Empfehlung für den Werder, das Gebiet zu verlassen Magdeburg: Räumung in Rothensee wegen Hochwasser
Magdeburg. Für Rothensee ist die Räumung angeordnet worden – das hat Oberbürgermeister Lutz Trümper während einer Pressekonferenz am Sonnabendnachmittag in Magdeburg bekannt gegeben. Hintergrund: Mit 7,45 Metern fällt die Prognose des Landeshochwasserbetriebs Sachsen-Anhalt für Sonntagabend noch einmal fünf Zentimeter höher aus noch am Tag zuvor.
Schon seit Stunden waren Teile des angrenzenden Industriegebiets, in dem unter anderem die Magdeburger Hafen GmbH, das Biodieselwerk und der Windkraftanlagen-Hersteller Enercon seinen Sitz haben, überflutet worden. An der Hafenkante sind in den vergangenen Tagen Sandsäcke gegen das Hochwasser aufgeschichtete worden, die bis zur Pegelhöhe Strombrücke von 7,20 Metern geschützt hätten.
Oberbürgermeister Lutz Trümper: "Bei einer Höhe von 7,45 Metern können wir nichts mehr machen." Bereits jetzt strömt das Wasser über die Hafenkanten und über den August-Bebel-Damm in Richtung Rothensee. Da dieses Gebiet etwas tiefer liegt, wird sich das Wasser hier in den kommenden Tagen sammeln.
Erst nach der Wochenmitte sei an der Strombrücke wieder mit einem Pegel von weniger als sieben Metern zu rechnen. Der Katastrophenstab geht davon aus, dass Rothensee über mehrere Wochen nicht bewohnbar sein wird.
Auch für den Stadtteil Werder hat der Magdeburger Oberbürgermeister dringend empfohlen, dass die Menschen das Gebiet nach Möglichkeit verlassen sollen. In den vergangenen Tagen hatte es hier - wie im Stadtteil Brückfeld mit dem Heumarkt auf der anderen Seite der Alten Elbe - Bemühungen gegeben, die Flut mit Sandsackwällen einzudämmen. Sickerwasser hatte jedoch auch hier schon lange dafür gesorgt, dass die Keller und Straßen zu Teilen unter Wasser gesetzt wurden.
Am Montag sollen zahlreiche Schulen in der Landeshauptstadt wegen der Hochwasserlage geschlossen bleiben. Wie der Oberbürgermeister sagte, sollen dazu noch am Sonnabendabend Details bekannt gegeben werden. Aufgrund der Tatsache, dass Platz für Hilfskräfte aus anderen Teilen Deutschlands und auch für Menschen aus den gefährdeten und bereits überfluteten Gebieten benötigt wird, könnte dies auch Schulen außerhalb der eigentlichen Gefahrenzonen betreffen.