Studentenprojekt Kunstmuseum Magdeburg braucht mehr Platz
Das Magdeburger Kunstmuseum braucht eine Erweiterung. Architektur-Studenten der Hochschule Anhalt haben sich damit befasst.
Magdeburg l Das Kunstmuseum im Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg braucht mehr Platz, sagt Museumsleiterin Dr. Annegret Laabs. Zum einen seien die vorhandenen Räume sehr klein, weshalb das Team des Kunstmuseums oft schon bei der Auswahl von Kunstwerken an Grenzen stößt, zum anderen stehen die Kuratoren stets vor der Wahl, entweder Werke aus der eigenen Sammlung zu zeigen oder die Räume für Sonderausstellungen zu nutzen, erläutert sie.
Einer der Sammlungsschwerpunkte sei der Bereich Skulptur. Doch Möglichkeiten, Skulpturen auszustellen, gebe es kaum. Was jetzt gezeigt werden kann, werde einer Landeshauptstadt nicht gerecht. Es sei „ein kleines müdes Bild“, was in Magdeburg an Zeitgenössischer Kunst gezeigt werde. Annegret Laabs wünscht sich daher auf lange Sicht eine Erweiterung.
Sie könnte sich einen Neubau im Park am Kunstmuseum vorstellen, etwa unterhalb der Stadtmauer. Mehrfach sei schon verhindert worden, dass dort ein Parkhaus gebaut wird, berichtet sie. Nun möchte das Kunstmuseum die Fläche selbst nutzen. Wie so eine Erweiterung aussehen könnte, damit haben sich nationale und internationale Master-Studenten der Hochschule Anhalt befasst.
Ihre Ergebnisse sollen am Mittwoch, 17. Januar 2018, im Magdeburger Kloster vorgestellt werden. Alle Interessenten sind ab 19 Uhr willkommen, an der Präsentation und der Eröffnung der Ausstellung teilzunehmen. Zum Thema sprechen im Foyer der Magdeburger Kulturbeigeordneter Matthias Puhle, Dr. Annegret Laabs als Leiterin des Kunstmuseums und Prof. Dr. Ralf Niebergall von der Hochschule Anhalt.
Dass einer der Vorschläge am Ende tatsächlich umgesetzt wird, sei nicht das vordergründige Ziel gewesen. „Die Arbeiten sind wie eine erste Vorstudie“, sagt Annegret Laabs, um die Frage zu beantworten, ob der Platz überhaupt infrage komme. Sollte irgendwann ein Neubau möglich sein, würde das Projekt ausgeschrieben werden.
Für die Studenten war das Projekt eine Möglichkeit, mit einem „echten“ Kunden zusammenzuarbeiten. Die Studenten bekamen zum Beispiel genaue Vorgaben darüber, wie viel Ausstellungsfläche zur Verfügung steht und wie viel weitere Räume gebraucht würden.
Entstanden sind sehr futuristisch anmutende Ideen. Fast alle Entwürfe beziehen die Mauer und den Blick auf die Elbe ein. Die Studenten stammen aus Syrien, Serbien, Irak, Brasilien, El Salvador, Malaysia, Kenia, Nigeria, Indien und Deutschland. Und Annegret Laabs ist schon sehr gespannt auf die Entwürfe. Nach der Eröffnung können Interessenten die Bilder bis zum 28. Februar im Kunstmuseum anschauen.
Der Vorstoß zur Erweiterung ist einer, der vom Team des Kunstmuseums selbst kommt. Im Stadtrat und der Stadtverwaltung Magdeburg sei noch nicht darüber gesprochen worden. Aber auch wenn es zunächst um Ideen und Abwägungen geht, sei dieser Vorstoß ernstzunehmen, so Annegret Laabs: „Wir sagen, liebe Leute, irgendwann wird eine Erweiterung notwendig.“
Bislang hatte im Vordergrund die Erweiterung des Skulpturenparks am Kloster gestanden. Dazu hatte es einen Ideenwettbewerb gegeben. Zwei Kunstwerke sind bereits umgesetzt worden.
Mit dem Projekt in Kooperation mit der Hochschule Dessau geht das Museumsteam nun die Erweiterung der eigenen Räumlichkeiten an. In vielen anderen Städten gibt es große Kunsthallen. In Magdeburg fehlt so etwas bislang gänzlich.