Ausschreibung Magdeburger Weihnachtsmarkt: So geht es mit den Gesellschafteranteilen weiter
Bei einer Ausschreibung der Gesellschafteranteile der Magdeburger Weihnachtsmarkt-Gesellschaft hatten sich die Schausteller vom VSG nicht beteiligt. Nun ist eine Entscheidung zur erneuten Ausschreibung gefallen.
Magdeburg - Um die Ausschreibung der Gesellschafteranteile in der Magdeburger Weihnachtsmarkt-Gesellschaft hatte es Diskussionen gegeben. Die Schausteller vom Verein selbständiger Gewerbetreibender Markt- und Messereisender (VSG) hatten sich nicht beteiligt. Nun wurde eine erneute Ausschreibung geprüft.
Der beliebte Magdeburger Weihnachtsmarkt wird durch eine Gesellschaft betrieben. Neben der Stadt gab es bislang vier Gesellschafter: die Interessengemeinschaft (IG) Innenstadt, der Stadtmarketingverein Pro Magdeburg, der Magdeburger Schaustellerverein und die Schausteller vom Verein selbständiger Gewerbetreibender Markt- und Messereisender (VSG). Den vier Gesellschaftern gehörten je zwölf Prozent Anteile der Gesellschaft, die restlichen 52 Prozent lagen bei der Stadt. Nachdem der Vertrag zu Ende März 2024 ausgelaufen war, hatten die Anteile neu ausgeschrieben und vergeben werden müssen. Bis auf den VSG bewarben sich auch alle bisherigen Gesellschafter wieder. Der VSG nicht, da es „interne Abstimmungsschwierigkeiten“ gegeben hatte, wie es hieß.
Um die Schausteller vom VSG doch wieder mit ins Boot holen zu können, wurde geprüft, ob eine nochmalige Ausschreibung des vierten Anteils möglich wäre. Ein eingeholtes Rechtsgutachten kommt allerdings zu dem Schluss, dass erhebliche rechtliche Risiken bestehen würden, die das Ausschreibe- und Vergabeverfahren angreifbar machen würden, wie es in einer aktuellen Informationsvorlage der Stadtverwaltung an den Stadtrat heißt. Zudem hätte die Gesellschafterversammlung einstimmig für eine erneute Ausschreibung stimmen müssen. Und hier habe es keine einheitliche Zustimmung der Gesellschafter zur Veräußerung von Geschäftsanteilen gegeben.
Schausteller-Verein kann sich einbringen
Aufgrund dessen ist die Stadtverwaltung zu dem Schluss gekommen, dass keine erneute Ausschreibung erfolgen wird, wie der zuständige Beigeordnete Ronni Krug erläutert. Der vierte Gesellschafteranteil geht an die Stadt, die nun für die nächsten zehn Jahre somit 64 Prozent hält.
Die Schausteller vom VSG hätten auch weiterhin die Möglichkeit, sich aktiv in die Gestaltung und Weiterentwicklung des Magdeburger Weihnachtsmarktes einzubringen, erklärte Ronni Krug. Auf dem Weihnachtsmarkt würden die Schausteller vom VSG auch weiterhin vertreten sein, wie der Beigeordnete erklärte. Schließlich würde die Vergabe von Standplätzen auf dem Weihnachtsmarkt „selbstverständlich nicht von der Stellung als Gesellschafter“ abhängen. „Und sollte es einmal grundlegende Änderungen zum Magdeburger Weihnachtsmarkt geben, dann werden wir einen Beirat einberufen und mit allen Beschickern des Weihnachtsmarktes sprechen“, so der Beigeordnete. Die Schausteller vom VSG seien „nicht rechtlos“ geworden.
Der VSG bedauert dies, wie Vorsitzender Karl Welte erklärte. „Es ist sehr, sehr schade, dass kein Weg für eine erneute Ausschreibung des vierten Anteils gefunden werden konnte“, so Welte. Schließlich verfüge der VSG über großes Fachwissen, was die Ausrichtung von Weihnachtsmärkten anbelangt. Ist er doch von Beginn an dabei, habe vor Gründung der Gesellschaft den Weihnachtsmarkt in Eigenregie betrieben.