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Ausflug und Freizeit Mit Video: Womit uns der Magdeburger Stadtpark Rotehorn beeindrucken kann

Der Stadtpark Rotehorn ist eine der bedeutendsten Parkanlagen in Magdeburg. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen. Mehr zu dem Thema auch im Video.

Von Martin Rieß Aktualisiert: 12.06.2024, 11:36
Blick über den Magdeburger Stadtpark Rotehorn.
Blick über den Magdeburger Stadtpark Rotehorn. Foto: Eroll Popova

Magdeburg - In einer Reihe stellt die Magdeburger Volksstimme Parks in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts vor. Heute geht es um den 200 Hektar umfassenden Magdeburger Stadtpark Rotehorn. Zu DDR-Zeiten wurde er auch als Kulturpark bezeichnet.

Wenn von Parks in Magdeburg die Rede ist, dann ist auch vom Stadtpark Rotehorn die Rede. Er ist die größte kommunale Parkanlage der Landeshauptstadt und lockt gerade an den Wochenenden Tausende Besucher an. Seine Herausragende Stellung wird nicht zuletzt damit dokumentiert, dass er Teil des landesweiten Netzwerks Gartenträume ist.

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Was es im Magdeburger Rotehornpark zu erleben gibt

Freizeit: Ein bewirtschafteter Freizeitpark ist der Magdeburger Rotehornpark zwar nicht. Doch in ihm gibt es dennoch allerhand zu erleben.

 
Video: Rothehorn - Entstehung und Geschichte des Magdeburger Stadtparks (Kamera: Martin Rieß, Schnitt: Anna Lena Giesert)

Das Wegenetz lockt bis heute zum Spazierengehen, zum Wandern und Joggen. Doch auch bei Radfahrern und Inlineskatern ist der Park dank vieler gut ausgebauter Wege beliebt. Hindernisse für Menschen mit Beeinträchtigung gibt es allenfalls an historischen Bauwerken wie einigen Brücken.

Ansonsten lockt zum einen der Albinmüller-Turm zum Besuch. Hier gibt es eine kleine Ausstellung – vor allem bietet sich aber der weite Blick über die Elbauenlandschaft. Von diesem Turm lässt sich ausmachen, wie grün Magdeburg bis heute ist.

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Am Fuße des Turms befindet sich auch einer der beliebtesten Spielplätze Magdeburgs. Auf ihm ist neben sagenhaften Gestalten unter anderem das Schiff MS Rotehorn in Form eines Spielgeräts angedeutet.

Spielplatz im Magdeburger Stadtpark.
Spielplatz im Magdeburger Stadtpark.
Foto: Martin Rieß

Diejenigen, die der Kinderschaukel bereits entwachsen sind, können sich ein paar Meter weiter an der Skateranlage austoben. Nebenan befindet sich eine Ausleihstation für Segways, Kettcars und Rikschas und ähnlich Gefährte.

Wer über den Adolf-Mittag-See fahren möchte, ist beim Bootsverleih auf der anderen Seite des Adolf-Mittag-Sees gut aufgehoben. Geboten werden hier neben den Ruderbooten auch Tretboote.

Im Norden des Parks befinden sich zudem Plätze, die für den Vereinssport genutzt werden.

Blick über die Stromelbe zum Stadtpark Rotehorn.
Blick über die Stromelbe zum Stadtpark Rotehorn.
Foto: Martin Rieß

Freizeitmöglichkeiten bieten speziell gekennzeichnete Wiesen. Auf mehreren Flächen ist die sonst in Magdeburg für Hunde geltende Leinenpflicht außer Kraft gesetzt. Und außerdem hat die Stadt an der Sternbrücke und an der Brücke am Wasserfall Grillwiesen ausgeschildert, auf denen die Parkbesucher sich der Zubereitung von Steaks, Grillkäse, Zucchini und Ähnlichem hingeben dürfen, solange nicht Waldbrandstufe 3 oder eine höhere gilt.

Schon 1967 wurde die Pioniereisenbahn abgebaut, die im Park ab dem Jahr 1955 eine zusätzliche Attraktion darstellte.

