Musik aus Sachsen-Anhalt Magdeburger Band Federhall: Moderne Männer und ihre Lieder
2019 haben vier Jungs aus Magdeburg und Umgebung ihre Band Federhall gegründet. Ein Debüt-Album und Festival-Sommer liegen schon hinter ihnen.
Magdeburg - Den Klamotten nach zu urteilen, könnte man versehentlich durch eine Zeitmaschine wieder in den 1980er Jahren gelandet sein, wenn man Federhall sieht. In Lederdress und Anzug bringen die vier Jungs tanzbare Mucke auf die Bühne.
2018 haben sich die Bandmitglieder kennen gelernt. Zwei von ihnen, darunter Frontsänger Hannes Stocker kamen bereits aus Magdeburg, die anderen beiden aus Haldensleben und Wolmirstedt. Getroffen haben sie sich als alle an der Otto-von-Guericke-Universität studiert haben. Damals wurde noch typischer Garagen Rock gespielt.
45.000 Mal wurde der Song von Federhall auf Spotify gehört
Der Stil entstand über die Jahre, und mit der offiziellen Gründung von Federhall 2019 konnte man der Band einen klaren Stil zuordnen. Neue Deutsche Welle oder 1980er inspirierter Indie. Die Bandbreite der Künstler der Neuen Deutschen Welle sind für die Band Vorbilder und dienen als Inspiration. „Wir wollten einfach erst mal Musik machen“, beschreibt Robin Schmidt die Anfänge von Federhall. Robin Schmidt mit dem Spitznamen Tango, spielt die E-Gitarre. Neben ihm steht Hannes Stocker am Mikrofon, auch Hannes Titan genannt. An der Bass-Gitarre steht Sebastian Timpe und am Schlagzeug macht Mark Trebeljahr die Band komplett.
Lesen Sie auch: Magdeburger Band „Harlekeen“ bringt erstes Album heraus
Auch wenn die Klamotten wesentlich älter aussehen, das älteste Bandmitglied ist erst 29. Nach mehreren Singles folgte im vergangenen Jahr das Debüt Album „Der Moderne Mann“. Mit Titeln wie „ichhattsex!“ und „Turboliebling“ wird Unterhaltung garantiert. Schon über 45.000-mal wurde der Titel „Transistorjugend“ aus dem Album auf der Streaming Plattform Spotify gehört. Ausruhen tut sich die Band nicht. Zwei neue Lieder hat die Band vor kurzem veröffentlicht, die letzte Anfang September.
Ein zweites Album ist noch nicht angekündigt, aber Robin Schulz schließt die Möglichkeit eines Folge Albums mit einem schmunzeln nicht aus. In den Jahren seit der Gründung habe sich viel getan.
Ein Meilenstein für Robin Schmidt sei der vergangene Festival Sommer gewesen, bei dem Federhall auch auf dem 805er-Festival gespielt haben. Das Festival wurde in der Festung Mark zum zweiten Mal von einem ehrenamtlichen Team organisiert. „Die besten Konzerte waren mit in Magdeburg“, erzählt der Gitarrist, der neben dem Musik spielen auch die Musik mit produziert. Das erste Konzert mit dem neuen Album im Studentenklub Kiste sei verrückt gewesen. Die Magdeburger Fanbasis vermische sich, dadurch das die Jungs hierherkommen, viel mit Freundeskreisen. Auch deswegen sei die Verbindung zur Stadt so eng.
Lesen Sie auch: theB7yz: Auftritt vor Papst Benedikt XVI.
„Fast etwas seltsam“, erzählt Robin Schmidt, weil man in Magdeburg nicht unbedingt von einer großen Kulturszene sprechen könnte. Auch die eigene Einordnung als Künstler scheint noch etwas gewöhnungsbedürftig zu sein. Die Band sei zwar nicht die finanzielle, aber eindeutig die zeitliche Hauptbeschäftigung aller Mitglieder. Sebastian Timpe und Mark Trebeljahr befinden sich noch im Studium. Hannes Stocker arbeitet inzwischen als Webseitenprogrammierer, Robin Schmidt ist Prokurist in einem Einzel- und Großhandelsunternehmen. „Es fühlt sich etwas seltsam an sich als Musiker zu bezeichnen, man verdient ja nichts, aber irgendwie sind wir das ja doch“, sagt Robin Schmidt.
Magdeburger Band hat eigenen Korn als Fanartikel
Was die Zukunft für Federhall bringt und wo man sie als nächstes live erleben kann ist noch nicht vorhersehbar. Sie möchten ein Teil der Kulturbewegung in Magdeburg sein und einfach erstmal weitermachen erzählt Robin Schmidt, aka Tango. Das sie anders sind als viele andere fällt spätestens am Fan Artikel Stand auf. Da erwartet man nichts ungewöhnliches. Fast immer liegen da T-Shirts und CDs, die jede Band verkauft. Das gibt es bei Federhall zwar auch aber daneben steht da Korn. Das alkoholische Getränk Korn, im Federhall Design.
Der Weg zum eigenen Korn war nicht sonderlich aufregend erzählt Tango. Die Band brauchte Fan Artikel und da sie den „Alt Herren“ Stil gerne auf die Schippe nehmen, war die Idee vom eigenen Korn schnell Realität. Außerdem sei es super Gesprächspotenzial. Wer also beim Konzert etwas Durst bekommt, kann sich einfach am Fan Artikel Stand bedienen. Außerhalb von Festivals und Konzerten stehen die Chancen nicht schlecht, dass man Federhall auf irgendeiner Bank am Hasselbachplatz oder in der Gaststätte Jahnke trifft.