Gefährlicher Schädling Magdeburg: Asiatischer Laubholzbockkäfer erneut gesichtet
Bereits in den vergangenen Jahren wurde der Schädling in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt gesichtet. Nun muss durch einen erneuten Befall die Quarantänezone erweitert werden.
Magdeburg/DUR. - Erneut gab es in Magdeburg einen Fund des für die heimische Natur sehr gefährlichen Asiatischen Laubholzbockkäfer. Das bestätigte die Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG) Sachsen-Anhalt in einer Pressemitteilung. Bereits in den vergangenen Jahren wurde der Schädling immer wieder in der Landeshauptstadt gesichtet.
Wie das LLG mitteilte, wurde das Tier in einer zur Überwachung aufgehängten Falle gefangen. Damit beläuft sich die Zahl der Fallenfänge auf 18 seit dem Erstfund eines Asiatischen Laubholzbockkäfers im August 2014. Aufgrund des Fundes musste auch die Magdeburger Quarantänezone geringfügig in südlicher Richtung erweitert werden. Festgeschrieben wurde dies in der dazugehörigen Allgemeinverfügung.
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Warum ist der Asiatische Laubholbockkäfer so gefährlich?
Zum ersten Mal ist der Asiatische Laubholzkäfer in Sachsen-Anhalt 2014 im Magdeburger Stadtteil Rothensee gesichtet worden. Auch in anderen Städten Sachsen-Anhalts wurden bereits Sichtungen gemacht. Der aus Asien stammende Käfer bringt ein enormes Schadenspotential mit sich. Er kann nahezu alle heimischen Laubbäume befallen.
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Infolgedessen müssen diese dann gefällt und vernichtet werden, um die Verbreitung der Art zu bekämpfen. Wegen der von ihm ausgehenden Gefahr ist der Käfer in der Europäischen Union als sogenannter prioritärer Quarantäneschädling eingestuft.
Wegen Asiatischem Laubholzbockkäfer: Quarantänezone muss erweitert werden
In der Allgemeinverfügung ist festgelegt, dass die LLG Baumfällungen und Schnittarbeiten innerhalb der Quarantänezone 14 Tage vor der Ergreifung von Maßnahmen anzeigen muss. Nach der Anzeige prüfen Experten der LLG vor Ort, ob die Bäume tatsächlich vom Asiatischen Laubholzbockkäfer befallen sind und legen Maßnahmen zur Behandlung fest.
Betroffene Pflanzen sind Ahorn, Birke, Esche, Linde, Hainbuche, Pappel, Blasenbaum, Haselnuss, Platane, Buche, Kastanie, Ulme, Erle, Kuchenbaum und Weide.
Wo befindet sich die Quarantänezone?
Die Koordinaten der befallenen Bäume und die dazugehörige Quarantänezone sind auf der Homepage der LLG zu finden.
Der Käfer wurde bisher im Raum der Landeshauptstadt Magdeburg in den Stadtteilen Neustädter See, Rothensee, Industriehafen und Gewerbegebiet Nord sowie im Bereich des Wiesenparks (Landkreis Jerichower Land) und in der Gemarkung Glindenberg (Landkreis Börde) gefunden.
Asiatischer Laubholzbockkäfer: LLG bittet um Unterstützung der Bürger
Die LLG bittet weiterhin um Unterstützung der Bürger. „Ziel unserer Bemühungen ist es, den Befall mit dem Asiatischen Laubholzbockkäfer in Magdeburg vollständig zu tilgen. Die Zahl der Funde nimmt seit einigen Jahren ab. Wir sind damit auf einem guten Weg. Jede Verdachtsmeldung kann helfen, unsere heimischen Laubbäume zu schützen“, sagt Christian Wolff, Leiter des Dezernats Allgemeiner Pflanzenschutz, Pflanzengesundheit der LLG.
Unter der Telefonnummer 03471/334253 oder unter der E-Mail alb@llg.mule.sachsen-anhalt.de können verdächtige Sichtungen und anstehende Fällungen und Transporte angezeigt werden. Das ist auch schriftlich an die Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt (LLG), Dezernat 23 – Allgemeiner Pflanzenschutz, Pflanzengesundheit, Strenzfelder Allee 22, 06406 Bernburg (Saale) möglich.
Die Mitarbeiter der LLG kontrollieren mindestens einmal im Jahr alle Wirtspflanzen innerhalb der circa 49 Quadratkilometer umfassenden Quarantänezone auf Anzeichen eines Befalls mit dem Asiatischen Laubholzbockkäfer, wie beispielsweise Saftfluss, Eiablagestellen, Ausbohrlöcher, Rindenschäden oder geschlüpfte Käfer. Werden solche Zeichen erkannt oder Käfer gefunden, seien diese sicherzustellen und der LLG zu melden.