Gastronomie: Wo man im Magdeburger Stadtpark Rotehorn einkehren kann

Im Stadtpark muss man nicht hungern. Und das hat nicht nur damit zu tun, dass sich hier der eine oder andere Pilz oder so manche köstliche Wildfrucht findet. Vielmehr gibt es im und am Park Möglichkeiten zum Einkehren.

Direkt im Park wären zunächst das „Le Frog“ und der „Montego Beach Club“ in Nachbarschaft zum Adolf-Mittag-See. Auf der anderen Seite des Parks hat das „Elb“ unweit der Brücke am Wasserfall seinen Sitz. Und im Süden des Parks empfängt das Café Mund im Fort XII, einer früheren Festungsanlage, an den Wochenenden, in der warmen Jahreszeit auch freitags, die Gäste. Am Sportplatz am Seilerweg gibt es die Sportgaststätte Seiler Wiesen.

Auch in der Nachbarschaft des Parks bieten sich Möglichkeiten zur Einkehr. Auf der anderen Elbseite sind Gaststätten über die Sternbrücke und über die Hubbrücke zu erreichen. Und auf der Elbinsel hat nördlich des Parks die Hafenbar am Yachthafen ihren Sitz.

Im Park sind mit Eröffnung von Hyparschale und Stadthalle weitere zumindest temporäre gastronomische Angebote geplant.

Blick in die Geschichte des Rotehornparks

In diesem Jahr wird der Park 150 Jahre alt. Er ist damit eine der ältesten Parkanlagen der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts.

Zuvor hatte es in dem Gebiet Wiesen und Weiden und Wassertümpel gegeben. Ein Auenwald hatte sich aufgrund der häufigen Überschwemmungen nur an einigen Stellen bilden können.

Um 1870 hatte die Stadt beschlossen, auf der Werderinsel einen Park anzulegen. Mit der Gestaltung wurde der Gartendirektor Paul Viktor Niemeyer beauftragt. Bis in das Jahr 1874 entstanden dann die ersten Promenadenwege, und Bäume sowie Sträucher wurden gepflanzt.

Der Landschaftspark wurde inspiriert von städtischen Parkanlagen wie dem Friedrich-Wilhelms-Garten und dem Herrenkrugpark. Unter Niemeyers Leitung entstand ein großzügiger Park mit einem weitläufigen Wegenetz, einschließlich des heutigen Niemeyerwegs entlang der Elbe und markanten Baumgruppen in der Elbaue.

Wie der Magdeburger Rotehornpark immer größer wurde

Ende des 19. Jahrhunderts wurde unter Gartendirektor Johann Gottlieb Schoch auch der südliche Teil der Elbinsel parkmäßig ausgebaut. Sein Generalplan von 1891 wurde 1898 bewilligt und bis 1905 umgesetzt. Der Park wurde mit Wander- und Reitwegen, Bootshäusern, dem Haus der Schützengilde und Gaststätten erweitert und weitläufiger gestaltet als der ursprüngliche Teil.

Eine Fähre verband die Insel mit der Cracauer Seite bis in die 1960er Jahre. Schoch betonte den natürlichen Charakter der Auenlandschaft mit Pappeln, Weiden und Rüstern. Unter Bürgermeister Hermann Reimarus, der von 1910 bis 1919 amtierte, wurde der Stadtpark besonders gefördert, inklusive der Regulierung der Tauben Elbe und dem Bau von Brücken durch Bürgerstiftungen.

Auch nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Park verändert. Im Nordwesten des Geländes wurde ein Ausstellungsgelände entwickelt. Die erste große Schau fand mit der „Mitteldeutschen Ausstellung für Siedlung, Sozialfürsorge und Arbeit“ im Jahr 1922 statt. Gerade von der Deutschen Theaterausstellung fünf Jahre später sind bis heute Zeugnisse erhalten. Dies, obwohl das Ausstellungsgelände bei einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt wurde und ein großer Teil der Gebäude verloren ging.

Freilich wollte man in der DDR nicht auf den Ausstellungsbetrieb verzichten und baute die Hyparschale nach Plänen von Ulrich Müther sowie inzwischen abgerissene neue Hallen.

Zwar wird auf dem Stadthallenareal kräftig saniert und verändert – inzwischen geschieht dies aber alles in enger Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden.

