Ausgehtipp für den 14. &15.11.2024 Konzert in Magdeburg: Musik mit neuem Marimbafon
Ein für die Magdeburgische Sinfonie neu angeschafftes Instrument spielt beim nächsten Sinfoniekonzert der Spielzeit eine wichtige Rolle. Schlagwerker Max Raum freut sich darauf.
Magdeburg. - Ein kleiner Traum war es wohl schon, was im Sommer dieses Jahres in Erfüllung gegangen ist. Seit zwei Jahren ist Max Raum als Schlagwerker bei der Magdeburgischen Philharmonie tätig, und seitdem hat er darum geworben, dass das Orchester in ein neues Marimbafon investiert, das diesen Donnerstag und Freitag im Sinfoniekonzert zu erleben ist – siehe unten.
Was ist ein Marimbafon?
Ein Marimbafon ist ein Instrument, das erst seit den 1950er Jahren in den klassischen Orchestern aufgetaucht ist, weiß Dramaturgin Esther Beisecker zu berichten: „In den Konzerten fand das Marimbafon zunächst in den USA einen Platz“, zeichnet sie den Weg jenes Schlagwerks nach, das mit seinen Klanghölzern für warme Töne sorgen kann, das höchstwahrscheinlich auf ein afrikanisches Instrument zurückgehend in Südamerika entwickelt wurde und das seit dem Jahr 2015 zum immateriellen Weltkulturerbe gehört. „Inzwischen ist das Marimbafon ein etabliertes Instrument, das auch in vielen Kompositionen für Orchester vorkommt“, sagt Esther Beisecker. In der neueren Musik spielt das Marimbafon immer wieder eine essentielle melodische Rolle und tritt oft als dramatischer Protagonist auf.
Was das Marimbafon dem Theater Magdeburg bringt
Das Konzert mit zwei Terminen in dieser Woche, an dem Max Raum am Schlagwerk mitwirkt, ist eine Kooperation mit dem Impulsfestival, das sich verstärkt auf Werke des 20. und 21. Jahrhunderts konzentriert.
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Die Stücke, die hier präsentiert werden, sind äußerst vielfältig und stellen hohe Anforderungen an die Schlagzeuger. Besonders für größere Schlagwerkwerke wird das Marimbafon verwendet, da kleinere Instrumente hier an ihre Grenzen stoßen. Max Raum hebt hervor, dass das Marimbafon in Kombination mit anderen Stabspielen wie Xylofon und Glockenspiel die Klangpalette bereichert.
Aus diesem Grund besaß die Magdeburgische Philharmonie zwar schon lange ein Marimbafon. Dieses war aber eben kleiner als das neue, auf ihm konnten noch nicht so tiefe Töne gespielt werden. Max Raum sagt: „Das hatte zur Folge, dass wir viele Stücke gar nicht spielen konnten.“ Oder die Stücke mussten abgeändert werden, damit sie von der Magdeburgischen Philharmonie gespielt werden können.
Bei dem neuen Instrument handelt es sich durchaus um ein Schwergewicht. Es ist nicht mal einfach so wie eine Geige oder eine Flöte im jeweils passenden Instrumentenkasten verstaut und unter dem Arm an eine andere Stelle gebracht. Für die Neuanschaffung, für die mehr als 16.000 Euro aufgewendet werden mussten, sind auch eigene Kisten angeschafft worden, um es transportieren zu können.
Im Opernhaus passt es beileibe nicht durch jede Tür und nur in einen Aufzug. „Der Transport ist vor diesen Hintergrund selbst innerhalb des Hauses eine logistische Herausforderung“, berichtet Max Raum. Zumal das Instrument auch vorsichtig behandelt werden soll. Vor allem die Klanghölzer aus Rosenholz sind empfindlich, sagt der Schlagwerker.
Behutsamer Umgang mit dem wertvollen Instrument
Mit Blick auf all dies ist es eine gute Sache, dass das alte Instrument bis heute im Haus ist. Dieses kann dann genutzt werden, wenn die ganze klangliche Breite des neuen Instruments nicht benötigt wird – sei es aufgrund der Anforderungen des Stücks oder weil bei einer Probe einmal eine Musik nicht bis in den letzten Ton ausgespielt werden muss.
Übrigens: Auch andere Sparten des Theaters profitieren von dem neuen Instrument. Max Raum und Esther Beisecker verweisen hier auf einen Ballettabend „Carmen/Morgenröte eines Stiers“, dessen Premiere für den 25. Februar im neuen Jahr auf dem Spielplan am Theater Magdeburg steht.
Das 3. Sinfoniekonzert der Spielzeit im Opernhaus Magdeburg
Am 14. und 15.11.2024 verspricht das 3. Sinfoniekonzert der Spielzeit im Opernhaus des Theaters Magdeburg ein abwechslungsreiches musikalisches Erlebnis, das in Kooperation mit dem Impuls-Festival präsentiert wird. Das Konzert wird von Armando Merino dirigiert und zeigt die Vielfalt zeitgenössischer Musik in einer spannenden und dynamischen Darbietung.
Im Zentrum des Konzerts steht das Violinkonzert des finnischen Komponisten Einojuhani Rautavaara, dessen „Cantus arcticus“ zu den bekanntesten zeitgenössischen Orchesterwerken zählt. Das Violinkonzert kombiniert Rautavaaras charakteristische, harmonische Tonsprache mit einer lyrischen Gesanglichkeit und wird vom 1. Konzertmeister der Magdeburgischen Philharmonie, Yoichi Yamashita, als Solist dargeboten.
Auch Werke von Benjamin Janisch und Annette Schlünz, die die klanglichen Möglichkeiten des Orchesters auf analytische Weise erforschen, stehen auf dem Programm. Errollyn Wallen und Esa-Pekka Salonen bringen mit ihren Kompositionen ein lebendiges, jazziges Element ins Konzert, wobei ihre Werke den Orchesterklang in aufregenden, fetzigen und nachromantischen Farben erklingen lassen.
Termine sind am Donnerstag und Freitag, 14. und 15. November, jeweils ab 19.30 Uhr im Opernhaus am Universitätsplatz 9. Um 18.45 wird an beiden Tagen eine Einführung ab 18.45 Uhr angeboten. Karten gibt es im Vorverkauf an der Theaterkasse im Opernhaus, aber auch in den Biberticket-Verkaufsstellen wie im Medien-Punkt Magdeburg der Volksstimme in der Goldschmiedebrücke 17, unter www.biberticket.de im Web und unter 0391/599 97 00 sind Eintrittskarten für die Konzerte des Theaters Magdeburg erhältlich.
Karten sind voraussichtlich auch an der Abendkasse zu haben.