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Extremsport und Ultracycling Magdeburger will 72 Stunden am Stück Rad fahren

Ultracycler Andy Hesse ist mit einem neuen Projekt am Start. „No Limits“ heißt es. Keine Grenzen gibt es bei der 72-Stunden-Radtour.

Von Sabine Lindenau 22.02.2025, 08:20
Andy Hesse liebt es, mit dem Rad lange Distanzen zu absolvieren. Der Ultracycler  plant in diesem Jahr ein Benefizrennen im Stadtpark, das sich über drei Tage erstrecken soll.
Andy Hesse liebt es, mit dem Rad lange Distanzen zu absolvieren. Der Ultracycler plant in diesem Jahr ein Benefizrennen im Stadtpark, das sich über drei Tage erstrecken soll. Foto: Sabine Lindenau

Magdeburg. - Er kennt keine Limits. Wenn Andy Hesse aufs Fahrrad steigt, dann gibt es kein Halten mehr. Der Ultraradsportler will in diesem Jahr drei Extremtouren rocken. Eine davon organisiert er selbst in Magdeburg – für den guten Zweck. Nicht zum ersten Mal.

„Ich fange so langsam wieder an mit dem Training.“ Es ist ein eisig kalter Februartag, als Andy Hesse durch den Stadtpark fährt. Die Sonne lacht. Doch die Wege sind zum Teil noch von Schnee bedeckt oder vereist. Das stört ihn nicht. Der 25-Jährige beherrscht sein Fahrrad. Und kennt auch die Tücken des Wetters. Von schlechten Bedingungen lässt sich der Magdeburger nicht aufhalten. Weder im Training noch im Wettkampf. Dabei hat er erst im vergangenen Jahr mit dem Ultracycling begonnen.

Seine erste große Tour hatte ihn im Mai 2024 nach Italien geführt. Innerhalb von dreieinhalb Wochen hatte Andy Hesse 2.500 Kilometer zurückgelegt. Nur fünf Monate später stieg er für den guten Zweck in den Sattel. In einem von ihm selbst organisierten 24-Stunden-Rennen rund um die Landeshauptstadt legte er 500 Kilometer zurück. Das Geld, das dabei zusammenkam, spendete er dem Kinderförderwerk.

Radtouren über Tage und Hunderte Kilometer

Das Benefizrennen in diesem Jahr wird ungleich größer. Und härter. Passenderweise trägt es den Titel „No Limits“ – keine Grenzen. Drei Tage am Stück soll immer wieder der gleiche Rundkurs durch den Stadtpark geradelt werden. Hunderte Male. „Eigentlich ist es bei uns Radfahrern so, dass wir nach dem dritten Mal keine Lust mehr haben“, erzählt Andy Hesse. Genau das mache das ständige Wiederholen des Parcours so hart. Der ist nur zwischen fünf und sechs Kilometer lang. Da dürften innerhalb von 72 Stunden Hunderte Runden zusammenkommen. Natürlich werde er nicht nonstop im Sattel sitzen. Kurze Pausen zum Schlafen und Essen seien unerlässlich.

Start ist am Le Frog. Das Restaurant konnte als Partner gewonnen werden, freut sich der 25-Jährige. Je mehr Unterstützer sich finden, umso mehr Geld könnte am Ende für den guten Zweck zusammenkommen, sagt er. An wen die Spende in diesem Jahr geht, stehe noch nicht fest. Für Hesse ist aber eines sicher: Kinder sollen profitieren. Das 72-Stunden-Rennen ist vom 12. bis 14. September geplant. Ein Konzert mit Magdeburger Musikern am Sonntag von 14 bis 19 Uhr auf der Bühne des Le Frog rundet das Projekt ab.

Zwei Extremtouren in Deutschland

„Da wollen wir dann auch noch einmal Spendengelder sammeln“, sagt der Radfahrer. Er muss sich jetzt langsam wieder an lange Strecken im Sattel gewöhnen. In den letzten Monaten blieb kaum Zeit, hatte er doch vor fast einem Jahr den Lion Pub in Sudenburg übernommen. Dort steckt er seitdem all seine Kraft hinein. Dennoch ist er sicher, dass sich seine alte Form schnell wieder aufbauen lässt.

Die erste große Tour steht vom 23. bis 25. Mai an: das „Peaks & Plains“, das in Magdeburg startet und endet. Es führt über steile Pässe im Harz. 7.000 Höhenmeter seien zu überwinden. Die Strecke ist rund 530 Kilometer lang. 48 Stunden sind angesetzt. „Ich versuche, es in 24 Stunden zu schaffen“, kennt auch Hesses Ehrgeiz keine Grenzen. Fast die doppelte Strecke will der Magdeburger vom 11. bis 13. Juli zurücklegen – beim „Race across Germany“. Diese Tortur führt von Flensburg nach Garmisch-Partenkirchen. Einmal quer durch Deutschland. 1.100 Kilometer. Auch wenn hier drei Tage angesetzt sind, hat sich der Magdeburger vorgenommen, das Ziel in Bayern nach 48 Stunden zu erreichen.

Mitradeln erlaubt

Beide Touren bilden die Vorbereitung für das eigene Projekt. Sein Herz klopft für „No Limits“. Geplant sei, dass immer zehn Leute zusätzlich mitfahren können. Ab Mai werde es ein Anmeldeportal geben, auf dem sich Interessierte für ein Zeitfenster anmelden können. In Blöcken von zwei, vier oder acht Stunden. Diese gefahrenen Kilometer werden addiert und fließen in die Gesamtzahl mit ein. Am Ende werden als Kilometern dann Euro. Wer das Projekt unterstützen möchte, kann sich schon jetzt per E-Mail an Andy Hesse wenden: nolimits.magdeburg@gmail.com.