Politik und Verkehr Magdeburger Stadtrat debattiert über „massive“ Straßenbahnausfälle der MVB
Kommt sie oder kommt sie nicht? Die Zahl der Straßenbahnausfälle in Magdeburg sorgt für Ärger. Und wird zum Schwerpunktthema der Stadtratssitzung am Donnerstag, 7. März.
Magdeburg. - Gerade melden die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) neue Fahrgastrekorde. Im Jahr 2023 stiegen rund 42 Millionen Fahrgäste in Bus und Straßenbahn – 8 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Gründe sehen die MVB in attraktiven Angeboten wie dem Deutschlandticket und dem Schülerticket. Parallel dazu sei auch die Zahl der MVB-Abonnenten um 87 Prozent gestiegen.
Ungeachtet dessen gibt es Kritik an den MVB. „Das derzeitige Nahverkehrsangebot ist so schlecht, dass viele Menschen dem ÖPNV den Rücken kehren“, haben Kathrin Natho und Olaf Meister, Vorsitzende der Fraktion Grüne/Future!, festgestellt. Mit ihrer verkehrspolitischen Sprecherin Madeleine Linke haben sie für die Stadtratssitzung an diesem Donnerstag eine aktuelle Debatte initiiert. Sie wird Schwerpunkt der Zusammenkunft, die um 14 Uhr im großen Ratssaal des Alten Rathauses beginnt.
100 Fahrten an einem Tag ausgefallen
Vom 26. bis 28. Februar haben Fraktionsmitglieder von Grüne/Future! die Straßenbahnausfälle am Alten Markt dokumentiert. Und festgestellt, dass es auf mindestens fünf Linien gleichzeitig Ausfälle von Straßenbahnen gegeben habe. Zusammengefasst seien allein am ersten Tag über 100 Fahrten im Straßenbahnlinienverkehr der MVB ausgefallen, heißt es im Antrag. An den Folgetagen seien es mindestens 80 Fahrten gewesen. In der aktuellen Debatte sollen Lösungsvorschläge gefunden werden, um die Situation zu verbessern.
Kurzfristig, so sich eine Zweidrittelmehrheit findet, soll in der Stadtratssitzung auch über eine Beteiligung der Bürger für die Pläne, ein Denkzeichen für die Geschwister Scholl im gleichnamigen Park zu errichten, abgestimmt werden. Drei Entwürfe stehen zur Auswahl.
Darüber hinaus liegen dem Stadtrat mehrere Bebauungspläne vor, über die zu beschließen ist. Interessierte Magdeburger können ihre Fragen an den Stadtrat und die Verwaltung während der Einwohnerfragestunde stellen, die um 17 Uhr beginnt. Sollte die Tagesordnung am Donnerstag nicht abgearbeitet werden, steht am Montag, 11. März, ein Fortsetzungstermin an. Dann geht es ab 16 Uhr weiter.