Demokratie Magdeburg unterstützt neues Bündnis
Die "Meile der Demokratie" läuft aus. Für das neue Bündnis "Eine Stadt für alle" gibt es aber ebenfalls finanzielle Hilfe aus Magdeburg.
Magdeburg l Die Stadt Magdeburg unterstützt ab dem Jahr 2019 die Initiative „Eine Stadt für alle – weltoffenes Sachsen-Anhalt“ finanziell. Für eine Aktionswoche (16. bis 22. Januar) werden 8000 Euro bereitgestellt, beschloss der Stadtrat am Montagabend fast einstimmig. Das ist derselbe Betrag, der bislang für die „Meile der Demokratie“ zur Verfügung gestellt wurde. In der Antragsbegründung heißt es, der Stadtrat unterstütze das Bündnis dabei, „eine rechtsextreme und rechtspopulistische Vereinnahmung der Magdeburger Geschichte zu verhindern“.
Die „Meile“, Magdeburgs bunteste Demonstration, hatte es seit 2009 gegeben – als Antwort auf Aufmärsche rechter Gruppierungen, die seit den 1990er Jahren den 16. Januar (Jahrestag der Zerstörung Magdeburgs) für ihre Zwecke instrumentalisierten. Mit der „Meile der Demokratie“ wurde ein erfolgreicher Gegenpol geschaffen. Zuletzt wurden die Rechten komplett aus der Stadt gedrängt.
Aber: Im Streit um die AfD brach das Bündnis auseinander. Der Verein „Miteinander“ und andere zogen sich wegen der Teilnahme der Rechtspopulisten im Januar dieses Jahres von der „Meile“ zurück. Im Oktober gründete sich eine neue Allianz, die Initiative „Weltoffenes Magdeburg“. Mit einem Bekenntnis zu Toleranz und Weltoffenheit – gegen Rassismus und Antisemitismus, gegen Rechtspopulismus, Hass und Ausgrenzung. Mit dabei sind etwa die Freiwilligenagentur, der evangelische Kirchenkreis, der Paritätische Wohlfahrtsverband, die Awo, Gewerkschaften, der Verein „Miteinander“ und der Caritasverband Magdeburg.
Das neue Bündnis kann selbst bestimmen, wer mitmacht. AfD-Stadtrat Ronny Kumpf kritisierte, mit Steuergeld werde ein „Ersatzprogramm zur Selbstbeweihräucherung“ unterstützt. „Dem Kind wird einfach ein anderer Name gegeben, damit wir nicht dabei sein dürfen.“ Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) sagte, ihm wäre am liebsten, wenn sich im Bündnis gar keine Parteien einbringen würden.