Kreative Ausstellung Mit Video: Alternative zum E-Scooter? Design-Studenten in Magdeburg eröffnen „Maschine“
Im Breiten Weg in Magdeburg gibt es für eine Woche (bis 22. Juli 2023) eine Ausstellung, die durch Workshops noch von kreativen Magdeburgern ergänzt werden kann.
Magdeburg - Wände, die von Besuchern bemalt werden können, Skizzen, ein kleiner Flohmarkt und eine Bar auf Spendenbasis. Im Schauwerk wurde am Sonnabend die Ausstellung „Maschine“ eröffnet. Die Besonderheit: die vollständige Ausstellung wird erst bei der Finissage zu sehen sein.
„Wir wollen nicht die fertige Kunst, sondern mehr den Prozess dahinter zeigen“, erklärt Marlon Aurel Benold. Er ist einer der zehn Studenten des Studiengangs Industrial Design, die die Ausstellung im Schauwerk gestaltet haben. In dieser Form finde das zum ersten Mal statt. „Alles ist komplett von den Studenten der Hochschule geschaffen worden. Bei den Projekten zuvor waren immer noch Dozenten involviert“, erklärt Raphael Zielke. Außerdem hätten die bisherigen Ausstellungen, die die Semesterarbeiten zeigten, ohne den Mitmach-Faktor stattgefunden.
Kreative Methoden zeigen
In der Folgewoche finden nun verschiedene Workshops statt. Die Drucke, Zeichnungen und Skulpturen beispielsweise, die dabei entstehen, werden noch Teil der Ausstellung. „In unserem Studium lernen wir viele Methoden, wie man kreativ werden kann, wie man Prozesse anstößt“, erklärt Charley Kaiser. Sie ist als einzige der Studenten auch Teil des Schauwerk-Teams. „Durch die Workshops wollen wir Kreative zusammenbringen und den Prozess hinter fertigen Kunstwerken zeigen.“
Deshalb wurde auch ein Platz in der Innenstadt dafür gesucht und nicht auf dem Hochschulcampus. Thematisch gab es keinen Schwerpunkt. Um noch mehr Interessenten in das Schauwerk zu locken, gibt es auch einen Flohmarkt und eine kleine Bar mit Getränken.
Die Preise sind lediglich Spendenempfehlungen und auf die Werke der kleinen Kunst-Flohmarkts können Besucher kleine Zettel mit einem Gebot abgeben. Am Ende der Woche werden diejenigen, die am meisten geboten haben, informiert und dürfen ihr Lieblingswerk abholen. Platziert ist alles auf alten Kartons, um Abfall zu vermeiden. Sie könnten aber auch gestaltet und in ein Werk eingebunden werden. „Viele von uns stellen nicht ihr aktuelle Semesterprojekt vor. Viel eher zeigen wir Dinge worauf wir besonders stolz sind oder die wir privat angefertigt haben oder die den Prozess zeigen.“ Daher sei es auch keine klassischer Werkschau. Der Titel „Maschine“ käme davon, dass sich eben noch alles in Arbeit befände und weil „kreative Maschinen“ am Werk sind.
Elektrische Inliner statt E-Scooter
Neben Skizzen, Grafiken, Drucken und fertigen Produkten wie Holzschalen oder Lampen fallen zwei identisch aussehende Objekte ins Auge. „Es ist eine Mischung aus E-Scootern und Inlineskatern“, erklärt Moritz Tscherner. „Ich habe festgestellt, dass es das noch nicht gibt und habe sie deshalb einfach selbst kreiert.“
Von der Idee bis zu dem Zeitpunkt, an dem er tatsächlich damit fahren konnte, sei ungefähr ein Jahr vergangen. Es könnte damit bis zu 31 km/h fahren. Es gebe aber auch noch Schwachstellen: „Sie sind sehr schwer. Dadurch ist es mit der Balance noch sehr schwierig.“ In Zukunft wolle er weiter daran arbeiten, um die E-Inliner auch im Alltag nutzen zu können. Eine Werkstatt zum Tüfteln habe er jedoch nicht: „In meinem Wohnzimmer sind noch Brandspuren von den ersten Versuchen.“
Praktisch und kreativ
Auch Studentin und Organisatorin Charley Kaiser verbindet mit ihrer Kunst das Praktische mit dem Kreativen. Da sie sich bei dem Projekt und der Ausstellung um die Öffentlichkeitsarbeit kümmerte, gestaltete sie die Schrift, die Plakate und beispielsweise die Wand, auf der sich alle Besucher verewigen können. „Ich finde eben die Frage interessant, wie ich etwas gestalten muss, um unsere Zielgruppe anzusprechen und Menschen anzulocken.“
In Zukunft sollen laut der Studenten mehr solcher Projekte dort stattfinden, um einen kreativen Ort in der Innenstadt zu etablieren.