Bördebrauerei Magdeburger Sudturm wird Wohnhaus
Im Sudturm der alten Bördebrauerei in Magdeburg soll künftig gewohnt werden können.
Magdeburg l Seitdem seit einigen Monaten das Dach des Sudturms auf dem Gelände der ehemaligen Bördebrauerei ungeschützt ist, sorgen sich die Alte Neustädter um ihr Wahrzeichen. Doch dessen Zukunft ist offenbar gesichert. Vor einigen Wochen hat die Stadtverwaltung eine Bauvoranfrage positiv beschieden. Das heißt, den Plänen für eine künftige Nutzung zu Wohnzwecken steht grundsätzlich nichts im Weg. Im zweiten Quartal 2020 soll dazu der Bauantrag eingereicht werden. Erst wenn der genehmigt ist, wird tatsächlich gebaut.
Die Entwürfe für das 1936 errichtete Bauwerk hat der Magdeburger Architekt Martin Bethge im Auftrag des bisherigen Eigentümers erstellt. Dieser hat das Sudhaus mit Siloturm, wie die korrekte Bezeichnung des Gebäudes ist, mitsamt der Umbaupläne kürzlich an ein Magdeburger Immobilienbüro verkauft. Dieses will die Sanierung auch umsetzen, wie Bethge erklärt.
„Mit seinen 40 Metern Höhe fällt der Sudturm in die Gebäudeklasse der Hochhäuser“, erläutert er weiter. Besondere Bedingungen beim Brandschutz wie ein Feuerwehraufzug und ein Sicherheitstreppenraum mussten deshalb eingeplant werden. Da dieser an der Außenseite wie ein Fremdkörper wirken würde, soll er im Inneren des Gebäudes installiert werden.
Um auch die Flächen im Siloturm ausnutzen zu können, soll ein mehrstöckiger Anbau auf das flachere Gebäudeteil aufgesetzt werden. Insgesamt entstehen so zehn Etagen, wovon bis auf das Erdgeschoss alle für Wohnungen, 23 an der Zahl, genutzt werden. Im Parterre ist Gewerbe wie eine Kanzlei oder eine Praxis vorgesehen, sagt der Architekt.
Eine ursprünglich angedachte Gastronomie, beispielsweise in Tradition der Brauerei, wird es nicht geben. Grund sind die Pläne des Berliner Immobilienunternehmens The Grounds AG, das das gesamte Areal, das den Sudturm umgibt, entwickeln möchte. Der Bebauungsplan dafür befindet sich noch in der Aufstellung. In direkter Nähe des Sudturms ist aber auch eine Gastronomie geplant, weshalb für diesen darauf verzichtet wurde.
Die Berliner wollen ein eigenes kleines Viertel mit 700 Wohnungen, Kita und Betreutem Wohnen aus dem Boden stampfen. Im südwestlichen Bereich der Brauerei hat ein weiterer Investor bereits einen Neubau errichtet.