Kultur trifft Party an der Kaimauer

Magdeburg l Den Startschuss für das diesjährige Kunstfestival des Vereins Kulturanker geben zwei Elfjährige: Anika Seifert und Alda Nicevic appellieren in ihrem Text: „Die Pole schmelzen und so viel Armut und Hunger in der Welt. Wir sind die Erben eurer Zukunft. So lasst uns anfangen, unsere Zukunft ernst zu nehmen.“

In diesem Jahr sind der Mensch und das Wasser Thema. Dazu sind drei motorlose Schiffe im Wissenschaftshafen nahe dem Charles-de-Gaulle-Platz verankert, die über schmale Treppen für die Besucher in Gruppen von bis zu 20 Personen zu erreichen sind.

Um im Blick zu behalten, wie viele Menschen gerade an Bord sind, bekommen die Menschen bunte Plastetiere mit auf die Reise durch die Bäuche der beiden Schiffe, in denen die Arbeiten von 50 Künstlern zu sehen sind.

Thomas Andree ist Maler und Bildhauer und hat sich in der Ausstellung umgeschaut. Er sagt: „Die Ausstellung ist sehr viel kleiner als die ,Sinnlichkeit‘ vor zwei Jahren im ehemaligen Gefängnis. Doch dieses Mal ist deutlich die Arbeit der beiden Kuratoren zu spüren.“ Das bedeutet, dass die Bilder und Abstände aufeinander abgestimmt sind, dass nicht wie die Zellen bei der Sinnlichkeit Räume als Spielwiese einzelner dienen. „Ganz klar ist natürlich auch: Das Innere eines Schiffes mit seinen rostigen Wänden und die teils sparsame Beleuchtung bringen die Arbeiten auf eine ganz besondere Weise zur Geltung“, sagt Thomas Andree.

Neben den Arbeiten in dem Schiff geht es auch um das Programm an Land. Zum Eröffnungstag gibt es Performances, einen Auftritt des Musikers The Boy with no name und am Abend eine Party mit elektronischer Musik an drei Stellen des Geländes. Als sich nach 23 Uhr das Gelände zusehends füllt, sind eine Reihe der Besucher, die der Kunst in den Schiffen wegen gekommen sind, bereits gegangen. Inzwischen strahlt vom hölzernen Leuchtturm am Eingang zum Gelände eine Diskokugel.

Der Eintritt zum Festival Opus Aquanett kostet acht Euro, es gibt verschiedene Ermäßigungen.