Event-Plaza Magdeburg bekommt neuen Festplatz für 11.000 Zuschauer
Magdeburg bekommt einen neuen Festplatz. Zwischen Stadthalle und Hyparschale soll eine sogenannte Event-Plaza entstehen. Bis zu 11.000 Zuschauer sollen dort für Stars-for-free, Theater und anderes Platz finden.
Magdeburg - Der Stadtpark in Magdeburg war schon immer auch ein Platz für große Konzerte und Feste. In den 1980er Jahren wurden Pressefeste und Jugendkonzerte gefeiert. In den 1990er Jahren rockte Peter Maffay mal die Wiese südlich des Mittagsees. In jüngerer Zeit lockten Holi-Feste am Elbufer und Stars-for-free-Auftritte neben der Stadthalle Tausende Fans an – um nur an die ganz großen Stadtpark-Feten zu erinnern. Eines hatten alle Angebote zu allen Zeiten gemeinsam: Sie mussten immer mit Provisorien arbeiten. Bühnen aufbauen. Vip-Zelte aufschlagen. Versorgungsleitungen legen. Mobile Künstlergarderoben mitbringen. Und Parkplätze organisieren ...
Fläche von 100 x 60 Meter
Davon könnten Veranstalter in absehbarer Zeit weitgehend entlastet werden. Ein Kostenvorteil. Denn zwischen Stadthalle und Hyparschale soll eine sogenannte Event-Plaza entstehen. Dahinter verbirgt sich eine etwa 100 x 60 Meter große Fläche, die für Veranstaltungen genutzt werden kann.
Sie soll hochwertig gestaltet und mit allen wichtigen Versorgungsleitungen versehen sein, sagt Steffen Schüller. Der Chef der stadteigenen Messe- und Veranstaltungsgesellschaft MVGM soll den Platz bespielen.
Während der Umbau der Fläche selbst in der Hand der Stadt liegt, ist dessen Sache der Messegesellschaft. Wenn alles klappt, könnte es Ende 2023 schon so weit sein.
„Wir freuen uns auf den neuen Platz und was man damit machen kann“, sagt Schüller. Er sieht die Fläche als ergänzendes Angebot zu den bestehenden Möglichkeiten mit Elbauenpark, Domplatz, Kleinem Stadtmarsch und anderen Flächen. Der enorme Vorteil hier: Der Platz liegt stadtnah, ist über die Elbe schnell zu erreichen und er bietet ein unverwechselbares wie atemberaubendes Panorama mit Domkulisse, was Besucher und Veranstalter gleichermaßen ansprechen dürfte.
Zudem liegen Synergieeffekte auf der Hand. Wenn Stadthalle und Hyparschale saniert sind, könne deren Infrastruktur genutzt werden. Catering für Künstler, gastronomische Versorgung von Besuchern, Künstlergarderoben und vieles mehr liege dann in unmittelbarer Nähe der Fläche, auf der je nach Bedarf die Bühne praktisch an alle Seiten des Areals gestellt werden könne. Da zwischen dem Platz und dem Adolf-Mittag-See auch noch ein Parkplatz entstehen soll, ist zumindest auch für einen Teil der Besucher die motorisierte Anfahrt möglich.
Wer den Platz dann nutzen soll, steht noch nicht fest. Und auch nicht jeder Veranstalter wird auf 11.000 Zuschauer setzen. Aber die Möglichkeiten sind da. So könne dort auch das Sommer-Open-Air des Theaters technisch gesehen stattfinden, sagt Schüller.
Ob das Theater nach der vorerst letzten Saison 2022 mit „Rebecca“ auf dem Domplatz danach mit Freiluft-Musicals weitermacht und wenn ja, an welchem Platz, ist völlig offen und liegt in der Hand des neuen Intendanten Julien Chavaz (ab Spielzeit 2022/23). Er hatte jüngst nur verlauten lassen, dass diese Frage in seine künstlerische Konzeption mit einfließe. Details nannte er nicht.
Schüller betonte aber, dass mit der technischen Ausstattung des Platzes eine Forderung der Magdeburger Innenstadthändler erfüllt sei. Die hatten vorgeschlagen, die Fläche theatertauglich umzubauen. Diese und andere Möglichkeiten seien nun auf jeden Fall da, so Schüller.
Starkes Zentrum
Magdeburg bekommt damit ein neues und in der Region einmaliges Veranstaltungszentrum. Die Stadthalle, die bis 2024 für rund 85 Millionen Euro saniert wird, ist dann ebenso ein feines Haus für Gäste und Veranstalter wie die Hyparschale, die unter ihr saniertes Dach für 17 Millionen bis Ende 2023 mehrere kubische Veranstaltungsräume gesetzt bekommt. Dazwischen dann die Eventplaza mit ergänzender Freiflächengestaltung zwischen Stadthalle und Mittagsee. Auf der anderen Seite locken Elbe und Dompanorama.
Man darf sich freuen, wenn alle fertig ist und auch ein guter Kompromiss zwischen Natur, Lärm, Anwohnern und Besuchern gefunden wird. Das könnte dann noch mal schwieriger werden als der Bau selber.