaligen Lea-Grundig-Schule im Olvenstedter Mühlenquartier. "Hier wurde uns jetzt aber von der Stadt mitgeteilt, dass diese vor 2010 nicht zum Verkauf zur Verfügung steht. Wegen Umbauarbeiten der Schule Westernplan müsse die alte Lea-Grundig-Schule ein weiteres Jahr belegt werden", sagt Weske. Für seinen Vorstandskollegen Torsten Pilz ist dies keine Begründung: "Wir hätten doch der Schule die Nutzung am Vormittag eingeräumt. Die Übernahme durch uns aber deswegen auszuschließen, ist für uns nicht nachvollziehbar."
Die Vereinsführung sieht laut Weske große Probleme auf sich zukommen. "Ohne eigene Halle besteht kein Entwicklungspotenzial für den Verein. Zurzeit können wir doch nicht mal irgendwo einen Boxring aufstellen. Sponsoren werden sich dann lieber woanders einbringen", schildert Rolf-Dieter Weske. Und weiter: "Viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene wollten schon den verschiedenen Abteilungen beitreten. Doch uns fehlen Kapazitäten und Hallenzeiten. So gehen uns potenzielle Mitglieder und Beiträge verloren."
Außerdem habe der Verein hochwertige Sportgeräte angeschafft. Weske: "Die lagern in gemieteten Garagen. Ein Teil davon wird schon privat zu Hause untergebracht. Das ist kein tragbarer Zustand."
Auch Weske sieht für die Schulnutzung im Fall eines Verkaufs an den Boxclub keine Probleme: "Vertraglich könnte diese der Schule Westernplan kostenlos ermöglicht werden. Außerdem hätte die Stadt damit Einnahmen und wäre die Unterhaltungskosten los." Für den Verein würden sich mit der erhofften Übernahme neue Möglichkeiten auftun: "Mit steigenden Mitgliederzahlen könnten wir auch weitere Abteilungen gründen, zum Beispiel für Behindertensport, Volleyball oder Ringen."
Der Verein erhofft sich nun Unterstützung von der Politik: "Es gab Gespräche mit Stadträten von CDU, SPD, FDP und Linken. Anschließend wurde von CDU-Fraktion eine schriftliche Anfrage eingebracht. Wir können nur hoffen, dass der Verein Unterstützung erhält. Sonst steht der Boxverein in Nordwest womöglich schon bald vor dem Aus", so Rolf-Dieter Weske.