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Familie und Stammbaum Magdeburger Ahnenforscher hoffen auf Rettung

Die Fronten zwischen der AG Genealogie und dem Literaturhaus sind verhärtet. Der Kulturausschuss hat sich die Räume angeschaut und sucht gemeinsam mit der Verwaltung einen Kompromiss.

Von Sabine Lindenau Aktualisiert: 20.11.2023, 08:56
Mitglieder des Kulturausschusses schauten sich in den Räumen der AG und dem unausgebauten Dachboden im Literaturhaus  um.
Mitglieder des Kulturausschusses schauten sich in den Räumen der AG und dem unausgebauten Dachboden im Literaturhaus um. Foto: Sabine Lindenau

Magdeburg. - Die Querelen ziehen sich schon über Monate. Doch erst mit dem Vorpreschen der Genealogen im Oktober-Stadtrat wurden sie öffentlich. Eine Sitzung des Kulturausschusses im Literaturhaus sollte für ein Aufeinanderzugehen und bestenfalls für eine Lösung im Streit um einen Raum unterm Dach sorgen. Die Familienforscher hoffen, ihre drei Räume weiterhin nutzen zu können.

Es ist eng im Geburtshaus von Erich Weinert. Vor allem in den drei kleinen Räumen unter dem Dach, in denen die AG Genealogie seit Jahrzehnten Ahnenforschung betreibt. Dicht an dicht reihen sich die Regale, gefüllt mit Literatur und archivierten Nachlässen. Eine dieser Dachkammern soll die AG bis Ende November räumen. Grund: Der Raum soll dem Institut für Caucasica-, Tatarica- und Turkestan-Studien (Icatat) zur Verfügung gestellt werden. Die Genealogen wissen nicht, wo sie ihre Bestände unterbringen sollen und hatten sich an den Kulturausschuss gewandt. Die Mitglieder konnten sich am Mittwochabend einen Eindruck verschaffen. Und entdeckten dabei noch eine Fläche, die Potenzial haben könnte.

Dachboden mit Potenzial

Im unausgebauten Teil des Dachgeschosses wäre Platz vorhanden. Doch die Deckentraglast reiche nicht aus, wie Ingo Schulz von der AG beim Betreten erklärte. Das habe der Eigenbetrieb Kommunales Gebäudemanagement (KGM) bereits geprüft. Auch an Brandschutz und Fluchtwege müsste gedacht werden. Das wäre nicht nur teuer, sondern auch zeitlich nicht schnell umsetzbar. Kulturausschussvorsitzender Oliver Müller (Fraktion Die Linke) bat die Verwaltung im Anschluss an den Rundgang dennoch zu prüfen, ob die Fläche „in einem vertretbaren Maße“ nutzbar gemacht werden könnte. Auch wenn das KGM zunächst nein gesagt habe.

Zuvor hatte Maik Hattenhorst, Vorstandsmitglied im Literaturhaus-Verein, die zurückliegenden Monate Revue passieren lassen. Und deutlich gemacht, dass es Vermittlungsversuche gegeben habe. Die Genealogen sehen das anders. So stehen verschiedene Sichtweisen im Raum, die es für die Kommunalpolitiker nicht einfach machten nachzuvollziehen, wie sich die Situation so hochgeschaukelt hat. Auf der Suche nach einem Kompromiss soll es nun erneut ein Gespräch geben, wie die zuständige Beigeordnete Regina-Dolores Stieler-Hinz erklärte. Es sei auch noch Zeit bis Jahresende. Der anberaumte Räumungstermin bis 30. November werde verlängert. Das stimmt die Genealogen, die eine gemeinsame Nutzung des Raumes mit dem Icatat vorgeschlagen hatten, etwas zuversichtlicher.