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Zukunft Mega-Bauprojekte in Magdeburg: Diese Vorhaben werden die Stadt massiv verändern

Die Ansiedlung des US-Chipherstellers Intel ist das wohl größte Bauprojekt in Magdeburg. Doch daneben entstehen weitere Gebäude, die das Gesicht der Stadt verändern werden. Das sind einige der wichtigsten. 

Von DUR/daf/eb Aktualisiert: 26.06.2024, 10:41
In Magdeburg stehen einige Großprojekte wie die Ansiedlung von Intel auf der Agenda.
In Magdeburg stehen einige Großprojekte wie die Ansiedlung von Intel auf der Agenda. Foto: dpa | Cindy Riechau

Magdeburg. - Anfang Januar stellte Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris auf der traditionellen Pressekonferenz zum Jahresauftakt die anstehenden Großprojekte für das Jahr 2024 vor. Und trotz einer angespannten Haushaltslage hatte es das angekündigte Investitionsvolumen in sich: 133 Millionen Euro wollte Magdeburg für stadteigene Projekte in die Hand nehmen.

Wenig überraschend war die Ansiedlung des US-Chipherstellers Intel ein dominierendes Thema auf der Pressekonferenz. Es war aber nicht das einzige Großprojekt, das in Magdeburg auf der Agenda stand. Und manche Großprojekte kamen im Laufe des Jahres gar dazu.

Das ist der Stand bei einigen der wichtigsten Projekte, die das Gesicht der Stadt prägen werden:

Ganze Wohnviertel, Gebiete, Stadtteile und Areale entstehen in Magdeburg

In Magdeburg gibt es eine Vielzahl an Projekten für neue Wohngebiete. Wo einst eine Gärtnerei angesiedelt war, soll nun zum Beispiel Wohnraum entstehen. Zwei Mehrfamilienhäuser mit voraussichtlich 44 Wohneinheiten sollen an der Albert-Vater-Straße 140 errichtet werden.

Auch ein Areal am Kümmelsberg zwischen dem in den vergangenen Jahren emporgewachsenen Eigenheimviertel und dem Rewe-Einkaufsmarkt wird eine neue Bestimmung erfahren – statt Gewerbe soll hier Platz für Wohnen entstehen. Laut dem aktuellen Plan würden dann auf der brach liegenden Fläche insgesamt 130 Wohnungen existieren.

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Auch das neue und geplante Klinke-Viertel in Magdeburg sorgt für Aufsehen. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt nach derzeitigen Schätzungen der Projektentwickler rund 140 Millionen Euro. Das Grundstück umfasst rund 20.000 Quadratmeter. Die geplante Gebäudefläche umfasst rund 42.000 Quadratmeter. 500 neue Wohnungen sind geplant.

Den alten Industriecharme erhalten - und dennoch modernes Leben ermöglichen: Für Hüseyin Altas ist das kein Widerspruch. Dem türkischen Großinvestor, der auf dem Areal des einstigen Reichsbahnausbesserungswerkes (RAW) ein neues Quartier entwickelt, ist es wichtig, die Identität zu bewahren. Nachdem Ende September bei einem Auftaktevent der Bevölkerung das Projekt vorgestellt wurde, geht es nun in die heiße Phase.

Neu gebaut werden soll außerdem unter anderem im Stadtteil Hopfengarten, zwischen der Astonstraße und Ferdinand-von-Schill-Straße im Quartier Friedenshöhe in Sudenburg, nördlich der Sohlener Straße in Westerhüsen und auf dem ehemalige Werksgelände von Fahlberg-List im Südosten von Magdeburg.

Zudem werde unter dem Namen „Börde Bogen“ das Berliner Immobilienunternehmen The Grounds AG über 800 Wohnungen auf dem ehemaligen Firmengelände der Bördebrauerei errichten. Auch „Sachsen-Anhalts größtes Mehrfamilienhaus in Holzbauweise mit einer Gesamtwohnfläche von mehr als 3000 Quadratmetern“ soll auf dem Gelände der ehemaligen Diamant-Brauerei entstehen.

Strombrückenzug Magdeburg: Schlechtes Wetter sorgt für Verzögerungen

Ende März wurde die Kaiser-Otto-Brücke in Magdeburg nach vier Jahren Bauzeit offiziell für den Verkehr freigegeben. Bereits im Dezember 2023 war die Brücke für den Straßenbahnverkehr geöffnet worden. Doch abgeschlossen sind die Arbeiten noch nicht, aufgrund von anhaltendem Frost im Winter und starken Niederschlägen im Frühjahr dauerte der Einbau des neuen Asphalts länger als geplant.