Kunst und Denkmale im Magdeburger Stadtpark

Als größter Park Magdeburgs gibt sich der Rotehornpark nicht mit zierlichen Skulpturen zufrieden. Es möchten schon Baudenkmale sein.

Zu nennen sind beispielsweise die Brücken im Park, der Venustempel auf der Marieninsel, die Hyparschale, vor allem aber auch die Zeugnisse der Deutschen Theaterausstellung des Jahres 1927: die Stadthalle, der Albinmüller-Turm, das Pferdetor und die Lichtstelen.

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Lichtstelen und der Albinmüller-Turm gehören zu den Zeugnissen der Deutschen Theaterausstellung des Jahres 1927.
Lichtstelen und der Albinmüller-Turm gehören zu den Zeugnissen der Deutschen Theaterausstellung des Jahres 1927.
Foto: Martin Rieß

Wie der Park Platz für die Natur bietet

Mit seinen weitläufigen Wiesen bietet der Stadtpark Rotehorn Raum für unzählige Pflanzen und Tiere, die in der intensiv bewirtschafteten Kulturlandschaft sonst nur wenig Platz finden. Neben den Wiesen gibt es auch kleine Gewässer, die eine Abwechslung in die Landschaft bringen und weiteren Gruppen von Pflanzen und Tieren Lebensorte bieten.

Flankiert wird all dies von einem viele Jahrzehnte alten Baumbestand. Hauptsächlich einheimische Baumarten bestimmen das Bild: Eichen, Eschen, Linden, Pappeln und Ahorn wachsen zum Beispiel im Stadtpark. Unter den Gehölzen sind Bäume, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts gepflanzt wurden. Und für zwei der hölzernen Zeitzeugen werden sogar Pflanzjahre im 17. Jahrhundert angegeben. Bis zu 38 Meter ragen einige der Bäume in den Himmel.

Bislang sind Beiträge erschienen zu folgenden Parks:

Im Park befindet sich auch eine Salzquelle. Eingefasst und mit einer Treppe versehen, ist sie ein Zeichen für die Salzvorkommen in der Region, die in den Nachbarkreisen der Landeshauptstadt bis heute gefördert werden. Wer es ganz genau wissen möchte: Die Salzquelle hier wird vom Schönebecker Salzvorkommen gespeist. Der Salzgehalt beträgt 6 bis 7 Gramm pro Liter, wobei davon 57 Prozent Natriumchlorid und 37 Prozent Calciumsulfat die größten Anteile ausmachen.

Blick auf die Treppe zur Salzquelle auf der Westseite des Parks.
Blick auf die Treppe zur Salzquelle auf der Westseite des Parks.
Foto: Martin Rieß

So ist der Magdeburger Stadtpark zu erreichen

Mit Bus, Bahn und Fähre: Die Buslinie 59 der MVB fährt direkt in den Stadtpark Rotehorn. Von der Straßenbahnhaltestelle Zollbrücke der Linien 4 und 6 – derzeit fährt hier statt der 6 die 10 – sind es rund 275 Meter bis zum nördlichen Rand des Parks. Von Buckau aus kann man fußläufig von der Haltestelle Thiemplatz die Fähre Buckau erreichen. Im Einsatz ist diese zwischen 23. März und 31. Oktober dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr.

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Mit dem Fahrrad: Dank seiner Weitläufigkeit und teilweise asphaltierter Wege ist der Stadtpark gut für Ausflüge mit dem Fahrrad geeignet. Die Zufahrt ist über die Brücke am Wasserfall, den Strombrückenzug und die Sternbrücke möglich. Über die Hubbrücke müssen Stufen überwunden werden. Die Mitnahme von Fahrrädern mit der Fähre ist möglich.

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Mit dem Auto: Weite Teile des Stadtparks sind für den Autoverkehr gesperrt. Und dort wo Autos fahren dürfen, ist in den meisten Fällen das Parken im öffentlichen Bereich verboten. Im Zuge der Neugestaltung des Stadthallen-Areals werden auch die Parkplätze neu sortiert. Eine Alternative ist es, das Auto westlich der Elbe auf dem Parkplatz Sternbrücke abzustellen und diese zu Fuß zu überqueren.