Klimawandel Klimabündnis Magdeburg will mehr Transparenz bei Klimaschutzmaßnahmen
Auf dem Alten Markt hat sich am Donnerstag das Klimabündnis Magdeburg gegründet. Es fordert eine aktivere Mitbestimmung der Zivilgesellschaft auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt bis 2035.
Magdeburg - Mehr als 40 zivilgesellschaftliche Initiativen aus verschiedenen Bereichen haben am Donnerstag vor dem Rathaus auf dem Alten Markt das Klimabündnis Magdeburg, kurz „KliMa“, gegründet. Das Bündnis will einen Beitrag dazu leisten, dass die Stadt Magdeburg ihr selbst gestecktes Ziel – bis 2035 klimaneutral zu sein – tatsächlich erreicht.
Als Gründungsmoment wählte das Bündnis die Pause der Stadtratssitzung um 16.30 Uhr. „Wir richten uns an die gesamte Stadt, die Verwaltung und den Stadtrat“, formuliert Dr. Silke Rühmland vom Nachhaltigkeitsbüro der Otto-von-Guericke-Universität. „Wir erwarten von der Stadt, dass sie sich als Erstes um Transparenz kümmert. Es muss ein Medium geben, wo es Informationen zum Stand der Klimaschutzmaßnahmen in der Stadt gibt“, betont sie. Das Klimabündnis hat sich auch aus einer Unzufriedenheit mit dem bisherigen Klimadialog der Stadt heraus gegründet. Um Klimaschutzmaßnahmen partizipativer und zielorientierter umsetzen zu können, fordert das Bündnis strukturelle Veränderungen in der Verwaltung.
Genannt werden etwa die Bildung eines Klimadezernats, Klimaausschusses oder eines Klimabeirats. Carla Debbeler von Health for Future Magdeburg sagt: „Die breite Masse der Zivilgesellschaft muss mit einbezogen werden.“ Denn: „Der Klimaschutz ist unser aller Aufgabe.“
Fahrplan zum Erreichen der Klimaziele
Das Klimabündnis Magdeburg agiert überparteilich. Zur Gründung waren ausschließlich zivilgesellschaftliche Initiativen dabei. Neue Bündnispartner werden gesucht. Auch Einzelpersonen könnten sich in dem Bündnis engagieren. Der Stadtrat hat 2019 beschlossen, dass Magdeburg bis 2035 klimaneutral sein soll. Bis dato habe sich insgesamt aber zu wenig getan, so die Überzeugung im Klimabündnis.
Mit dem Klimabündnis soll eine starke zivilgesellschaftliche Lobby aufgebaut werden, „die die Interessen einer zukunftsorientierten Stadtgesellschaft vertritt“, sagt Co-Initiatorin Franka Kretschmer. Direkt nach dem Gründungsakt wurden in kleinen Workshops am Rathaus die nächsten Schritte beraten. Auf Tafeln konnten Teilnehmer unter anderem aufschreiben, was in drei Jahren erreicht werden soll. Da stand dann zum Beispiel: „Autofreie Innenstadt“. Oder: „Umweltbildung Standardfach in allen Magdeburger Schulen.“