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Magdeburg ist international Weltenbummler verliebt sich in Magdeburg

Die Ottostadt Magdeburg wird immer internationaler. Auch die Bundeswehr hat daran ihren Anteil. Sie versetzt einen international erfahrenen Oberst nach Magdeburg. Mit Video.

Von vs Aktualisiert: 04.07.2023, 09:01
Oberst Bernd Albers ist seit zwei Jahren ein Magdeburger und hat sich sofort in die Stadt verliebt.
Oberst Bernd Albers ist seit zwei Jahren ein Magdeburger und hat sich sofort in die Stadt verliebt. Pro M Magdeburg

Magdeburg - Man ist dort zu Hause, wo man sich befindet. Uns ist es immer gelungen, unseren Wohnort zur Heimat zu machen.“

Der das sagt, ist Oberst Bernd Albers. Er ist in der Welt zu Hause, oft umgezogen, ließ sich immer wieder auf neue Menschen und Kulturen ein – und hatte dabei seine Ehefrau, Birgit Albers-Peil, an seiner Seite, die ebenso weltoffen ist.

Im Video: Oberst Bernd Albers schwärmt von Magdeburg und Sachsen-Anhalt

 
Video: Pro M Magdeburg e.V.)

Offen sein und Kontakte suchen

Anfang 2021 sind die Vielgereisten nach Magdeburg gekommen. Hier trat der gebürtige Niedersachse seinen Dienst als Kommandeur des Landeskommandos Sachsen-Anhalt an. Zwei Jahre später, schwärmt Bernd Albers von Magdeburg und Sachsen-Anhalt, von der reichen Geschichte, von der Natur ringsherum. Dass sich alles so gefügt hat, liegt vor allem an der Einstellung des Paares. Offen sein, Kontakte suchen, auf die Umgebung und Kultur einlassen, so sind sie immer auf Orte und Menschen zugegangen. Allerdings haben diese Wechsel auch immer sehr viel Kraft gekostet.

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Bevor Bernd Albers zusagte, nach Magdeburg zu gehen – in eine Stadt, die er bisher, wie er sagt, „nicht so richtig auf dem Radar hatte“, rief er kurzerhand den Amtsinhaber an. Dieser bestätigte „ohne mit der Wimper zu zucken“, dass er immer wieder so entscheiden würde. Er würde immer wieder hierher kommen. „Damit war alles klar“, sagt der Oberst. Er hat das oft so gemacht, „immer direkt die Menschen gefragt“, erzählt Bernd Albers. Auch im privaten Umfeld.

Washington in die USA

Um sich auf den Alltag einzulassen, auch fern vom Militär, klingelte das Paar nach einem Umzug stets im Haus bei den neuen Nachbarn, stellte sich persönlich vor oder schrieb Briefe. „Dadurch“, so Bernd Albers, „sind Freundschaften entstanden, die schon seit vielen Jahren halten.“ Eine davon besteht zu einem Ehepaar in Washington. Die Hauptstadt der USA gehörte zu den ersten internationalen Stationen, die die Karriere von Bernd Albers markierten.

Diese liest sich wie ein Paradebeispiel zur Beschreibung einer Bundeswehrlaufbahn. Vor 40 Jahren – am 4. Juli 1983 – entschied sich der junge Mann Soldat zu werden. Er wurde Offizieranwärter und studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität der Bundeswehr in Hamburg. Später folgte eine Generalstabsdienstausbildung an der Führungsakademie der Bundeswehr. „Danach wollten wir die Welt erleben“, erinnert sich Bernd Albers.

Das Paar nahm einige Stationen mit, lebte unter anderem in Berlin und Bonn. In Washington arbeitete Bernd Albers drei Jahre in der deutschen Botschaft.

Ruf aus der Bundeshauptstadt

Anschließend kam erneut ein Ruf aus der Bundeshauptstadt. Das Ehepaar lebte fast zehn Jahre in Berlin, und Bernd Albers war im Führungsstab der Luftwaffe, im Planungsstab sowie im Einsatzführungsstab tätig. Zwischendurch pendelte er als Bataillonskommandeur nach Schleswig-Holstein und als Abteilungsleiter nach Ulm, bis es 2013 nach Madrid ging.

Bernd Albers paukte Spanisch. Dies war unabdingbar für seine Tätigkeit als Militärattaché an der Deutschen Botschaft und für die sich anschließende Verwendung – als erster Deutscher – im spanischen Generalstab. Sprachkenntnisse sind auch bei der Entdeckung des Landes und seiner Menschen von Bedeutung. „Die Sprache zu beherrschen, hat unseren Blick auf das wunderschöne Land sowie seine reiche Geschichte und Kultur geschärft“, sagt er.

Nato-Kommando mit aufgebaut

Fünf Jahre Spanien, dann sollte es wieder zurück nach Deutschland gehen. Doch es kam anders. Bernd Albers wurde angetragen, in Belgien am Aufbau einer neuen logistischen Nato-Kommandobehörde mitzuwirken. „Das konnte ich mir nicht entgehen lassen“, erklärt er. „Das war sehr spannend, weil fast 25 Jahre lang niemand mehr ein neues Nato-Kommando aufgebaut hatte.“ Als das Kommando schließlich nach Ulm verlegt war, kam der für Bernd Albers überraschende Vorschlag, nach Magdeburg zu gehen.

Reservisten und Öffentlichkeitsarbeit

Als er ankam und seinen Dienstort sah, hat er sofort einen positiven Eindruck. Das Haus mit Militärgeschichte am Buckauer Tor, in dem das Landeskommando untergebracht ist, war erst kurz zuvor saniert worden und liegt im Zentrum. Oberst Albers wurde schnell klar, dass die hier tätigen Soldatinnen und Soldaten sowie Zivilbedienstete ihre Aufgabenbereiche beherrschen. Grundsätzlich laufen in einem Landeskommando viele Fäden zusammen. So berät das Landeskommando die Landesregierung sowie zivile Behörden über die Fähigkeiten der Bundeswehr bei der Amts- und Katastrophenhilfe. Weitere Aufgaben liegen in der zivil-militärischen Zusammenarbeit, der Führung von Reservisten sowie der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit.

Stadt ist deutlich internationaler geworden

„Die Tätigkeit hier hat viele Facetten und bereichert mich“, betont Bernd Albers und erklärt auch, warum jetzt Magdeburg seine Heimat ist: „Die Stadt ist internationaler geworden, wir haben Freunde gefunden, leben in einer schönen Wohnung, lieben den Stadtpark, bewundern, was in der Stadt und im gesamten Bundesland aufgebaut worden ist. Wir sind hier angekommen.“