Impfkampagne Magdeburg legt zu Ostern Impfpause ein
Regionen mit niedrigster und höchster Inzidenz in Sachsen-Anhalt immunisieren unterdessen durchgehend – auch an den Feiertagen.

Magdeburg
Trotz schnell steigender Infektionszahlen wird über die Osterfeiertage nicht überall in Sachsen-Anhalt geimpft. Die Entscheidung ist den Landkreisen überlassen, in deren Händen das Impfmanagement vor Ort liegt: Die Stadt Magdeburg teilte am Montag mit, von Karfreitag bis Ostermontag würden in ihren Impfzentren keine Immunisierungen vorgenommen.
Grund: „Wir haben nicht genügend Impfstoff“, sagte Stadtsprecherin Kerstin Kinszorra. Zudem arbeiteten in den Impfzentren vielfach Verwaltungsbeschäftigte, die seit dem Impfstart am 27. Dezember teilweise ohne Pause im Einsatz seien. Der Salzlandkreis (Inzidenz gestern: 117 Neuerkrankte je 100.000 Einwohner und Woche) impft am Karfreitag und Karsamstag im Impfzentrum Staßfurt zwar Lehrer. Impftermine für Angehörige der Priorität 1 (Über 80-Jährige, Heimbewohner, medizinisches Personal) werden über die Osterfeiertage aber nicht vergeben.
„Wir müssen und wollen allen Beteiligten die Ruhephasen gewähren, die sie brauchen“, sagte ein Sprecher zur Begründung. Es stünden noch kräftezehrende Monate bevor, um die Impfkampagne umzusetzen.
Auch der Bördekreis (Inzidenz gestern: 155) und Dessau-Roßlau (Inzidenz: 144,8) impfen nur am Karfreitag beziehungsweise am Karsamstag und dabei vorwiegend Lehrer sowie Erzieher. Grund etwa im Bördekreis: begrenzte Impfstoffmengen. Daran messen sich alle Impfaktivitäten, sagte ein Sprecher.
Altmarkkreis impft durchgehend
In anderen Regionen wird über die Feiertage indes durchgehend geimpft – so im Altmarkkreis Salzwedel. Die Region ist aktuell jene mit der niedrigsten Inzidenz im Land (63). In dieser Woche erhält der Kreis 1700 zusätzliche Impfdosen von Astrazeneca. „Um diese schnellstmöglich zu verimpfen, hat der Kreis beschlossen, über die Osterfeiertage das Impfzentrum Gardelegen sowie die Außenstelle Salzwedel für Termine zu öffnen“, sagte eine Sprecherin. Zusätzlich werde zwischen beiden Städten im Dorf Kakerbeck ein weiteres Impfzentrum eröffnet.
Auch der Burgenlandkreis bietet Impftermine über die Feiertage an. Der Kreis im Landessüden ist seit Wochen die Region mit den höchsten Inzidenzwerten im Land (gestern: 312). Angehörige der Prioritätsgruppen 1 und 2 (Über-70-Jährige, chronisch Kranke, medizinisches Personal, Schwangere, Pädagogen) können einen Termin in Anspruch nehmen. Auch im Burgenlandkreis wurden zusätzlich zum bestehenden Impfzentrum in Zorbau (bei Weißenfels) weitere eröffnet.
Großaktion in Stendal
Im Kreis Stendal (Inzidenz: 194) arbeitet das Impfzentrum am Karfreitag und Ostermontag. Ab 6. April ist dort aber zusätzlich der Start einer Großaktion geplant. 8700 Über-80-Jährige, die nicht in Heimen leben, sollen bei der konzertierten Aktion immunisiert werden, bis zu 900 pro Tag.
Landesweit lag die Inzidenz gestern bei 174. Noch am vorvergangenen Montag lag der Wert bei 110, vergangene Woche bei 133. In Sachsen-Anhalt hatten bis gestern gut 235.000 Menschen eine Erstimpfung erhalten (10,72 Prozent). Im Ländervergleich zum Impffortschritt ist das Platz 11.