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Polizeikontrolle Magdeburger Brücke am Wasserfall gesperrt

Noch bis 15. September 2017 ist die Brücke am Cracauer Wasserfall in Magdeburg gesperrt. Die Polizei kontrolliert Schleichwege.

Von Katja Tessnow 05.09.2017, 01:01

Magdeburg l „Die Standsicherheit der Brücke war und ist nicht in Gefahr“, gibt Magdeburgs Rathaussprecher Michael Reif Entwarnung zum Ausmaß der Schäden, die überraschend an der Wasserfall-Brücke festgestellt wurden und Anfang September zu dessen kurzfristiger Sperrung führten. „Der Bohlenbelag hat sich an einigen Stellen nach oben gebogen. Es gibt Stolper- und Verletzungsgefahr“, so Reif.

Bei der Suche nach den Gründen für den verzogenen Brückenbelag hätten Mitarbeiter des Tiefbauamtes weitere Schäden größeren Ausmaßes an der Trägerkonstruktion für den Belag festgestellt. Die Bohlen liegen auf Brettschichthölzern. Sie seien teilweise verwittert. Reif: „Holz hat nun mal eine begrenzte Lebensdauer.“

Weil Baufirmen aktuell kurzfristig kaum zu ordern seien, würden Mitarbeiter des Tiefbauamtes die Ausbesserung selbst übernehmen. „Das packen wir auch, aber im Moment warten wir noch auf die Anlieferung des Materials“, bittet Reif um Verständnis für die zweiwöchige Sperrung des Bauwerkes.

Der für Radfahrer und Fußgänger passierbare Übergang von Cracau in den Stadtpark Magdeburg wurde 1997 in Betrieb genommen und entwickelte sich schnell zur beliebten Route an Wochenenden sowie alltags im Schüler- und Berufsverkehr. Auch zu Sportveranstaltungen – am Sonnabend steht die Heimpartie des FCM gegen Rostock an – nutzen Tausende die Brücke zur An- und Abreise.

Ein zumindest bei Niedrigwasser reihenweise genutzter Schleichweg führt über das benachbarte Cracauer Wehr – ungeachtet der Verbotsschilder. Lutz Wendt, Leiter des Reviereinsatzdienstes der Wasserschutzpolizei, war am Montag mit zwei Kollegen vor Ort, aber nicht einmal die Anwesenheit der drei Uniformierten hält alle Schleichwegnutzer fern.

Zwar legen die meisten im Angesicht der Polizisten eine eilige Kehrtwendung ein; ein junger Mann ist sich aber gar keiner Schuld bewusst und will sie glatt umrunden. Wendt und Kollegen belassen es bei einer mündlichen Verwarnung und der Aufforderung zur Umkehr.

Sie könnten auch 35 Euro Verwarngeld verhängen. „Wir werden das Gelände jetzt verstärkt bestreifen, aber nicht den Weihnachtsblitzer spielen“, sagt einer der Uniformierten mit Verweis auf eine Aktion, mit der die städtischen Ordnungshüter 2016 in die Schlagzeilen gerieten. Sie hatten auf einer kurzzeitig ausgewiesenen Tempo-30-Zone am Magdeburger Weihnachtsmarkt im Minutenrhythmus geblitzt und kassiert.

Die Wasserschutzpolizei lässt aktuell am Wehr Milde walten, schließt eine härtere Gangart aber nicht aus, wenn die unerlaubte Passage überhand nimmt oder Verwarnte keine Einsicht zeigen. „Der Wasserstand kann sich ändern und wir hatten an dieser Stelle schon mehrere Tote zu beklagen“, sagt Lutz Wendt und lehnt eine offizielle Freigabe des Weges konsequent ab.

Die offizielle Umleitung führt bis 15. September 2017 über die Anna-Ebert-Brücke.