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Thema im Stadtrat Magdeburger Tierheim muss nicht ausgebaut werden

Die Stadtverwaltung sieht keinen Bedarf, dass Magdeburger Tierheim an einem neuen Standort mit größeren Aufnahmekapazitäten auszubauen. Im Stadtrat hatte es zuvor einen Antrag dazu gegeben.

Von Stefan Harter 27.05.2021, 10:59
Das Magdeburger Tierheim muss nach Ansicht der Stadtverwaltung nicht umziehen.
Das Magdeburger Tierheim muss nach Ansicht der Stadtverwaltung nicht umziehen. Foto: Stefan Harter

Magdeburg - Braucht Magdeburg ein größeres Tierheim? Die Antwort auf diese Frage lautet aus Sicht der Stadtverwaltung ganz klar: Nein. Die aktuelle Einrichtung an der Rothenseer Straße wird den Kapazitätsansprüchen gerecht, heißt es knapp zusammengefasst in einer Stellungnahme der zuständigen Beigeordneten Simone Borris.

Aufgeworfen wurde die Frage von der Fraktion Gartenpartei/Tierschutzallianz im Stadtrat, die per Antrag gefordert hatte, ein neues Tierheim an einem anderen Standort zu errichten. 250 Plätze für entlaufene, ausgesetzte oder abgegebene Hunde sowie 150 Plätze für Katzen sollten nach Ansicht der Antragsteller dort entstehen.

Kapazitäten reichen aus

Doch diese Kapazitäten seien heute längst nicht mehr notwendig, wie Simone Borris erläutert. Die Zahl von 250 Hunde-Plätzen stamme aus dem Jahr 2001, als schon einmal über ein größeres Tierheim diskutiert worden war. Damals war es auch tatsächlich beschlossen worden. Das Projekt musste aber mangels eines geeigneten Standorts begraben werden. 2006 fiel dann die Entscheidung für den Verbleib an der Rothenseer Straße.

„Die aus 2001 noch im Raum stehende Anzahl von 250 Hunde-Plätzen war der Sorge geschuldet, das Gefahrhunde-Gesetz könnte sehr viel schärfer ausfallen, als es letztlich beschlossen wurde“, stellt die Beigeordnete fest. Tatsächlich seien die Aufnahmezahlen in den vergangenen Jahren rückläufig gewesen. Im gesamten Jahr 2019 wurden beispielsweise 186 Hunde aufgenommen.

Zahl der Katzen geht zurück

Auch bei den Katzen ist die Situation ähnlich. „Seit Jahren ist die Aufnahme von Katzen im Tierheim rückläufig, ein Anstieg ist derzeit nicht zu erwarten“, erklärt Simone Borris. Der Tierschutzbeirat habe 2019 und 2020 festgestellt, dass es in Magdeburg kein Katzenproblem geben würde. Somit seien die Aufnahmemöglichkeiten „ausreichend und angemessen“. Vereinsbetriebene Tierheime würden sogar vermehrt schutzbedürftige Hunde aus dem Ausland importieren, weil die Zahl der heimischen Hunde, die aufgenommen werden, abnehme, wie sie sagt.

Zudem seien in den vergangenen Jahren „erhebliche finanzielle Mittel“ in den Erhalt des Tierheims investiert worden, damit „die Aufgaben erfüllt werden können und eine tierschutz- und verhaltensgerechte Unterbringung der Tiere gewährleistet ist“, erinnert die Beigeordnete weiter. Auch Spendengelder „engagierter Magdeburger Bürger“ seien eingeflossen und wären bei einem Umzug umsonst gewesen. Die Einrichtung gibt es seit 1976 am Standort.

„Zeitgemäße Tierhaltung“

„Zur Qualitätserhaltung werden auch in den kommenden Jahren nach Dringlichkeit jährlich laufende Instandsetzungen durchgeführt“, versichert sie. Damit sei sichergestellt, dass „auch künftige Standards für eine artgerechte und zeitgemäße Tierhaltung erfüllt werden können“.

Geräumige Auslaufzwinger und Auslaufplätze sowie das regelmäßige Ausführen der Hunde durch Tierheimmitarbeiter und freiwillige Helfer würden bereits jetzt für tierschutzgerechte Bewegungsmöglichkeiten der Hunde sorgen.

Stadtrat entscheidet im Juli

Das Fazit der Beigeordnete ist eindeutig: „Aus unserer Sicht ist der Neubau eines Magdeburger Tierheimes nicht angemessen.“

Der Antrag von Gartenpartei/Tierschutzallianz beginnt jetzt samt Stellungnahme der Stadt seine Runde durch die Fachausschüsse. Voraussichtlich auf der Ratssitzung am 15. Juli wird dann abschließend darüber entschieden.