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Jugend und Ehrenamt Kinder- und Jugendfeuerwehr in Magdeburg: Das sind die Retter von morgen

Die Jugendfeuerwehr am östlichen Stadtrand von Magdeburg wächst. Gerade konnten in Randau-Calenberge neue Mitglieder aufgenommen werden. Auch die aktiven Kräfte werden verstärkt.

Von Konstantin Kraft 28.01.2025, 07:00
Mit der Übergabe der Helme sind Fynn, Sebastian und Eva  (Mitte) offiziell in die Jugendfeuerwehr in Randau aufgenommen worden.
Mit der Übergabe der Helme sind Fynn, Sebastian und Eva (Mitte) offiziell in die Jugendfeuerwehr in Randau aufgenommen worden. Foto: Konstantin Kraft

Magdeburg - Ein orangefarbener Helm markiert an diesem Mittwochabend den Beginn eines neuen Kapitels. Er wird den drei Feuerwehrleute in spe feierlich übergeben.

Sie wachsen damit aus ihrer blaugelben Kinderuniform heraus und gehen den nächsten Schritt. Sie sind nun offiziell Mitglied der Jugendfeuerwehr.

Und – wie sie übereinstimmend bekräftigen – sie können sich vorstellen, in ein paar Jahren in die aktive Einsatzabteilung der Feuerwehr Randau-Calenberge überzutreten. Sie befinden sich also auf dem besten Weg, zu einem Retter von morgen zu werden.

Es gibt noch freie Plätze

Allen drei merkt man an, dass sie die Zeit bei der Kinderfeuerwehr genossen haben. Fynn und Sebastian loben den Zusammenhalt in der Gruppe. Sie haben gerne an Wettkämpfen teilgenommen, auf die sich bei den regelmäßigen Treffen vorbereitet haben.

Mit Erfolg. Im vergangenen Jahr konnten sie den zweiten Platz beim Orientierungslauf der Kinderfeuerwehren in Magdeburg erreichen.

Aber nicht nur diese Momente wirken als Motivation. Es ist genauso die Vermittlung von Feuerwehrwissen, die antreibt. „Es ist immer spannend und aufregend, neue Dinge dazuzulernen“, sagt Eva.

Geleitet wird die Kinderfeuerwehr, die sich an Jungen und Mädchen im Alter zwischen 6 und 10 Jahren richtet, von Stefanie Richter. Die Treffen sind alle zwei Wochen am Mittwoch um 17 Uhr am Stützpunkt der Feuerwehr Randau-Calenberge, Zur Kreuzhorst 4. Der nächste Termin ist am 5. Februar.

Gegenwärtig seien sechs Kinder in der Gruppe aktiv – darunter auch Pechauer. Dort gibt es bisher nämlich nur eine Jugendfeuerwehr. Die Randauer Kinderfeuerwehr hat derweil noch Platz für mehr.

Miteinander im Fokus

„Wer Lust hat, kann einfach vorbeikommen und eine Schnupperstunde mitmachen“, lädt Stefanie Richter ein. Bei den Zusammenkünften lernen die Kinder spielerisch die Aufgaben der Feuerwehr kennen und bereiten sich auf Wettkämpfe und erste Leistungsprüfungen vor.

Es geht aber um mehr als das. „Für viele Kinder ist es die einzige Aktivität neben der Schule. Sie können hier neue Kontakte knüpfen, Freundschaften bilden und ihr Selbstvertrauen stärken“, so die Kinderfeuerwehrwartin.

Ab dem 10. Lebensjahr kann der Übertritt in die Jugendfeuerwehr erfolgen. In Randau trifft sich diese alle zwei Wochen am Montag um 17 Uhr am Stützpunkt der Feuerwehr. Geleitet wird die Jugendfeuerwehr von Andy Renner. Zurzeit sind dort 7 Jugendliche aktiv.

Erste Hilfe im Fokus

Aber auch hier gibt es noch Platz für weitere Mitglieder – anders als bei anderen Jugendfeuerwehrabteilungen in Magdeburg. Das nächste Treffen ist am 3. Februar. Wer Lust hat, sich hier einmal auszuprobieren, könne gerne vorbeischauen, so Renner.

In der Jugendfeuerwehr erhalten die jungen Leute vielfältige und tiefergehende Einblicke in die Dienstabläufe der Feuerwehr. Sie trainieren für Wettkämpfe, üben sich in der Brandbekämpfung oder werden im Umgang mit technischen Gerätschaften geschult.

Jugendwart Andy Renner (links), Kinderwartin Stefanie Richter (zweite von rechts)  und Lucas Arndt (rechts), stellvertretender Ortswehrleiter, freuen sich über das Engagement der jungen Leute.
Jugendwart Andy Renner (links), Kinderwartin Stefanie Richter (zweite von rechts) und Lucas Arndt (rechts), stellvertretender Ortswehrleiter, freuen sich über das Engagement der jungen Leute.
Foto: Konstantin Kraft

Ein Fokus liegt außerdem auf der Ersten Hilfe. Die Jugendlichen lernen, wie sie sich in Notsituationen richtig verhalten müssen. Worauf in erster Linie zu achten ist – allen voran die Alarmierung des Rettungswagens – und was selbstständig bei der Erstversorgung geleistet werden kann.

Bei alledem werden den jungen Menschen ganz praktisch wichtige soziale Kompetenzen wie Teamgeist, Mitgefühl, Führungsstärke und Verantwortungsbewusstsein nahegebracht.

Übergang zum aktiven Dienst

Emilia Müller ist seit Jahren leidenschaftlich bei der Jugendfeuerwehr in Randau-Calenberge dabei und engagiert sich gerade zudem als Landesjugendsprecherin.

Warum lohnt es sich, bei der Jugendfeuerwehr mitzumachen? „Es stärkt die Gemeinschaft. Die jungen Mitglieder lernen Verantwortung zu übernehmen, miteinander zu kommunizieren, einander zu achten und zusammen Erfolge zu erzielen“, so Müller.

Sie wird in diesem Jahr in die aktive Abteilung überwechseln. Gleiches gilt für ein weiteres Mitglied der Jugendfeuerwehr. Lucas Arndt, stellvertretender Ortswehrleiter, freut sich über den Nachwuchs.

Aktuell hat die Feuerwehr Randau-Calenberge 22 Mitglieder im Einsatzdienst. Im Notfall sind sie rund um die Uhr abrufbar, um Leib und Leben der Anwohner am östlichen Stadtrand von Magdeburg zu schützen.