Nicolaikirche in Neustadt Konzert in Magdeburg: Barockfest mit Bach und Telemann
In Magdeburg-Neustadt wird ein Barockfest gefeiert. Kantor Michael Scholl erklärt, was die Besucher dabei in der Nicolaikirche erwartet.
Magdeburg - „Wir wollen Augenmerk auf die wundervollen kulturellen Wurzeln legen, die wir hier vorfinden. Magdeburg war ja mal eine blühende Barockstadt. Zu hören sind drei sehr unterschiedliche Werke vom Früh- bis Spätbarock, die aber eine große Lebendigkeit gemeinsam haben“, sagt Kantor Michael Scholl, der im Kirchspiel Nord als Kirchenmusiker angestellt ist.
„Es gibt einen ganz farbenreichen Umgang mit den Texten und sehr spannende Kontraste dadurch, also verschiedene Stimmungsbilder, die durch die Musik erzeugt werden. Durch diese Kunstfertigkeit ist die Musik zeitlos und spricht auch heute noch an“, ergänzt der künstlerische Leiter des Barockfestes am 17. September 2023 ab 17 Uhr in der Neustädter Nicolaikirche.
Telemann-Oratorium endet mit Pauken und Trompeten
Zu Anfang erklingt von Malachias Siebenhaar das doppelchörige geistliche Konzert „Ihr Kinder Israel“, das für die Magdeburger Musikgeschichte sehr wichtig sei. Mit diesem Stück wurde unter anderem die Wiederbelebung der Stadt nach dem Dreißigjährigen Krieg eingeläutet, der im Jahr 1648 endete. Die Epoche steht für Üppigkeit und Prunk. Die große Lebendigkeit in dem Werk wird erzeugt durch den Wechsel von Hoch- und Tiefchor, durch ganz unterschiedliche Rhythmen und auch durch den Wechsel der Satzstruktur, erläutert der Kantor.
Danach ertönt von Georg Philipp Telemann das Oratorium „Die Auferstehung“. „Das ist ein Spätwerk von Telemann, in dem man schon gleich am Anfang bestaunen kann, wie er in ganz außergewöhnlicher Art und Weise den Text vertont hat. Das Stück endet dann triumphal mit Pauken und Trompeten. Generell ist hier die ganze Farbpalette eines großen Barockorchesters zu erleben“, zeigt sich Michael Scholl schon im Vorfeld des Konzertes begeistert.
Biederitzer Kantorei und Märkisch Barock spielen Bach-Kantate
Zum Abschluss ist von Johann Sebastian Bach die Kantate „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ zu hören. Dieses Werk zeige Bachs hohe Kunst auf höchstem Niveau. „In der Mitte des Stücks erklingt eine der bekanntesten Melodien des Barocks, die viele kennen. Der Choral am Schluss erhebt den Zuhörer ins Himmlische. So steht auch das ganze Konzert unter dem Motto Himmlisches Jerusalem, was sinnbildlich für paradiesisch Erhebendes steht“, spannt Scholl einen Bogen.
Es singen Sopranistin Melanie Hirsch, Tenor Christian Volkmann, Bass Matthias Vieweg und der Kammerchor der Biederitzer Kantorei. Dazu spielt das Orchester „Märkisch Barock“.
Karten zwischen 17 und 20 Euro gibt es unter Telefon 0178/3841447 sowie im „Fabularium“, Breiter Weg 10A.