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Festival Kultur in Magdeburg: Wie in der Nicolaikirche an ihren Erbauer erinnert wird

In Magdeburg-Neustadt werden die 6. Schinkelmusiktage durchgeführt. Mit Konzerten erinnert die Landeshauptstadt an das Wirken des Architekten Karl Friedrich Schinkel.

Von Dirk Halfas 02.05.2024, 07:10
Kantor Michael Scholl mit einem neuen Bausatz der Nicolaikirche. Das  Modell kann   als Spende für den Orgelneubau erworben werden.
Kantor Michael Scholl mit einem neuen Bausatz der Nicolaikirche. Das Modell kann als Spende für den Orgelneubau erworben werden. Foto: Dirk Halfas

Magdeburg. - Zu den markanten Zeugnissen des Bauens im 19. Jahrhundert gehört die nach Karl Friedrich Schinkel errichtete Nicolaikirche am Nicolaiplatz in Magdeburg. Musikalisch soll vom 3. bis 5. Mai in der Kirche an den Architekten bei den Schinkelmusiktagen erinnert werden.

Die 6. Magdeburger Schinkelmusiktage, die innerhalb der Reihe „Neustadt klingt“ und des Biederitzer Musiksommers in der Nicolaikirche stattfinden, sollen dazu dienen, dass Architektur und Musik zusammengebracht werden.

„Das ist ein Festival, in dem ein besonderes Magdeburger Bauwerk in den Mittelpunkt gestellt wird und das in der Musik hervorragend wirkt, weil es ein Ambiente mit guter Akustik durch günstige Raumaufteilung besitzt und eine schöne Ästhetik. Es handelt sich um die Magdeburger Nicolaikirche“, sagt Kantor Michael Scholl, der als Kirchenmusiker angestellt ist und als künstlerischer Leiter der Schinkelmusiktage fungiert.

Nicolaikirche in Magdeburg feiert 200-jähriges Bestehen

Geradezu passend zum diesjährigen 6. Festival wurde der für das Stadtbild prägende Sakralbau 1824 eingeweiht; so wird in diesem Jahr das 200-jährige Bestehen der Kirche gefeiert, die nach einem Entwurf des Baumeisters Karl Friedrich Schinkel am Nicolaiplatz erbaut wurde, der seinerzeit der Architekt des preußischen Königs war. „Die Magdeburger sollen die Nicolaikirche als herrlichen Raum wiederentdecken und auch als Konzertraum erleben“, meint Scholl. Der Lieblingskomponist von Schinkel war Wolfgang Amadeus Mozart.

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So erklingt am Sonnabend, 4. Mai, um 19.30 Uhr die „Sinfonia concertante“ für Solovioline, Viola und Orchester in Es-Dur KV 346. „Es ist ein Instrumentalstück, in dem die beiden Soloinstrumente im Dialog sehr lebendig und bewegt musizieren. Der erste Satz schwingt in zarter Hochstimmung aus. Im zweiten Satz wird eine melancholische Stimmung verbreitet, denn hier verarbeitet Mozart den Tod seiner Mutter; aber am Ende wird das Stück mit einem Presto-Finale ausklingen. Man hört, wie Mozart wie im Himmelsflug seine Seelennot ganz heiter und fröhlich abstreift“, schildert Kantor Michael Scholl.

Die Aufführung der „c-Moll Messe“ KV 427 ist dann der Höhepunkt des Konzertes. „Hier wechseln virtuose, klangprächtige Chorpartien und sehr innig anmutende Stellen einander ab. Sehr kunstvoll wird so eine große Wirkung auf den Zuhörer erzielt. So gilt diese Messvertonung als eine der größten in der europäischen Musikgeschichte“, erläutert der Kantor.

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Den Auftakt der Schinkelmusiktage bildet allerdings am Freitag, 3. Mai, um 19.30 Uhr bei kostenlosem Eintritt ein Konzert, in dem junge Solisten zu erleben sind. Als Benefizkonzert für die Finanzierung der neuen Orgel in der Nicolaikirche werden unter der Leitung von Bernhard Schneyer Werke von Vivaldi, Bach und Haydn zu hören sein. Als Solistinnen treten hier die Schülerinnen Louisa Schewe (Violine) und Josefin Müller (Violoncello) auf. Eine weitere Unterstützung für den Orgelneubau ist übrigens auch ein Kirchenbausatz in Form eines Modells der Kirche. Für 15 Euro als Spende ist er demnächst im Gemeindebüro der Nicolaikirche in der Brüderstraße erhältlich.

Für das Konzert am Sonnabend können Eintrittskarten zwischen 17 und 20 Euro erworben werden beim Förderkreis Biederitzer Kantorei telefonisch unter 0178/384 14 47 oder in der Magdeburger Buchhandlung „Fabularium“ im Hundertwasserhaus sowie an der Abendkasse.