Kompromiss steht Magdeburger Museum hat jetzt einen Namen
Das neue Museum am Domplatz soll "Dommuseum Ottonianum Magdeburg" heißen. Dem hat der Stadtrat zugestimmt.
Magdeburg l Das war eine schwere Geburt: Nachdem der Stadtrat den ersten Vorschlag zur Benennung des neuen Museums am Domplatz hat durchfallen lassen, ist jetzt ein mit den beiden Partnern – dem Landesamt für Archäologie und der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt – abgestimmter Kompromiss befürwortet worden. Demnach soll das Museum künftig „Dommuseum Ottonianum Magdeburg“ – kurz D.O.M. – heißen.
Damit wird zum einen der Wunsch aus Magdeburg Rechnung getragen, die Einrichtung als Dommuseum zu bezeichnen, zum anderen haben die Marketingfachleute mit Ottonianum als lateinische Form von „ottonisch“ einen Begriff zur Hand, mit dem sie auch bei Menschen werben können, denen der Begriff Dommuseum aufgrund fehlender deutscher Sprachkenntnisse nicht geläufig ist und die womöglich noch nicht einmal etwas von der Einzigartigkeit der Elbestadt gehört haben.
Für den Kompromiss warben am Mikrofon unter anderem Christian Hausmann (SPD) und Carola Schumann (FDP). Sie sagte: „Wenn dieser Vorschlag für die Werbung gut ist, kann es für uns nicht schlecht sein.“
Eine leichte Irritation hatte es im Vorfeld gegeben, da die Mitglieder der Stadtratsfraktion Die Linke/Future die Begründung zum Antrag besonders genau gelesen hatte. In der heißt es: „Um größtmöglichen Gestaltungsspielraum bei der grafischen Umsetzung des Namens zu erhalten, sollte die Reihenfolge der Namensbestandteile frei geändert werden können.“
Fraktionsvorsitzender Oliver Müller fragte nach, was das bedeuten soll und stellte kurzerhand einen entsprechenden Änderungsantrag vor, der die Reihenfolge festlegen sollte. Kulturdezernent Matthias Puhle beeilte sich zu versichern, dass dies nur vergessen worden sei, aus einer früheren Fassung des Antrags herauszunehmen und dass die Reihenfolge jetzt feststehe.
Dies und die entsprechende mündliche Bestätigung durch den Oberbürgermeister wollte wiederum Wigbert Schwenke (CDU) ausdrücklich im Protokoll zur Sitzung nachzulesen wissen. Für Oliver Müller jedenfalls reichte die Aussage aus, um den entsprechenden Änderungsantrag zurückzuziehen und den von der Verwaltung ausgearbeiteten Vorschlag zuzustimmen: Der Kompromissvorschlag ist übrigens mit einer Gegenstimme und drei Enthaltungen durch den Stadtrat bestätigt worden.
SPD-Fraktionschef Jens Rösler mahnte während der Diskussion noch an, jetzt die Fachleute ranzulassen. Hintergrund: Wenn der Stadtrat sich mit allen Details zur Entwicklung des neuen Museums befasst, dürften sich die Entscheidungen quälend in die Länge ziehen. Selbst wenn Rösler das nicht sagte: Mit einer Eröffnung des Museums wäre dann aber wohl kaum vor 2025 zu rechnen. Immerhin, so der SPD-Fraktionschef, hätten ja auch die Fachausschüsse die Möglichkeit, sich per Selbstbefassung wichtige Punkte auf den Tisch zu holen.