Weihnachtslichter Magdeburgs Strahlemann
Mit rund 15.000 LED-Lichtern "leuchtet" der Magdeburger André Przyborowski auf seinem Balkon den Advent ein.
Magdeburg l Ein Balkon an einem Mehrfamilienhaus ist die Stadtfelder Advent-Attraktion. In diesem Jahr legt der lichterverrückte Bewohner der dahinterliegenden Wohnung noch eine Schippe Licht drauf. Von 5611 im Vorjahr auf 14.953 LED hat André Przyborowski die komplett selbst gebaute Lichtinstallation auf seinem Balkon für die Vorweihnachtssaison 2017 aufgestockt. Noch ein paar Hundert weitere Leuchtdioden hat er für den Glühweinstand des Bürgervereins parat gelegt. Der bezieht zur Funkelpremiere am Freitag, 1. Dezember, um 17 Uhr Station vor dem Balkon an der Klopstockstraße und hofft auf reges Interesse. „Im vergangenen Jahr herrschte hier so ein Betrieb. Sogar Besucher aus anderen Bundesländern reisten an, um unseren Balkon zu sehen“, erzählt der Stadtfelder Strahlemann stolz und regte deshalb eine erstmals mit öffentlichem Tamtam zelebrierte Premiere an.
Angefangen hatte alles vor zehn Jahren mit einer einfachen Kette, einhundert Lichter. „Hat jeder“, stellt Przyborowski fest und will mehr. Ich habe dann aus dem Holz eines alten Karnickelstalls die Bäume gebaut. Dann kommen Zuckerstangen, Sterne, ein Schriftzug am Fenster, Leuchtkugeln aus Plastikbechern und viele andere Details dazu. Sohn Niclas hat eigene Tannenbäume (Unterbau aus Absperrkegeln) am Kinderzimmerfenster, die Nachbarin spendierte Elche auf dem Balkon. Przyborowski hat seit August fast fünf Kilometer Kabel verlegt und mehr als 400 Kabelbinder verbaut. „Schwerlastkabelbinder, da können Sie ein Auto dranhängen.“ Auf die sichere Installation legt er großen Wert.
Ansteuern kann der Hobby-Lichtkünstler – von Beruf Angestellter im Öffentlichen Dienst – seinen Funkelbalkon über einen Mikroprozessor auf 54 Kanälen. Das Fünf-Minuten-Programm hat ihn ein paar Wochen Programmierzeit gekostet. „Ein bisschen verrückt muss man schon sein“, sagt Przyboroski, der an seinem Hobby vor allem die technische Herausforderung liebt, natürlich auch den Beifall. Beim Testlauf setzt das große Ah und Oh umgehend und generationsübergreifend ein. Richtig los geht’s am Freitag – in der Klopstockstraße bricht Przyborowskis letzte Funkelsaison an. „Wir bauen, aber bleiben Stadtfeld treu.“ Man darf gespannt sein, was der Stahlemann erst mit dem eigenen Haus anstellt.