Bauen und Verkehr Magdeburger Seniorenbeirat pocht auf Anbindung von südlichem Werder
Mit der Freigabe des neuen Strombrückenzugs in Magdeburg ergibt sich eine Versorgungslücke für den südlichen Werder. Es gibt die Forderung nach einer Zwischenlösung.
Magdeburg - An diesem Sonnabend, 23. Dezember, soll der neue Strombrückenzug für den regulären Straßenbahnverkehr freigegeben werden. Es besteht dann wieder eine direkte Verbindung zwischen Altstadt und Cracau/Brückfeld.
Allerdings kann die Straßenbahnhaltestelle auf der Königin-Editha-Brücke (neue Zollbrücke) bis Sommer 2024 vorerst nicht bedient werden. Wegen Arbeiten im Umfeld der Brücken ist keine Zuwegung möglich.
Weil gleichzeitig zur Straßenbahnfreigabe des Strombrückenzugs aber die Buslinie 46 – die derzeit noch zwischen Heumarkt, Zollhaus und Hasselbachplatz fährt – eingestellt wird, tut sich für die Anwohner am südlichen Werder eine Versorgungslücke auf. Sie müssen fortan bis zum Heumarkt laufen, wo die nächste Bahn hält.
Für ältere und mobilitätseingeschränkte Personen ist dies eine große Herausforderung. Sie drohen abgehängt zu werden. Es gibt deshalb die Forderung nach einer Zwischenlösung. So könnten etwa Ruftaxis oder Rufbusse eingesetzt werden.
Unter Verweis auf die aktuelle Haushaltssperre in Magdeburg wurde dies bei der Dezember-Sitzung des Stadtrats vom zuständigen Beigeordneten abgelehnt.
An der Seite der Senioren
Der Magdeburger Seniorenbeirat ist damit nicht einverstanden. „Ein ,Nein’ ist hier für uns keine Antwort“, sagt Lothar Günther, stellvertretender Vorsitzender.
Der Seniorenbeirat hat sich bereits an den Baubeigeordneten sowie die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) gewandt. Auch zum Fahrgastbeirat bestehe ein enger Kontakt.
„Als Seniorenbeirat möchte wir an unsere Seniorinnen und Senioren das Signal senden, dass wir sie nicht im Regen stehen lassen, sondern um eine Lösung mit den verantwortlichen Stellen ringen“, so Günther.
Es müsste zumindest ein stündlicher Busverkehr – wenn auch nur in der Zeit von 8 bis 18 Uhr – von der Turmschanzenstraße zur Zollstraße mit Wendepunkt über die Kahnstraße und Mittelstraße zurück zur Turmschanzenstraße ermöglicht werden.
Das würde die Fahrt zum Arzt oder dem Einkaufsmarkt absichern, ohne den beschwerlichen Fußweg zum Heumarkt gehen zu müssen. „Jede Lösung ist besser als keine Lösung.“