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Magdeburger des Jahres 2023: Marco Dankel Mit Video: Für mehr Kultur und Vielfalt - Wie aus einer kleinen Party das Kulturbrücke Festival entstand

Die Volksstimme sucht mit ihren Lesern die Magdeburger des Jahres 2023. Zur Wahl steht auch Marco Dankel für den Verein Kulturbrücke. Hier geht es zum Porträt und der Abstimmung.

Von Romy Bergmann Aktualisiert: 25.11.2023, 11:09
Marco Dankel ist Mitgründer des Vereins Kulturbrücke. Seit knapp fünf Jahren bringen er und sein Team beim Kulturbrücke Festival die Magdeburger zusammen. Immer an seiner Seite: Die knapp 20 Mitglieder des Vereins, wie beispielsweise Anne Meier, die sich unter anderem um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert.
Marco Dankel ist Mitgründer des Vereins Kulturbrücke. Seit knapp fünf Jahren bringen er und sein Team beim Kulturbrücke Festival die Magdeburger zusammen. Immer an seiner Seite: Die knapp 20 Mitglieder des Vereins, wie beispielsweise Anne Meier, die sich unter anderem um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert. Foto: Viktoria Kühne

Magdeburg - Manchmal braucht es nicht mehr als eine laue Sommernacht und ein paar gute Freunde an seiner Seite, um aus einer anfangs kleinen Idee etwas Großes zu schaffen.

So war es auch bei Marco Dankel. Er ist Vorsitzender des Vereins Kulturbrücke, der das dreitägige Kulturbrücke Festival auf den Elbwiesen bei der Hubbrücke veranstaltet. Seit 2020 vereint er gemeinsam mit den Vereinsmitgliedern jeden Sommer Tanz, Literatur, Musik, Workshops und vieles mehr.

Was mit privaten Partys, die der heute 32-Jährige und seine Freunde 2019 auf der Hubbrücke gefeiert haben, begann, hat sich weiterentwickelt. Damals noch im kleinen Rahmen beisammen gesessen, wollte die Freundesgruppe einen Ort schaffen, an dem möglichst viele Menschen zusammenkommen können.

 
Festival-Mitgründer Marco Dankel von der Kulturbrücke in Magdeburg. (Video: Romy Bergmann)

Das war der Startpunkt von dem Kulturbrücke Festival, das heute viele Magdeburger kennen. Etwa 1.000 Besucher zieht es seitdem Jahr für Jahr auf die Elbwiesen.

Marco Dankel und die Kulturbrücke für Magdeburger des Jahres 2023 nominiert: Ohne Teamarbeit läuft nichts

Doch so ein mehrtägiges Festival stellt man nicht von heute auf morgen auf die Beine – und vor allem nicht allein. Es braucht eine Menge Ausdauer, Kraft, Geduld und Teamarbeit. „Ohne die Zusammenarbeit von allen Vereinsmitgliedern könnte so ein Festival niemals zustande kommen“, betont Dankel immer wieder.

Knapp 20 Mitglieder zwischen 24 und 35 Jahren zählt der Verein derzeit. Viele Charaktere mit ganz unterschiedlichen Stärken treffen hier aufeinander. Eines eint sie jedoch: Der Wunsch ein Festival zu schaffen, an dem jeder Mensch willkommen ist und bei dem alle Besucher eine gute Zeit miteinander verbringen können. Jedes Mitglied habe dabei sein Spezialgebiet. Öffentlichkeitsarbeit, Handwerk, Fotografie oder Technik sind nur einige Beispiele.

Kandidat als Softwareentwickler tätig

Marco Dankel selbst ist Softwareentwickler, hat beruflich also eigentlich wenig mit Kultur am Hut. Doch solche Events zu planen und mitzugestalten, hat ihm schon immer viel Spaß gemacht. So hat der 32-Jährige bereits an der Uni im Fachschaftsrat bei der Organisation von Veranstaltungen mitgeholfen.

An drei Tagen können Besucher verschiedene musikalische Akteure, Podiumsdiskussionen und Workshops erleben.
An drei Tagen können Besucher verschiedene musikalische Akteure, Podiumsdiskussionen und Workshops erleben.
Foto: Michaela Schröder

Doch früher sei er niemals auf die Idee gekommen, etwas so Großes und vor allen Dingen Eigenes auf die Beine zu stellen. Dafür sei er viel zu verkopft gewesen. „Dieses Mindset zu haben, etwas umzusetzen und sich nicht davor zu fürchten – das war damals für mich völlig fremd und hätte ich mich niemals getraut.“

Was also hat sich geändert? „Die Unterstützung, die ich von allen Seiten damals bekommen habe, war der ausschlaggebende Punkt“, erinnert sich Marco Dankel. Außerdem habe er viel von anderen Vereinen lernen können, die sich bereits in Magdeburg etabliert haben.

