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Informatik trifft Technik Kleine Forscher aus Magdeburg zeigen ihre Lego-Roboter

In Magdeburg traten zwölf Teams bei „First Lego League“ mit selbstgebauten und programmierten Robotern gegeneinander an. Wie sich die knapp 200 Schüler vorbereitet haben und was neben Forschung und Design für den Sieg am wichtigsten ist.

Von Lena Bellon 29.01.2024, 05:20
Das Team „Ein-Stein-Tüftler“ zeigt stolz seine Kreationen, die sie Speed, Black und Faultier getauft haben. Sie sind bereits schon  zum 15. Mal beim Wettbewerb dabei.
Das Team „Ein-Stein-Tüftler“ zeigt stolz seine Kreationen, die sie Speed, Black und Faultier getauft haben. Sie sind bereits schon zum 15. Mal beim Wettbewerb dabei. Foto: Lena Bellon

Magdeburg - „Drei, zwei, eins – Lego“ heißt es gleich mehrere Male bei der „First Lego League“ in Magdeburg, die vergangenen Sonnabend stattgefunden hat. Insgesamt zwölf Teams treten dort an, um ihre Forschungen und Kreationen zu zeigen, sich mit den anderen Kids zu messen und um sich auszutauschen. Der Wettbewerb findet in diesem Jahr zum 19. Mal statt, wie Organisatorin Sandra Fischer erzählt. Dieses Jahr steht alles unter dem Motto „Masterpiece“ – in den vergangenen Jahren ging es beispielsweise um die Natur, die Energie oder auch um die Schule.

Die Teilnehmer-Teams bekommen bereits im Sommer die Aufgaben und können an ihren kleinen oder großen Lego-Robotern sowie an ihrer Präsentation arbeiten. Bei der 35-minütigen Präsentation bewertet eine Jury nach drei Kategorien: Forschung, Roboterdesign und Grundwerte. Das passiert hinter verschlossenen Türen.

Im Robot-Game beweisen

Öffentlich findet hingegen das Robot-Game statt. Die gebauten Roboter, die von jedem Team mitgebracht werden, müssen auf einem Tisch eine Art Parcours absolvieren – alles aus Lego gebaut versteht sich. „Die Roboter müssen dann Dinge in Bewegung setzten. Dieses Jahr gibt es eine Art Filmset mit zum Beispiel Bühnen, Boote oder Kameras“, erzählt Fabian Schmidtchen. Er ist für das Robot-Game der Oberschiedsrichter.

Er beschäftige sich das ganze Jahr mit den Regeln und Aufgaben rund um den Wettbewerb und sei daher nicht nur in Magdeburg im Einsatz. „Immer zwei Teams treten gegeneinander an. Aber es geht nicht um einen K.o., sondern darum, strategisch vorzugehen“, erklärt der Oberschiedsrichter, der als Erkennungszeichen einen Hut, mit Legosteinen besetzt, trägt.

Frederik, Tobias und Maya (von links)  vom Team „Lego@ISG“ im Übungsraum. Sie treten für das Internationale Stiftungsgymnasium Magdeburg an.
Frederik, Tobias und Maya (von links) vom Team „Lego@ISG“ im Übungsraum. Sie treten für das Internationale Stiftungsgymnasium Magdeburg an.
Foto: Lena Bellon

Teamwork im Fokus

Zwei Minuten und 30 Sekunden haben die Teams jeweils Zeit, um so viele Aufgaben wie möglich mit ihrem gebauten und programmierten Roboter zu lösen. Die Stimmung im Übungsraum ist demnach angespannt, aber auch Vorfreude und Stolz liegen in der Luft. Die Gruppe „Ein-Stein-Tüftler“ ist bereits zum 15. Mal dabei. Wie die meisten Teams kommen sie aus Magdeburg – einige andere sind aus Gommern, Bernburg, Köthen oder sogar Berlin angereist. „Nach dem Wettbewerb ist vor dem nächsten“, sagt Severin. Er ist seit einigen Jahren bei den Ein-Stein-Tüftlern, die eine Gruppe des Einstein-Gymnasiums sind. Gegründet wurde das Team von Matthias Kunze, selbst Programmierer und Vater zweier Söhne.

Einer studiert bereits, der andere ist mit im Team. Neben seinen Kindern habe er zu Beginn noch über zehn weitere Kinder dafür begeistern können. Mittlerweile sind es etwas weniger: „Das war einerseits coronabedingt, andererseits ist das Handy eine große Konkurrenz.“ Es sei immer schwieriger, die Kinder für das Team zu begeistern. Schließlich gehe für die intensive Vorbereitung schon etwas Freizeit drauf. Schließlich trifft sich das Team jede Woche für jeweils zwei Stunden.

Spaß an Wissenschaft

„Ich will den Kindern mit Spaß die Mint-Fächer näherbringen. Aber auch dass man etwas erreichen kann, wenn man dran bleibt.“ Mint steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Genauso wichtig sei aber auch der Teamgeist. Das wird nämlich auch in dem Wettbewerb verlangt. „Uns ist wichtig, dass das Team gut miteinander umgeht, keiner ausgegrenzt wird. Die Menschlichkeit ist aktuell so wichtig. Daher wird auch die Kategorie Grundwerte bewertet“, erklärt Sandra Fischer in ihrer Willkommensrede in den Räumen der IHK am Alten Markt.

Der erste Platz des Wettbewerbs und damit der Champion-Pokal geht an das Team „Infinity“ der Otto-von-Guericke-Universität. Den zweiten Platz belegen die „RoboCats“ aus Magdeburg. Sie sichern sich die Plätze für die weltweite Qualifikationsrunde im Februar. „Sie werden dort unsere Region vertreten“, sagt Fischer.