Gesundheit Magdeburger Notfallpraxis Medico-Center zieht um
Die kassenärztliche Bereitschaftsdienstpraxis Medico-Center in Magdeburg wechselt ihren Standort. Ab Dezember wird sie auf dem Campus der Uniklinik zu finden sein. Die Hintergründe.

Magdeburg - Die Bereitschaftsdienstpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) zieht um. Bislang ist das Medico-Center an der Leipziger Straße 16 wichtiger Anlaufpunkt für Magdeburger und auch Einwohner aus dem Umland der Landeshauptstadt, wenn außerhalb der regulären Sprechstundenzeiten der Praxen eine medizinische Behandlung benötigt wird. Bereitschaftsdienste der Haus-, Kinder-, HNO- und Augen-Ärzte versehen hier ihren Dienst. Zum 2. Dezember 2021 nun soll das Medico-Center auf den Campus der Uniklinik umziehen. Im Haus 60a soll die Bereitschaftsdienstpraxis neu eröffnen.
Dazu sind bereits umfangreiche Umbauten erfolgt, wie Uniklinik und KV auf Nachfrage mitteilten. Mit dem Umzug in die Universitätsmedizin soll eine zentrale Anlaufstelle für Notfallpatienten entstehen. Bereits im Sommer 2021 haben dazu die KV und die Uniklinik eine enge Zusammenarbeit mit einer gemeinsamen Vertragsunterzeichnung besiegelt.
Hintergrund des Umzugs ist das künftige Integrierte Notfallzentrum (INZ) an der Uniklinik. Bund und Länder fördern mit dem Krankenhausstrukturfonds die Einrichtung von sogenannten Integrierten Notfallzentren. In den INZ werden eine zentrale Anlaufstelle, der ärztliche Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung und die zentrale Notaufnahme der Kliniken integriert.
Neubau des Notfallzentrums soll 2025 stehen
Für den Neubau eines INZ hat die Uniklinik bereits grünes Licht bekommen, die Planungen laufen. Wenn der Neubau steht – geplant ist im Jahr 2025 -, soll das Medico-Center dort einziehen. Bis dahin hätten die Patienten bereits den Vorteil der räumlichen Nähe zur Notaufnahme, und eine schnelle adäquate Zuordnung der Notfälle könne bereits sichergestellt werden, hieß es.
Die Bereitschaftsdienstpraxis ist so organisiert, dass die Kassenärztliche Vereinigung das Stammpersonal und die Infrastruktur sicherstellt. Niedergelassene Haus-, Kinder-, HNO- und Augen-Ärzte werden im Rotationsverfahren im Bereitschaftsdienst arbeiten.
„Die Bündelung und Zentralisierung der Versorgungsstrukturen ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Notfallversorgung“, wird der ärztliche Direktor der Uniklinik, Hans-Jochen Heinze, in der Pressemitteilung zitiert.
Auch der Vorstandsvorsitzende der KV, Jörg Böhme, sieht große Vorteile in der Zusammenarbeit mit der Magdeburger Uniklinik: „Für die Patientinnen und Patienten wird die medizinische Versorgung weiter optimiert, und die Arbeitsbedingungen der dort tätigen Ärztinnen und Ärzte sowie der medizinischen Fachangestellten werden sich deutlich verbessern. Die kurzen Wege zwischen der Notfallpraxis und der Notaufnahme stellen eine wesentliche Verbesserung der Notfallversorgung dar.“