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Magdeburg ist international Mit Video: Von Magdeburg aus durch die halbe Welt - Reisen mit Van, Hund und Rucksack

Der Magdeburger Sven Bliedung legte ein Sabbatjahr ein und reiste ein Jahr lang durch Europa und Asien. Welche Erfahrungen er machte und was sein Arbeitgeber sagte.

Von rs Aktualisiert: 14.07.2023, 08:48
Sven Bliedung aus Magdeburg nahm sich mit seiner Frau eine Auszeit, um die Welt kennenzulernen und Erfahrungen zu sammeln.
Sven Bliedung aus Magdeburg nahm sich mit seiner Frau eine Auszeit, um die Welt kennenzulernen und Erfahrungen zu sammeln. Foto: Pro M

Magdeburg - Es beginnt mit sehnsuchtsvollen Blicken. Mit Reisedokus im Fernsehen, mit Vorstellungen davon, wie es wohl wäre, fremde Länder zu bereisen. Einfach so. Ohne groß eingeschränkt zu sein.

Daraus wächst ein handfester Traum. Sven Bliedung ist ein Magdeburger mit Leib und Seele. Er betont häufig, dass er seine Heimatstadt liebt. Und, dass er „genau den richtigen Job“ hat. Nach dem Abitur macht er eine Ausbildung als Immobilienkaufmann.

 
(Quelle: Pro M Magdeburg)

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In seinem Kopf speichert er dabei jedoch nicht nur alles, was er für seine spätere Stelle bei der Wohnungsbaugenossenschaft „Otto von Guericke“ (WBG) braucht, sondern auch alles, was mit Reisen zu tun hat. „Es wäre cool, einfach ein Auto zu schnappen und raus in die Welt zu fahren“, sagt der junge Mann zu seiner Familie.

Offene Ohren beim Vorstand

Seine Frau träumt da schon längst mit. Der WBG-Mitarbeiter, den bei der Arbeit alle als offenen Mitarbeiter schätzen – dieser Mitarbeiter klopft an die Tür des Vorstandes. In der Hand hat er eine Präsentation, erklärt, welche Vorteile ein „Sabbatjahr“ für ihn und die WBG hätte. Er könnte seinen Traum erfüllen, die Genossenschaft bekäme nach der Auszeit einen hochmotivierten Mitarbeiter zurück. „Ich wollte gerade noch mehr Begründungen vorbringen, da hieß es schon, ich solle das machen, weil das super sei“, erinnert sich der heute 27-Jährige.

Jedes Wochenende den Camper umgebaut

Da sind seine Frau und er schon viele Monate dabei, den Transporter zum „Campervan“ umzubauen, der sie durch Europa bringen soll. Jedes Wochenende arbeitet das vollberufstätige Paar an dem Gefährt, das sieben Monate lang ihr Transportmittel und Schlafplatz auf sechs Quadratmeter werden wird.

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Mit der WBG ist sich der reiselustige Magdeburger schnell einig: Um das „Sabbatical“ finanziell zu stemmen, spart er sich Geld auf einem separaten Firmenkonto an – verzichtet auf Sonderzahlungen und schraubt das Gehalt herunter. Seine Frau nimmt ein Jahr unbezahlten Urlaub – und wird gebeten, „danach unbedingt wiederzukommen“, wie Sven Bliedung erzählt.

Dieser Bedingung stimmt das Paar nur zu gern zu. Die beiden haben Fernweh, doch sie wissen auch, dass sie in Magdeburg zu Hause sind. Ende März 2022 sitzt das Ehepaar mit seiner Mops-Beagle-Mischung im umgebauten 3,5-Tonner und startet Richtung Niederlande.

Grobe Route nach Westen und in den Süden

„Wir hatten uns eine grobe Route überlegt“, erinnert sich Sven Bliedung. Die lässt auch Spielraum für neue Pläne und Abstecher.

Die Magdeburger fahren am Meer entlang – über Belgien, Frankreich, Spanien – bis zum ersten Ziel, an dem sie länger bleiben möchten: Portugal.

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Nach vier Wochen geht es weiter nach Südspanien, Frankreich und Italien, wo sie sich mit den Eltern treffen und Zeit verbringen. Sie setzen mit der Fähre nach Griechenland über, lernen Albanien, Montenegro, Bosnien, Kroatien und Slowenien kennen, bestaunen die Alpen und Österreich, kehren kurz nach Italien zurück, bewundern die Dolomiten und landen über die Zwischenstation Schweiz wieder in Deutschland.

Die Zeit drängt – nach sieben Monaten Europa-Tour soll es nach zehn Tagen mit dem Flieger nach Asien gehen.

Gastfreundschaft in Asien

Am 1. November stehen sie in Hanoi in Vietnam, beginnen in der vietnamesischen Hauptstadt die Reise durch einen Kontinent und eine Kultur, die ihnen zunächst so fremd vorkommt und dann ans Herz wächst. Sie tingeln durch Kambodscha, Thailand, Malaysia, Indonesien, durch die Philippinen und durch Singapur.

„Wir haben viele Menschen kennengelernt, Reisende und Einheimische. Und wir haben echte Gastfreundschaft erlebt“, sagt Sven .

„Alles hat unseren Horizont sehr erweitert.“ Er sagt auch, dass sie nun auch mehr schätzen, „was man hierzulande hat“, weil es nicht nur Sonnenseiten in der Ferne gebe.

Bei der Frage, ob er für die Ottostadt Magdeburg verloren ist und weiter um die Welt reisen möchte, winkt er ab: „Wir bleiben natürlich hier. Zum Glück wird Magdeburg immer weltoffener. Das ist schon seit einiger Zeit deutlich zu spüren.“