Für eine neue funkelnde Attraktion Lichterwelt: Magdeburger haben die Wahl
Die Magdeburger Lichterwelt soll ein weiteres Highlight bekommen. Entwürfe konnten eingereicht werden. Die Bürger sollen auch darüber abstimmen dürfen, welches Element es wird.
Magdeburg. - Der Countdown läuft. Bis Magdeburg im Lichterglanz erstrahlt, sind es nur noch fünf Tage. Am Montag, 25. November, wird der Schalter für die Lichterwelt gedrückt, die die Landeshauptstadt dann bis zum 2. Februar in ein funkelndes Lichtermeer verwandelt. Die Elemente vom Halbkugelversuch bis zur glitzernden Jungfrau sind bekannt und beliebt. Zur nächsten Saison soll ein neues, großes Highlight her. Dazu läuft aktuell ein Ideenwettbewerb in der Bevölkerung. Welcher Vorschlag daraus umgesetzt wird, soll aber nicht nur eine Auswahlkommission entscheiden. Auch im finalen Findungsprozess sind die Magdeburger gefragt.
Bürgerbeteiligung: Geschwister-Scholl-Denkmal
Bei den Namen für den neuen Strombrückenzug hat es gut funktioniert. Auch beim Denkmal für die Geschwister Scholl haben die Bürger eifrig abgestimmt. Dieser Beteiligungsprozess soll nun fortgesetzt werden. Das hat der Stadtrat mehrheitlich beschlossen. Allerdings nicht ohne Diskussion über Sinn und Unsinn eines solchen Verfahrens.
Dass die Lichterwelt Strahlkraft weit über die Stadtgrenzen hinaus hat, darin sind sich die Stadträte fraktionsübergreifend einig. Doch als es darum ging, wer über ein neues Großelement befinden soll, gingen die Meinungen auseinander. Der Vorschlag der Verwaltung, einzig eine Auswahlkommission entscheiden zu lassen, war jenen zu wenig, die verstärkt auf Bürgerbeteiligung setzen wollen. In einem interfraktionellen Änderungsantrag hatten die Fraktionen Grüne/Future! und SPD/Tierschutzallianz/Volt dafür plädiert, dass die Kommission eine Vorauswahl von realisierbaren Entwürfen trifft und final die Magdeburger über das Online-Beteiligungsportal abstimmen sollen.
„Aufbauend auf den guten Erfahrungen bei der Abstimmung zum Scholl-Denkmal sollten wir den Bürgern die Möglichkeit geben“, befand Future!-Stadtrat Stephan Bublitz. Er fand mehrere Fürsprecher für diese Idee. „Wir sind dafür, dass sich die Lichterwelt weiterentwickelt“, sieht SPD-Stadtrat Falko Grube Vorteile im Beteiligungsprozess. Auch vonseiten der AfD-Fraktion gab es Zustimmung. „Das ist direkte Demokratie“, so Ronny Kumpf.
Kritische Stimmen im Stadtrat
Es gab aber auch Skepsis. Ulf Steinforth (CDU/FDP-Fraktion) kam mit dem Sprichwort „Zu viele Köche verderben den Brei“ um die Ecke. Roland Zander (Gartenpartei) reicht auch die Auswahlkommission. Der Vorschlag der Fraktion Die Linke, auf eine große Auswahlkommission zu verzichten und stattdessen die Gemeinwesenarbeitsgruppen mit ins Entscheidungsboot zu holen, ging den meisten aber zu weit. Auch wenn Nicole Anger mit der hohen Mehrbelastung der Verwaltung argumentierte, da fünf Dezernate in dem Gremium vertreten sind.
In der Auswahlkommission sollen neben den Vertretern der Dezernate auch Stadträte aller Fraktionen sowie Mitglieder der Weihnachtsmarkt Gesellschaft vertreten sein. Somit besteht das Gremium aus 19 Mitwirkenden. Dass sie eine Vorauswahl von drei oder mehr Entwürfen treffen, damit kann Paul-Gerhard Stieger leben. Der Geschäftsführer der Weihnachtsmarkt-Gesellschaft erinnerte daran, dass aktuell ein Beteiligungsverfahren auf der Internetseite der Lichterwelt laufe. Es seien schon Entwürfe von Bürgern eingegangen. Einige seien realisierbar, andere nicht. Stieger machte mit Blick auf die Anträge deutlich: „Wir haben dann aber eine doppelte Bürgerbeteiligung.“
Stieger skizzierte den weitere Verlauf des Verfahrens auf. Wenn die Kommission ein paar Vorschläge ausgewählt und die Bürger darüber abgestimmt hätten, würde mit dem Siegerentwurf im Anschluss eine europaweite Ausschreibung angeschoben.