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Wirtschaft Magdeburg bei Gewerbeanmeldungen Spitze - doch das ist nur die halbe Wahrheit

Magdeburg liegt im Vergleich kreisfreier Städte und der Landkreise in Sachsen-Anhalt vorn. Doch es gibt auch einen bitteren Aspekt an den Zahlen.

Von Martin Rieß 12.03.2024, 07:10
Im Landesvergleich ist Magdeburg bei den Gewerbeanmeldungen Spitze.
Im Landesvergleich ist Magdeburg bei den Gewerbeanmeldungen Spitze. Symbolfoto: picture alliance/dpa

Magdeburg - Im Landesvergleich ist die Zahl der Gewerbeanmeldungen in Magdeburg hoch – das zeigen die von den Statistikbehörden veröffentlichten Zahlen. Mit 1.489 Anmeldungen lag Magdeburg im Jahr 2022 an der Spitze. Auch zehn Jahre zuvor im Jahr 2012 hatte die sachsen-anhaltische Landeshauptstadt schon vorn gelegen.

Wie Magdeburg und die Region bei den Gewerbeanmeldungen stehen

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Ein Blick auf die Zahlen von damals zeigt aber auch, dass die Zahl der Gewerbeanmeldungen zurückgeht. Denn nicht allein in Magdeburg, wo zehn Jahre zuvor noch 1.888 Fälle registriert wurden, ist dies der Fall. Unter anderem ist die Zahl der Anmeldungen im Salzlandkreis von 1.081 auf 786 gesunken, im Jerichower Land von 572 auf 508 und in Anhalt-Bitterfeld von 919 auf 754. Allein im Landkreis Börde war von 863 auf 879 in ganz Sachsen-Anhalt eine leichte Steigerung der Gewerbeanmeldungen zu verzeichnen.

Zahl der Gewerbeanmeldungen
Zahl der Gewerbeanmeldungen
Grafik: MRM/Büttner

Warum es wichtig ist, das Gewerbe anzumelden

Gewerbeanmeldungen sind rechtliche Formalitäten, die bei der Gründung eines Gewerbes erforderlich sind. Die Anmeldung erfolgt in der Regel beim örtlichen Gewerbeamt oder der zuständigen Behörde. Sie ermöglicht es den Behörden unter anderem, Unternehmen zu identifizieren und Informationen über ihre Tätigkeiten zu sammeln. Dies fördert Transparenz und erleichtert die Überwachung wirtschaftlicher Aktivitäten.

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Die Anmeldung ist oft Voraussetzung für die steuerliche Erfassung. Sie ermöglicht es den Steuerbehörden, Unternehmen zu besteuern und sicherzustellen, dass sie ihren steuerlichen Verpflichtungen nachkommen.

Die gesammelten Informationen aus den Gewerbeanmeldungen dienen dazu, statistische Daten zu wirtschaftlichen Aktivitäten zu generieren. Diese Daten sind für die Regierung und andere Institutionen wichtig, um wirtschaftliche Trends zu analysieren und politische Entscheidungen zu treffen.

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Eine Gewerbeanmeldung ist erforderlich für die erstmalige Einrichtung, Betriebsübernahme, Verlegung in eine andere Gemeinde, Gründung einer Zweigniederlassung, Wechsel der Rechtsform, Neuaufnahme von Gesellschaftern und Betriebsaufgabe.

Was Gewerbeanmeldungen für die Volkswirtschaft bedeuten

Ein Absinken der Anzahl von Gewerbeanmeldungen kann volkswirtschaftlich bedenklich Konsequenzen nach sich ziehen. Denn neue Unternehmen fördern das Wirtschaftswachstum, indem sie die Anzahl der Unternehmen erhöhen. Neue Gewerbetreibende schaffen Arbeitsplätze, generieren Einkommen und tragen somit zur Steigerung des Bruttoinlandsprodukts bei. Die Gründung neuer Gewerbe fördert Innovationen, da Unternehmen oft bestrebt sind, sich von der Konkurrenz abzuheben. Dieser Innovationsdruck kann zu neuen Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen führen, was wiederum die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft stärkt.

All diese Aspekte kommen bei einer geringer werdenden Zahl von Gewerbeanmeldungen weniger zur Wirkung.