Wer wird Magdeburger des Jahres 2023? Hier können Sie für Ihren Favoriten abstimmen

Seine Motivation sind die Festival-Besucher

Ohne den Kulturanker beispielsweise, ein Verein, der ebenfalls kulturelle Projekte organisiert, sowie die Unterstützung der Kulturbrücke-Mitglieder wäre das Ganze nicht möglich gewesen. „Und ganz sicher nicht in dieser Größe und diesem Umfang.“

Es mache Dankel einfach Spaß, mit Menschen zu arbeiten, gemeinsam Projekte zu verwirklichen und am Ende die Ergebnisse zu sehen. Außerdem wolle er sich nicht erst im Alter die Frage stellen, was er rückblickend in seinem Leben erreicht hat. „Man kann sich auch jetzt schon die Frage stellen, was man beispielsweise im vergangenen Jahr erreicht hat und wie zufrieden man mit dem ist.“

Und das tut Marco Dankel in jedem Jahr nach dem Kulturbrücke Festival. Und sein Ergebnis: „Zu sehen, wie viel man eigentlich bewegen kann und wie viel Spaß die Leute haben – das macht mich sehr zufrieden.“

Das Kulturbrücke Festival ist für kleine und große Besucher kostenlos.
Das Kulturbrücke Festival ist für kleine und große Besucher kostenlos.
Foto: Michaela Schröder

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Der Reiz des Festivals liege neben dem besonderen und zentralen Ort, der Hubbrücke, insbesondere an der Vielseitigkeit des Programms. Neben den vielen musikalischen Akteuren sollen auch Workshops Familien und unterschiedliche Generationen mit einbinden. „Es ist schön zu sehen, wie an den Tagen Menschen zueinander finden, die ansonsten in Magdeburg nichts miteinander zu tun hätten.“

Das sei etwas, was nur Kultur in einer Stadt schaffen könne. „Ich glaube, Magdeburg hat mehr kulturelle Angebote, als es auf den ersten Blick scheint – man muss sie sich nur suchen.“

Warum Menschen sich entscheiden, in einer Stadt zu bleiben

Von der Stadt würde Marco Dankel sich mehr Unterstützung wünschen. „Nicht nur für unseren Verein, sondern für die gesamte Kulturszene.“ Denn ihre wichtige Rolle in der Gesellschaft werde seiner Meinung nach immer noch unterschätzt. „Kultur ist einer der wichtigsten Gründe, warum sich Menschen dazu entscheiden, in einer Stadt wohnen zu bleiben“, ist der 32-Jährige überzeugt.

Ein neuer Tunnel oder ein gut ausgebauter Fahrradweg seien natürlich wichtig und würden das Leben in einer Stadt nochmals aufwerten. Doch nichts überzeuge Einwohner so sehr, wie gemeinsame Erlebnisse – denn das sei das, was vordergründig in Erinnerung bleibt. 

Kandidat Marco Dankel im Kurzporträt:

Alter/Familienstand: 32 Jahre/ledig

Beruf/Tätigkeit: Softwareentwickler

Das mag ich an Magdeburg: „Ich mag an der Stadt sehr, dass sie für ihre Größe so vielseitig an kulturellen Angeboten ist. Natürlich könnte und sollte es immer mehr geben – aber das Chancenpotenzial ist da und ich bin optimistisch, dass es zukünftig auch genutzt wird.“

Hier kann Magdeburg noch besser werden: „Die Stadt könnte sich besser mit den Akteurinnen und Akteuren der Kulturszene vernetzen und sie unterstützen. Man sollte ihre wichtige Rolle in der Gesellschaft nicht unterschätzen.“

Magdeburg ist in zehn Jahren: „Magdeburg hat viele tolle und inspirierende Menschen. In zehn Jahren könnte es das bessere Berlin sein.“

Das sagt Felix Bosdorf von Otto pflanzt zu Marco Dankel und der Kulturbrücke: „Die Akteure der Kulturbrücke zeigen mit ihrem unermüdlichen Engagement für die freie Kulturszene, was man auf die Beine stellen kann, wenn man für eine Sache brennt. Die Magdeburgerinnen und Magdeburger nehmen dieses Festival gut an.“

So können Sie abstimmen:

Im Internet unter www.volksstimme.de/mdj

Per Mail an lokalredaktion@volksstimme.de, indem Sie Ihren Kandidaten nennen. Adresse bitte nicht vergessen.

Oder in den Wahllokalen, entweder im Volksstimme-Service-Center, Goldschmiedebrücke 17, oder in der MWG-Spareinrichtung, Alter Markt.