Spenden Magdeburger Schülerinnen wollen das Özim vor dem Aus retten
Die Magdeburger Grundschule „Am Grenzweg“ veranstaltet einen Spielebasar für das Magdeburger Ökozentrum, das kurz vor dem Aus steht. Auf die Idee kamen zwei Drittklässlerinnen.
Magdeburg - Tiere füttern, Plätzchen backen und gleichaltrige Kinder treffen – das lieben die achtjährige Annabell und die neunjährige Tinke, wenn sie in das Ökozentrum und Institut Magdeburg (Özim) kommen. Umso trauriger waren die beiden, als sie erfahren haben, dass das Zentrum gerade um seine Existenz kämpft. Denn: Die finanziellen Mittel für den dauerhaften Weiterbetrieb der Bildungs- und Freizeiteinrichtung fehlen. „Wir lieben das Özim. Wir hatten sofort Ideen, wie wir helfen können“, erzählen die beiden Mädchen, die in die dritte Klasse in der Grundschule am Grenzweg gehen.
Mit gemalten Plakaten und einem Spenden-Becher haben sie sich mit ihrer Sorge an Juliana Thiemer gewandt. Sie ist dort Schulsozialarbeiterin. „Wir haben über einen Kuchenbasar, Auftritte des Chors oder ein Theaterstück nachgedacht. Am Ende haben wir uns für einen Spielzeugbasar entschieden“, sagt Annabell. Die beiden seien stolz, dass sie die Idee hatten und die auch von dem Mitschülern so gut angenommen wurde. Mitgemacht haben alle 15 Klassen der Grundschule.
Spiele und Bücher werden bei Basar in Magdeburg verkauft
Mit den Plakaten und haben sie Werbung für die Aktion gemacht. So haben alle Kinder der Grundschule Tüten mit gebrauchtem Spielzeug mitgebracht und in der Turnhalle auf Matten ihr Spielzeug zum Verkauf angeboten. „Es war schon schwer, sich von dem Spielzeug zu trennen. Wir hatten auch kurz vorher erst aussortiert und etwas an das Kinderheim gespendet. Da war nicht mehr so viel übrig“, erzählt Tinke.
Insgesamt kommt jedoch viel zusammen. In der Turnhalle stapeln sich Bücher, Puzzle, Actionfiguren, Bastel-Sets und Barbie-Puppen übereinander. Alle Eltern, die dachten, dass sie dadurch Platz im Kinderzimmer schaffen können, haben sich jedoch zu früh gefreut. Die Kunden des Basars sind nämlich die etwas über 300 Kinder selbst.
Alle haben etwas Bargeld mitgebracht, um auf eine hohe Spendensumme zu kommen. Auch ein paar der Lehrkräfte sind Käufer bei den Kids. „Ich schaue mich auch um, ob ich etwas für meine Arbeit in der Schule oder mein Kind abstauben kann“, sagt Sozialarbeiterin Juliana Thiemer.
Fast 1.500 Euro für Rettung von Özim gesammelt
Wünschenswert sei nicht nur eine hohe Spendensumme für das Özim: „Ich fände es toll, wenn andere Schulen davon inspiriert wären und sich ebenfalls Aktionen einfallen lassen.“ Die Sozialarbeiterin hat selbst schon festgestellt, wie gerne die Kinder aller Klassenstufen nach Stadtfeld in das Öko-Zentrum gehen.
Jedes Jahr seien die einzelnen Klassen bestimmt zu drei oder vier verschiedenen Workshops oder Aktionen dort. „Vielleicht können wir auch noch andere Ideen umsetzen, um noch mehr Spenden zu sammeln“, sagt Annabell. Die erste Aktion können die Grundschüler schon als Erfolg verbuchen. Insgesamt sind 1.494 Euro zusammengekommen, wie Schulsozialarbeiterin Juliana Thiemer nach der Auszählung aller Klassen berichtet. Über die Summe erfreut sind nicht nur die Kinder selbst und die Lehrkräfte der Grundschule, sondern auch das Ökozentrum.
An die soll die Spende zeitnah übergeben werden. „Ich habe auch schon eine Rede vorbereitet“, erzählt Tinke. Ob sie sich am Ende wirklich trauen würde, die vorzutragen, wisse sie noch nicht.