Wetterfolgen Magdeburger Teich trocknet aus
Folgen der langen Trockenheit 2018 sind im Florapark-Garten in Magdeburg zu sehen. Der Teich verliert Wasser. Die Stadt kann nichts tun.
Magdeburg l Wer in jüngerer Zeit einmal im Florapark-Garten in Magdeburg spazieren gegangen ist, dem dürfte es schon aufgefallen sein: Der Teich in der Parkanlage zwischen Neu-Olvenstedt und Nordwest ist in großen Teilen ausgetrocknet. Anhand des Schilfs, das dort wächst, ist zu sehen, wie weit das Wasser einmal reichte. Doch bereits im Sommer 2018 hatte der Teich an Wasser verloren. In den vergangenen Wochen hat sich die Situation weiter verschlechtert.
Der Teich im Florapark-Garten ist im Jahr 1987 angelegt worden. Schon damals war klar: Lange Trockenzeiten könnten dem Teich zusetzen. Deshalb wurde damals ein Brunnen gebaut. Mit diesem sollte Grundwasser in den Teich gepumpt werden, um den Wasserstand zu regulieren. Doch schon ein hydrologisches Gutachten aus dem Jahr 1987 wies darauf hin, dass aufgrund der geologischen Voraussetzungen an diesem Standort nicht von ausreichend anstehendem Grundwasser ausgegangen werden könne, berichtet Pressesprecher Michael Reif von der Magdeburger Stadtverwaltung auf Nachfrage.
Beim Bau des Teiches sei auf der Sohle eine lagenweise Lößlehmschicht angelegt und anschließend verdichtet worden. Auf diese Weise sollte verhindert werden, dass das Wasser einfach wieder im Boden versickert.
Im Verlauf der Jahre habe sich am Ufer des Gewässers eine natürliche Vegetation entwickelt. Durch die Wurzeln der Pflanzen sei die Lehmschicht allerdings beschädigt worden, erklärt Reif. Die große Hitze und lange Trockenheit taten ihr übriges, so dass der Wasserstand weiter fiel. Die nun entstandenen Wasserverluste konnten durch die Regenfälle der vergangenen Monate noch nicht ausgeglichen werden.
Aber lässt sich nun etwas tun, um den Wasserstand auszugleichen? Aktuell nicht, lautet die Antwort aus der Stadtverwaltung. „Durch den Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg wird dem Teich an 365 Tagen im Jahr Wasser zugeführt“, berichtet Michael Reif. Die Pumpe fördere drei Kubikmeter Wasser pro Stunde und damit 72 Kubikmeter Wasser am Tag. Diese Fördermenge sei in einer wasserrechtlichen Genehmigung festgeschrieben. Die tatsächlich nutzbare Grundwassermenge sei somit auch ausgeschöpft, so dass man einzig abwarten könne, bis sich der Wasserstand von selbst wieder ausgleiche.
Während der Januar 2019 zu nass war, zeigte sich im Februar wieder ein deutlich geringerer Niederschlag als im langjährigen Durchschnitt, wie sich auf Nachfrage beim Deutschen Wetterdienst herausstellte. Im Februar wurden an der Messstation Magdeburg 9,6 Liter Niederschläge verzeichnet. Im langjährigen Mittel, das sich aus den Jahren von 1961 bis 1990 ergibt, sind es 31,1 Liter Niederschläge, die im Februar fallen. Es fielen also nur ein Drittel der Niederschläge, die durchschnittlich im Februar zu erwarten sind. Im Januar ist mehr Niederschlag gefallen, als im langjährigen Mittel. 46 Liter wurden im Januar an der Messstation in Magdeburg ermittelt. Durchschnittlich fallen im Januar 33 Liter. Also fielen ein Drittel mehr Niederschläge.