Die Gesamtkosten seien noch einmal um 20 Millionen Euro auf 227 Millionen Euro gestiegen, wie die Stadt meldete. Auch die Bauzeit verlängere sich um mehrere Monate. 

Wegen dieser Ereignisse und der noch erforderlichen Restleistungen verschiebe sich das Bauende von der Jahresmitte um mehrere Monate auf das Jahresende, hieß es von der Stadt.

Die Kaiser-Otto-Brücke ist gemeinsam mit der Königin-Editha-Brücke und der Strombrücke Teil des Strombrückenzugs in Magdeburg über Elbe, Zollelbe und Alte Elbe. Er ist eine von zwei wichtigen Verbindungen zwischen der Magdeburger Altstadt und den Stadtteilen östlich der Elbe. 

Hyparschale Magdeburg: Den Beginn macht Banksy

Nach viereinhalb Jahren Sanierung sind die Arbeiten an der Hyparschale nun offiziell abgeschlossen. Rund 25 Millionen Euro hat die Sanierung der Halle gekostet, die 20 Jahre lang leer stand. Die ursprüngliche Halle wurde nach Plänen des 2007 verstorbenen Bauingenieurs Ulrich Müther errichtet, der für seine Schalenbauten bekannt war. Die Hyparschale ist ein markantes Beispiel für die Architektur der Nachkriegsmoderne.

Am 1. Juli übernimmt die Veranstaltungsgesellschaft Magdeburg (MVGM) den Betrieb der Hyparschale. Die erste öffentliche Veranstaltung ist die Kunstausstellung "Banksy – a vandal turned idol". Sie wird vom 19. Juli bis 10. November 2024 gezeigt. Neben Ausstellungen sind Firmenevents, Tagungen, Seminare, Fachmessen, Kongresse und Galas geplant.

Intel in Magdeburg - Landeshauptstadt hofft auf Boom

Im Februar des Jahres hat der US-Chiphersteller Intel den Bauantrag für die zwei geplanten Fabriken in Magdeburg eingereicht. Den ersten Spatenstich kündigte Intel-Chef Pat Gelsinger für Ende des Jahres an.

Ab 2027 sollen auf dem Gelände im Gewerbegebiet Eulenberg Chips der neuesten Generation produziert werden.

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Rund 10.000 Arbeitsplätze sollen dadurch entstehen. Die Investitionssumme liegt nach Angaben von Intel bei 30 Milliarden Euro. Davon steuert der Bund 10 Milliarden Euro zu. Von der Ansiedlung erhofft sich Magdeburg einen Boom, denn Intel könnte weitere Unternehmen in die Landeshauptstadt locken.

IGS "Willy Brandt" Magdeburg - 70 Millionen Euro für Neubau

Ein Großprojekt, das im Laufe des Jahres auf die Agenda Magdeburgs rückte, ist der Neubau der Integrierten Gesamtschule Willy Brandt. Mit dem Bau der Schule auf der Fläche des bisherigen Großparkplatzes östlich des Universitätsplatzes soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Dafür investiert die Stadt rund 70 Millionen Euro.

Freie Waldorfschule Magdeburg baut neue Festhalle

Die Freie Waldorfschule Magdeburg baut eine neue Festhalle. Am Donnerstag (20. Juni) fand die symbolische Grundsteinlegung statt. Der Festsaal soll „in den kommenden Jahren unsere Schulgemeinschaft immer wieder zusammenführen und für die Stadt und Region Magdeburg ein Ort des lebendigen Kulturlebens werden“, sagte Christward Buchholz, Geschäftsführer der Freien Waldorfschule Magdeburg.

Das Gebäude ist als Holzkonstruktion mit unterspannten Fachwerkbindern konzipiert und bietet Platz für 550 Menschen. Die Baukosten – einschließlich der Gestaltung des Außengeländes – liegen bei rund 9,5 Millionen Euro.

Eine Förderung gibt es allerdings nicht, für die Kosten kommt der Trägerverein der Schule auf. Eröffnet werden soll der neue Festsaal zum Schulbeginn 2025/26.