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Neues Studium in Magdeburg Magdeburg und acht europäische Universitäten arbeiten an gemeinsamem Studiengang

Der Wirtschaft fehlen immer mehr Fachkräfte. Um das Problem zu beheben, will die Uni Magdeburg mit acht europäischen Unis europäisch denken und gemeinsame Vorlesungen entwickeln.

15.09.2024, 07:00
Anne Herbik ist die  Koordinatorin der  Uni Magdeburg für die Hochschulallianz  „EU Green“.
Anne Herbik ist die Koordinatorin der Uni Magdeburg für die Hochschulallianz „EU Green“. Foto: Hannah Theile/Uni Magdeburg

Magdeburg/vs. - Neun Unis in neun verschiedenen europäischen Ländern, ein gemeinsamer digitaler Hörsaal – seit 2022 arbeiten die Hochschulen unter Federführung der Magdeburger Universität unter anderem daran. Jetzt ist Halbzeit des Projektes, und in Magdeburg wird aktuell einer der drei Pilotstudiengänge entwickelt.

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„Unsere Motivation entspringt der Überzeugung, dass wir unseren Studierenden, Forschenden, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, unseren Regionen, vielleicht sogar unserem Planeten besser dienen können, wenn wir als europäische Hochschulen enger zusammenarbeiten.“ Das sagt Dr. Anne Herbik, Koordinatorin der Uni Magdeburg für die Hochschulallianz „European University alliance for sustainability: responsible Growth, inclusive Education and Environment“, kurz: „EU Green“.

Neun mittelgroße Universitäten aus Deutschland, Schweden, Irland, Frankreich, Portugal, Spanien, Italien, Polen und Rumänien haben sich unter diesem Titel 2022 zusammengeschlossen, um in Forschung, Lehre und Verwaltung viel enger als bisher unter dem Label „Europäische Hochschule“ zusammenzuarbeiten. Das bedeutet: Studenten können digital Lehrveranstaltungen besuchen, unabhängig davon, an welcher der Unis sie sich gerade aufhalten. Und neben dem digitalen Besuch von Lehrveranstaltungen werden die Weiterbildungsangebote für Mitarbeiter ausgeweitet, und es entsteht die Möglichkeit, Forschungsdaten zu verbinden.

14 Millionen Euro stehen dem Netzwerk bis 2026 für den Aufbau gemeinsamer Hochschulstrukturen zur Verfügung.

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Zu den Erfolgen zur Halbzeit zieht Anne Herbik eine positive Bilanz: „EU Green ist kein Fremdwort mehr an der Universität. Wir haben gemeinsame Projekte erfolgreich realisiert, wie die sogenannte Kiplin-Challenge, eine gemeinsame Sport-Mitmachaktion der neun Universitäten zum Thema Nachhaltigkeit und Mobilität.“ Es habe einen Fotowettbewerb zum Thema „Diversität und Inklusion“ gegeben, dessen Preisträger demnächst prämiert würden, so Herbik. „Aber besonders freuen wir uns darüber, dass die Uni Magdeburg im Juni ausgewählt wurde, einen der drei geförderten Pilotstudiengänge zu entwickeln, die Studierende der neun Universitäten künftig absolvieren können.“

Die Mitgliedschaft in der Allianz schaffe also konkrete Vorteile für die Uni, sagt Anne Herbik. „Wir können durch Synergien unsere Forschungsprofile stärken oder in Zusammenarbeit mit den anderen Universitäten unser Studienangebot erweitern.“

Auch die Mitarbeiter könnten von den Fortbildungs- und Austauschprogrammen der Mitgliedsuniversitäten profitieren. Letztendlich sichere die Allianz auch den Zugang zu EU-Fördermitteln. „Dieses Netzwerk ist eine enorme Herausforderung für die Uni und gleichzeitig auch eine große Chance“, erklärt Universitätsrektor Prof. Jens Strackeljan.

„Auf den ersten Blick geht es um die Gestaltung einer gemeinsamen Infrastruktur, universitärer Abläufe und Prozesse, nicht zuletzt steht dafür auch das soeben eröffnete Campus Welcome Center. Aber, wenn es uns gelingt, diese neuen Strukturen aktiv zu nutzen, dann eröffnet sich der Universität Magdeburg ein enormes Entwicklungspotenzial und unseren Universitätsangehörigen unglaubliche Möglichkeiten.“

Aber auch für die Landeshauptstadt und die gesamte Region sei „EU Green“ positiv, ergänzt Anne Herbik. „Eine weltweit vernetzte, international aufgestellte Universität im Zentrum der Landeshauptstadt ist auch für die regionale Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und die Stadtgesellschaft ein Gewinn und zieht durch das attraktive Arbeits-, Studien- und Forschungsangebot Fachkräfte, Unternehmen und Investoren an.“