Kunstfestival Kulturanker legt im Magdeburger Hafen an
Am Sonnabend beginnt im Magdeburger Wissenschaftshafen das Kulturfestival Opus Aquanett. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.
Magdeburg l Die Schiffe liegen an den richtigen Stellen, einige Treppen sind noch recht wacklig, und die Räume in den stählernen Schiffsbäuchen müssen noch ebenso gestaltet werden, wie das Freigelände: Noch ist viel zu tun für den Magdeburger Verein Kulturanker und all diese anderen Menschen, die das Festival Opus Aquanett auf die Beine stellen. Geboten werden soll eine Ausstellung mit Arbeiten von 50 Künstlern. Und an Land gibt es Programm.
Schirmherr des diesjährigen Kulturanker-Festivals ist Kulturminister Rainer Robra (CDU). Er sagt: „Nachdem der Hafen bereits vom Theater bespielt wurde, ist jetzt der Kulturanker an der Reihe. Und gerade mit dem Blick auf das Thema ,Wasser und Wandel‘ wird es hier spannende Ideen geben.“ Magdeburg, so der Landespolitiker, entwickle sich immer mehr zu einer Stadt der Kunst und der Kultur.
Annegret Laabs, die das Kunstmuseum leitet und einen Beirat zur Kulturhauptstadtbewerbung leitet, sieht Kunstfestivals wie Opus Aquanett als große Chance für die Stadt: „Das Programm und das Angebot ist sehr vielschichtig, so dass gerade Jugendliche angesprochen werden können.“ Das sieht Rainer Robra ähnlich und empfiehlt ausdrücklich Schulklassen, die Ausstellung zu besuchen.
Das Opus Aquanett ist die neunte Veranstaltung der Reihe Kabinett der Künste, zu denen auch die Sinnlichkeit im ehemaligen Gefängnis und die Romantik 2.0 im Altstadtkrankenhaus zählten.
Und wie bei den vergangenen Veranstaltungen fordert dieses Festival von den Ausstellungsmachern durchaus Improvisationstalent ab. Zum Beispiel muss die Wartezeit für die Besucher gestaltet werden. Vereinsvorsitzender Karsten Steinmetz erläutert: „Wir werden aus Sicherheitsgründen nicht mehr als 20 Besucher jeweils in einen Bereich der Schiffe lassen.“ Dazu sollen Nummern für die Wartenden vergeben werden, und am Ufer soll möglichst ständig Programm geboten werden.
Improvisation ist auch für den kleineren der beiden Leichter gefragt: Hier sollte ein Teil der Arbeiten der 50 Künstler unterkommen. Dazu eignet sich dieses Schiff aber nicht. Christian Gracza, der die Ausstellung gemeinsam mit Robin Zöffzig kuratiert, sagt: „Wir möchten aber auch diesen Bereich bespielen und werden in den verbleibenden Tagen eine entsprechende Lösung entwickeln.“
Ärgerlich derweil ein Blick auf die Kaimauer auf der Ostseite des Hafenbeckens: Ein Teil der auf Papier aufgetragenen Graffiti ist hier von einem Unwetter der vergangenen Tage stark beschädigt worden.
Programm für das erste Wochenende:
Eröffnet wird das Festival Opus Aquanett diesen Sonnabend, 10. Juni, um 16 Uhr mit der Performance „Anker ... platz!“. Gestaltet wird dieser Porgrammteil von Herbert Beesten und Katharina Schaare, die mit einer Mischung aus Vorbereitetem, Spontanem und Interaktivem auftreten. An diesem Abend folgt u. a. ab 17 Uhr ein Konzert mit „The boy with no name“, der Klavier, Gitarre, Gesang und Trompete bietet. Die Performance „Rosa me“ um 18 Uhr setzt auf den kompletten Körper und möchte die Besucher einbeziehen. Das Schauspielerduo „ZenTänz – frank und frech“ kommt mit der Performance „Haustürmacht und wacht“ auf die Bühne und geht der Frage nach, was der Eingang ist und was der Ausgang. Und es geht darum, wer rein darf und wer sofort wieder raus muss. Am späten Abend steigt bis 5 Uhr morgens die Eröffnungsparty. In der Ankündigung heißt es: „Auf drei Floors werden wir gemeinsam in verschiedene Welten abtauchen.“ Die drei Floors sind der Platz der Aquanauten, The Hoff und Dicker Dampfer.
Am Sonntag, 11. Juni, ist ab 12 Uhr ein Familientag angesagt. Neben Spielen gibt es ein Karussell. Von 18 bis 19 Uhr wird hier literarisches Seemannsgarn mit Katharina Schaare und Karsten Steinmetz gesponnen. Sie berichten von ihren Reisen um die Welt, und das Publikum darf sich fragen, was alles wahr ist.
Öffnungszeiten:
Der Wissenschaftshafen ist vom 10. Juni bis zum 9. Juli jedes Wochenende geöffnet. Die Ausstellung ist freitags von 16 bis 21 Uhr, sonnabends und sonntags von 12 bis 21 Uhr zu sehen.
Preise:
Die Tagestickets kosten acht Euro, ermäßigt (Schüler, Studenten, Auszubildende, Freiwilligendienstleistende, Rentner und Arbeitslose) sieben Euro. Jugendliche bis 18 Jahre zahlen fünf Euro. Freien Eintritt haben Jugendliche bis 16 Jahre sowie Menschen mit Behinderung und deren Begleitperson. Sonnabends kosten die Abendtickets ab 20 Uhr zehn Euro. Wochenendtickets (Freitag bis Sonntag) kosten 14, ermäßigt zwölf Euro und am Eröffnungswochenende zehn Euro. Das Familienticket (2 Erwachsene und Kinder bis 18 Jahre) kostet 16 Euro. Für Gruppen ab acht Personen werden sechs Euro pro Person fällig, bei Gruppen ab 15 Personen 5 Euro. Bändchen für alle fünf Wochenenden inkl. Partys kosten 40, ermäßigt 30 Euro. Nach Vorlage der Eintrittskarte vom Eröffnungswochenende kostet das Bändchen 35 Euro.
Anfahrt:
Der Eingang zum Opus Aquanett befindet sich nahe dem Charles-de-Gaulle-Platz im Wissenschaftshafen. Mit dem Bus ist das Gelände mit der Linie 73 über die Haltestelle Wissenschaftshafen zu erreichen. Mit einem Fußweg kann auch die Haltestelle Universitätsbibliothek genutzt werden. Hier fährt auch die Straßenbahnlinie 2. Mit der Straßenbahnlinie 5 gelangt man zur Haltestelle Askanischer Platz.