Fotografie Magdeburg durch die Kameralinse von Senioren
Der Magdeburger Fotoclub „Klappe 08“ feiert 15-jähriges Bestehen. Zwei Mitglieder blicken auf die Veränderungen der Fotografie und die anstehende Ausstellung.
Magdeburg - Sie fotografieren Brunnen, Brücken, im Urlaub oder direkt vor ihrer Haustür – und das seit mittlerweile 15 Jahren. Der Olvenstedter Fotoclub „Klappe 08“ feiert Jubiläum und blickt auf zahlreiche Ausstellungen, Mitglieder und Ausflüge zurück. „2008 gab es den Aufruf, dass Fotografie-Interessierte gesucht werden. Bedingt durch das ASZ als Standort war die Zielgruppe 50 Plus“, sagt Klaus-Dieter Knauel. Der 69-jährige Magdeburger ist eines der beiden letzten Gründungsmitglieder im Fotoclub.
Mittlerweile seien alle zehn Mitglieder 60 Plus: „Wir sind zusammen gereift.“ Es seien immer rund zehn Mitglieder gewesen, alle mit unterschiedlichen Spezialisierungen, wie Petra Fricke erzählt. Sie ist erst seit fünf Jahren dabei und kümmert sich um die Organisation der Gruppe.
Verschiedene Schwerpunkte in dem Magdeburger Fotoclub
„Die einen kennen sich gut mit Bildbearbeitung aus, andere haben mehr technisches Wissen über Kameras. So können wir immer voneinander lernen.“ Für die Fotografie setzen sich die Magdeburger Senioren immer neue Themen, manchmal für größere Ausstellungen, manchmal auch nur als Tagesaufgabe für ihr wöchentliches Treffen. Mal war das Thema „Schwarz-Weiß“, mal ging es um „altes Eisen“ in Magdeburg. Nicht alle Themen wären leicht, auch wenn sie selbst gewählt wurden. „Als wir Hände fotografieren wollten, waren alle erst unsicher. Später waren wir erstaunt, was für Ergebnisse herauskamen“, erzählt die 67-jährige Petra Fricke. Für die Ausstellung, die zum 15-jährigen Jubiläum im ASZ hängt, gibt es kein Thema. Aus allen Jahren und von jedem Mitglied hängen dort gerahmte Bilder.
Wer die Fotos zu welchem Thema gemacht hat, steht bewusst nicht an den Bildern: „Wir haben nur nach Motiven geschaut, der Rest ist Nebensache.“ Anders war es bei Ausstellungen in den vergangenen Jahren. In der Regel würde der Club zweimal im Jahr eine Ausstellung machen – hauptsächlich im ASZ Olvenstedt, weil sie dort auch die Räumlichkeiten und die Computer nutzen dürfen. Aber auch im Magdeburger Familienhaus hängen ab und zu Werke von „Klappe 08“.
Früher hätten sie auch mal im Florapark, der Bibliothek oder kleinen Galerien ausgestellt, doch das sei weniger geworden: „Wir sind älter geworden und auch die Nachfrage ist nicht mehr so da.“ Ein Höhepunkt sei gewesen, als sie vor vielen Jahren mal im MDR-Landesfunkhaus ausstellen durften. Einige Mitglieder seien mittlerweile über 90 Jahre alt und deswegen nicht mehr aktiv.
Anzahl der Fotos durch Technik verändert
Petra Fricke und Klaus-Dieter Knauel sind optimistisch, dass sie das Fotografieren noch eine Weile ausüben können: „Es ist ein Hobby, das man noch bis ins hohe Alter verfolgen kann. Das macht es so spannend.“ Aber auch dem Gründungsmitglied Knauel ist schon aufgefallen, dass die 15 Jahre sich bei ihm bemerkbar machen: „Wir können alles wie die Jungen, nur langsamer. Ich brauche jetzt einfach länger, um aus den Knien wieder hochzukommen.“
Die größte Veränderung der vergangenen 15 Jahre sei die Technik. Sowohl die Kameras als auch die Möglichkeiten der Bildbearbeitung haben sich sehr verändert. „Früher bin ich mit drei leeren Filmen in den Urlaub und mit vollen wieder gekommen, wusste dann genau, wie viele Bilder ich habe. Heute kann ich 2000 Fotos ohne Probleme machen“, sagt Knauel. Der 69-Jährige gibt mittlerweile auch selbst Kurse für Bildbearbeitung und die Gestaltung von Fotobüchern.