Gleisbau Magdeburger Schienen machen schlapp
Die Straßenbahnschienen auf der Großen Diesdorfer Straße in Magdeburg machen nach bald 40 Jahren Dauernutzung langsam schlapp.
Magdeburg l Am frühen Abend des 14. November 2017 seien mehrere Schienenbrüche festgestellt worden, sagt Tim Stein auf Volksstimme-Anfrage. Nicht zum ersten Mal muss der Sprecher der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) eine kurzfristige Sperrung auf der Großen Diesdorfer Straße erklären. Auf dem Abschnitt zwischen Arndtstraße und Westring ist es mindestens die vierte Havarie in der jüngeren Vergangenheit, bei der kurzfristig ein Gleistausch organisiert werden musste.
Betroffen ist diesmal ein 40 Meter langer Bereich Richtung Diesdorf zwischen Annastraße und Liebermannstraße, in dem in den kommenden Wochen die Schienenstränge erneuert werden. Laut Tim Stein sollen die Arbeiten voraussichtlich bis 8. Dezember 2017 dauern.
Grund für den Schaden ist wie bei den vorigen Malen das Alter der Schienen, wie der MVB-Sprecher weiter erklärt. „Sie wurden in den 1980er Jahren verbaut und sind jetzt langsam am Ende ihrer Lebensdauer“, sagt er.
Die MVB wollen zwar die komplette Straßenbahntrasse zwischen Adelheidring und Diesdorf grundhaft sanieren, allerdings wird das nicht vor 2020 passieren. Muss man sich also auf weitere Havarien in den nächsten Jahren einstellen? „Ich bin kein Hellseher“, sagt Tim Stein. Die Gleise würden aber regelmäßig kontrolliert und vermessen, gerade auch in diesem Bereich.
Straßenbahnen können die Baustelle passieren, für den PKW- und LKW-Verkehr gibt es jedoch Einschränkungen, da die Große Diesdorfer Straße in Richtung Innenstadt von Magdeburg zwischen Europaring und Annastraße gesperrt ist. Die Umleitung führt über Westring, Liebknechtstraße und Arndtstraße.
Betroffen ist davon auch der Nachtbus N5 der MVB, der in Fahrtrichtung Alter Markt direkt den Westring nutzt und die Haltestellen Arndtstraße, Wilhelm-Külz-Straße, Kleiststraße und Hermann-Gieseler-Halle somit nicht anfährt. Alternativ werden die Haltestellen Spielhagenstraße und Liebknechtstraße am Straßenrand bedient, sagt Tim Stein.
Schwierig wird es jedoch für die Kunden und Lieferanten des Fachmarktzentrums in diesem Bereich. Die Hauptzufahrt ist während der Bauarbeiten gesperrt, die Anfahrt erfolgt über die schmale Hans-Löscher-Straße.
Volksstimme-Leser René Osselmann hat bereits einen Beinahe-Unfall beobachten können, weil ein Lieferant keinen Platz zum Manövrieren hatte. Die Umleitung sei mit der Straßenverkehrsbehörde abgestimmt und so genehmigt worden, erklärt Tim Stein, gleichwohl er einräumt, dass es für die Nutzer in der Tat „ungünstig“ ist.