DIY für Kinder-Hochbeet Magdeburger Gartenprojekt: So klappt ein Hochbeet aus Autoreifen
Im Magdeburger Verein Blickwechsel wird Integration mit Handwerk verbunden. Welche Vorteile die Gartenarbeit mit sich bringt und wie die ersten Erfolge der Olvenstedter aussehen. Außerdem: so klappt es mit einem eigenen Hochbeet aus alten Autoreifen.
Magdeburg - Die einen legen gemeinsam das letzte Hochbeet an, ein junger Mann spielt mit dem Hund, ein anderer erntet bereits die ersten Früchte – und das nicht im übertragenen Sinne. An einigen Ecken ist der Garten des Vereins Blickwechsel auch schon in voller Pracht aufgeblüht. Das neue Gartenprojekt, das dort seit einigen Wochen jeden Freitag angeboten wird, zeigt schon seine Wirkung.
„Das Gartenprojekt ist Teil unserer Handwerkskurse. Bei Töpfern oder kreativen Arbeiten kommen alle zusammen“, sagt Kirsten Sieber, die zusammen mit Maximilian Schönborn die Handwerkskurse anbietet. „Meine Mutter ist Gärtnerin, daher habe ich einen Bezug dazu“, sagt Sieber. Integration soll im Blickwechsel-Verein praktisch gelebt werden. Gemeinsam im Garten zu werkeln würde dazu beitragen.
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Sprache bei der Gartenarbeit in Magdeburg-Olvenstedt lernen
„Morgens treffen sich viele beim Sprachkurs, mittags können sie bei der Gartenarbeit auch mal über Privates sprechen“, erklärt sie. Etwas anzupflanzen oder im Garten aufzuräumen und danach ein Ergebnis seiner Arbeit zu sehen, sei ein positives Erlebnis, das vielen ihrer Besucher gut täte.
„Es kommen viele Familien zu uns. Gerade für die Kinder ist das eine willkommene Abwechslung zum Spielen in der Wohnung. Daher konnten wir manchen schon helfen, sich einen Schrebergarten zu suchen.“ Das sei auch hilfreich dabei, in der Stadt anzukommen und auch Gartennachbarn über ein gemeinsames Hobby besser kennenzulernen.
Garten für Kinder und Familien geeignet
Aktuell seien es bis zu acht regelmäßige Teilnehmer beim Gartenprojekt, die Gemüse und Obst in Hochbeete pflanzen, sich um die Anlage und die Bewässerung kümmern. Auch jeweils ein Apfel- und Birnbaum wurden schon in die Erde gesetzt. Im Garten des Vereins gibt es jedoch auch ein Klettergerüst und ein Netz, um Volleyball zu spielen, und genug Sitzmöglichkeiten und eine Hängematte, um sich auszuruhen.
„Bei einem Pflanztag haben wir auch kleine Hochbeet für die Kinder gemacht“, erklärt Kirsten Sieber. Dafür habe der Verein von einem befreundeten Kfz-Mechatroniker alte Autoreifen bekommen, die sonst auf der Mülldeponie gelandet wären. „Die Kinder durften dann selbst bestimmen, was sie darin anpflanzen möchten. Vorher wurden sie bunt angemalt“, sagt die Magdeburgerin.
So klappt es mit dem eigenen Hochbeet:
- Das wird gebraucht: Gebrauchte Autoreifen, Erde, Pflanzen, eine runde Sperrholzplatte als Boden und ein Gitter, damit beispielsweise Mäuse nicht von unten an die Pflanzen kommen.
- Für die bunte Gestaltung wird wasserfeste Farbe benötigt.
- Die Reifen können als Pyramide auch gestapelt werden.
- Wichtig zu beachten: Reifen enthalten Chemikalien und Metalle, die schädlich für den Körper sind. Aus diesem Grund sind sie als Behälter für Nutzpflanzen nicht zu empfehlen. Lieber Zierpflanzen einsetzen.
Im Blickwechsel-Garten konnten Kinder auch aus Naturmaterialien Mosaike legen. Auf diese Art könnten auch Kinder für Gartenarbeit und das Anpflanzen begeistert werden.