1800 Schüler beteiligten sich am Projekt um "Don Quichotte" / Neuer Wettbewerb: TelemannKIDS sucht Talente Kinder entdecken Telemann mit Spaß und Fantasie
Kinder- und Jugendprojekte bringen Telemann und seine Musik Schülern nahe. Neben Konzerten wurde mit Kindern eine CD aufgenommen, und in einem neuen Projekt werden ab sofort künstlerische Talente gesucht.
Magdeburg l "Hey Ritter Don Quichotte, das ist total verrückt", singen Viertklässler der Schule Rothensee und führen mit Begeisterung passende Bewegungen zur Geschichte des gegen Windmühlen kämpfenden Ritters aus. Das "Don Quichotte"-Lied nach einer Melodie des Magdeburgers Georg Philipp Telemann (1681-1767) hat Musikprofessor Felix Koch neu bearbeitet und es mit den Kindern eingeübt. "Das lockert auf und gibt einen leichten Zugang zur Musik", erklärt der Konzertpädagoge. Und die Gäste der Präsentation gestern im Gesellschaftshaus erlebten live mit, wie recht er damit hat. Das Lied ist ein regelrechter Ohrwurm.
Den gibt es jetzt auch auf CD: "Don Quichotte" wurde als Kinderhörbuch aufgenommen, mit Musik von Telemann. Entstanden ist es nach dem Schülerprojekt - und mit Schülern. Zu hören sind die Mädchen und Jungen der Freien Schule Magdeburg und der Grundschule Rothensee. Sie haben mit professionellen Künstlern zusammenarbeiten können.
Für das Hörbuch sind Ausschnitte aus Telemanns Don-Quichotte-Suite sowie seiner Serenata verwendet worden und in die Geschichte integriert. Es spielt das Ensemble Barock vokal Mainz zusammen mit dem Neumeyer Consort. Die Sprecherrolle in der Geschichte hat Prof. Felix Koch übernommen.
An dem Projekt "Telemann für Schüler" hatten sich 1800 Mädchen und Jungen von 15 Schulen beteiligt, und es gab 12 Konzerte.
"Die Freude und Fantasie der Kinder von diesem Projekt möchten wir nutzen, um ein weiteres zu starten", erläuterte gestern Carsten Lange vom Telemannzentrum. Der Titel "TelemannKIDS" verbindet wortwörtlich den berühmten Musiker mit den Kindern heutzutage. Gesucht werden Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 und 14 Jahren, die ihr Talent auf der Bühne des Gesellschaftshauses präsentieren möchten, erklärt Juliane Patz. Sie ist derzeit im freiwilligen sozialen Jahr Kultur (FSJK) im Telemannzentrum und koordiniert das Projekt. Wichtig für die Teilnahme sind zwei Dinge, betont sie: "dass es Spaß macht und etwas mit Telemann zu tun hat". Das kann ein Gedicht sein, ein Musik- oder Theaterstück, ein Film oder Rap - bis 15 Minuten Länge. Es kann sich um Telemann drehen oder den Gedanken, was dieser in dem Alter der jetzigen Schüler damals gemacht hat. Das Thema lässt sich "sehr weit fassen", macht Carsten Lange Mut. So könne man an Telemanns Kindheit denken, die er in Magdeburg verlebt hat, "seine erste kreative Phase".
Als Belohnung stellen die Sponsoren ein Preisgeld von insgesamt 2000 Euro zur Verfügung. Das Geld ist nicht für die Erstplatzierten, erläutert Juliane Patz, sondern "dass jeder ein Dankeschön bekommt, der sich Mühe gibt". Ziel der Jury ist es nicht, kritisch zu beurteilen, sondern sich ein Bild davon zu machen, wie viel Arbeit hinter der Präsentation steckt und welche Idee. Präsentiert werden die Beiträge am 7. Juni im Gesellschaftshaus.
Sie werden dann von einer Jury bewertet, zu der u.a. Carsten Lange vom Telemannzentrum, Nicole Stelzer vom Kinder- und Jugendring (Patz: "Sie bringt die Erfahrung mit, was man Kindern zutrauen kann"), Theaterintendantin Karen Stone und Susanne Schweidler vom Musikalischen Kompetenzzentrum gehören.
Anmeldungen sind bis 6. Juni im Gesellschaftshaus möglich; u.a. per E-Mail an fsj-kultur@tz.mgdeburg.de oder übers Internet (s. Infokasten).