Magdeburg ist international Mit Video: Aus Palästina nach Magdeburg
Jubran Rajub stammt aus Palästina und überzeugte schon mehr als 1000 junge Leute für ein Studium in Magdeburg, das seine neue Heimat geworden ist.
Magdeburg - Als einer der besten Abiturienten seines Jahrgangs erhielt der Palästinenser Jubran Rajub ein Stipendium für Deutschland. Für ein Architekturstudium vorgesehen, entschied er sich um für Maschinenbau.
Im vorbereitenden Studienkolleg für ausländische Studierende in Nordhausen, das vor allem deutsche Sprachkenntnisse vermittelt, hatte er die Wahl zwischen Dresden und Magdeburg als künftigem Studienort. Es wurde Magdeburg: „Ich habe das nie bereut. Heute habe ich Heimweh nach Magdeburg, wenn ich mal zwei oder drei Wochen verreise.“
Engagement für Kooperationen
Aus Maschinenbau als Fach wurde dann doch Informatik. Und auf sein Diplom setzte er noch einen Doktor in Wirtschaftsinformatik. „Dann arbeitete ich einige Jahre an der Otto-von-Guericke-Universität und war dabei immer im Bereich internationaler Kooperation engagiert.
Das war meist auf der Ebene des Masters oder Doktorats. Wir fragten uns, warum fehlen uns die Bachelor-Bewerber. Ich bemerkte, dass die Bewerber meist an den Orten der Studienkollegs hängen bleiben; und wir hatten keine solche Vorbereitungseinrichtung für ausländische Studienanfänger. Also hatte ich die Idee, eine Firma zu gründen, die Studenten gezielt informiert und gründlich aufs Studium vorbereitet.“
70 Prozent aller Teilnehmer bleiben
Rajub erinnert sich: „Wir wurden dann das erste private Studienkolleg in Sachsen-Anhalt. Bisher haben wir über 1000 Studenten aufs Studium vorbereitet. Und die fühlen sich mit der Stadt, als Ort ihrer Anfänge in Deutschland, stets verbunden.
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Das stiftet gute Netzwerke, wenn die Bewerber später studieren und danach arbeiten. 70 Prozent der von uns vorbereiteten Studierenden bleiben in Magdeburg.“
Künftig soll sein Programm nicht nur mit der Otto-von-Guericke-Universität, sondern auch mit der Hochschule kooperieren, um noch mehr Talente an Magdeburg zu binden. Der erfahrene Organisator erklärt: „Viele gucken sich auch anderswo um, um dann wieder nach Magdeburg zu kommen. Gerade kam einer meiner Studierenden aus München zurück, um hier mit mir ein Software-Start-Up Unternehmen zu gründen. Als wir einst anfingen, mussten wir auf den Infoständen immer die Landkarte ausbreiten, um zu zeigen wo Magdeburg liegt.
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Mittlerweile hat Magdeburg einen vorderen Platz auf der Liste der Wunsch-Studienorte von internationalen Interessenten. Das ist unserer langjährigen Arbeit mit zu verdanken. Darauf sind meine Kollegen und ich richtig stolz.“
Hohe Lebensqualität im internationalen Vergleich
Rajub lebt seit 1990 in Magdeburg. „Das hat sich seither sehr verändert. Mein Onkel, der in Paris lebt, besuchte mich 1991 und dann wieder 2010. Er war sehr beeindruckt von der Riesenentwicklung, den vielen neuen Gebäuden. Das Grau war weg.“
Jubran Rajub fühlt sich mit der Stadt buchstäblich tief verbunden: „Ich erinnere mich, wie ich als Student auf der Rüttelplatte stand und wir die Fundamente des Allee-Centers bereitet haben. Damals war vom Bahnhof bis zur Elbe alles Leerfläche. Das kann man sich heute kaum mehr vorstellen.“
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Magdeburg biete eine hohe Lebensqualität, gerade im internationalen Vergleich, „auch wenn im Alltag - auf höchstem Niveau - mal gejammert wird über einen Stau, eine Baustelle oder Verwaltungsabläufe“, lacht Rajub.
Für seinen Bereich hat er noch Wünsche und Pläne, etwa mehr Studentenwohnheimplätze: „Meine Idee ist, alle unsere Einrichtungen, unsere Büros, Unterrichtsräume und Wohnheimplätze in einem Gebäude zu vereinen. Ich hoffe, dass wir da Investoren finden, die das mit uns umsetzen.“
Intel wird einen Schub geben
Die Stadt Magdeburg sieht er seit den 1990er Jahren weit vorangekommen: „Jeder, egal wie er aussieht, kann hier sicher leben“, freut er sich und lobt die Akteure des Fortschritts: „Es gibt viele Personen hier, die Magdeburg tatkräftig voran bringen. Und mit Intel wird das gewiss weiter gehen in eine moderne Zukunft.“